Community zur Selbsthilfe und Diskussionsforum für alle weiteren Fragen des Lebens. Fettnapffreie Zone mit demokratisch legitimierten Moderationsregeln.
Von Autisten lernen heisst lieben lernen. Ehrlich, nüchtern, authentisch, verrufen, fair, sachorientiert: autistisch.
- Für neue Besucher und Forennutzer gibt es [hier] eine Anleitung inkl. Forenregeln. -

Tipp: Wenn https bei der Forennutzung Probleme macht: autismus-ra.unen.de; wenn https gewünscht wird: autismus.ra.unen.de
 
Autor Nachricht
Silvana
(stillgelegt)

Also manchmal empfinde ich meine ADS (ich nehme das jetzt mal, weil ich nur darauf eine bestätigte Diagnose habe) schon als Behinderung (auch wenn ADSler oft wie auch ihr sagen:wir sind nicht behindert).

Es hindert mich nämlich bestimmte Dinge zu tun, die ich gerne möchte.

z.B. in der Klaursur heute, das Ergebnis dieser Arbeit gab garantiert nicht meinen Kenntnisstand wieder, noch bedeuten die Rechenfehler das ich nicht rechnen kann.

Sondern ich war mal wieder in einer Feedback schleife gefangen, und nur weil ich am Anfang einen Fehler gemacht habe, das auch wusste. Aber auf dem Bereich meines Hirns wo die Lösung gespeichert ist hatte ich gerade keinen Zugriff.
Das hat mich während der ganzen Arbeit beschäftigt.
SCH..... ADS

Einfach übergehen war deshalb schwierig weil die Rechnungen aufeinander aufbauten (währe ich in der Lage gewesen das Wissen um den Fehler auszublenden hätte ich vermutlich noch eine gute 2 bekommen (so war es eine gerade haltbare 3)

Sollte nur ein Beispiel sein, wo der Begriff "Behinderung" schon Sinn macht. Ich fühle mich behindert (in diesem Fall, von einem kleinen "Programmfehler") Andere Seits als Buchhalter kann der selbe "Programmfehler" dazu führen das ich Ungenauigkeiten in der Buchführung sehe und solange dem nachgehe bis der Fehler gefunden ist (oder ich den gefunden habe der hier Geld veruntreut zwinkern )

Aber für eine Klausur mit Zeitdruck ist dieses Programmfeature halt unbrauchbar, eine Behinderung.

Aber es ist richtig, es gibt noch zuviel Menschen die mit dem Begriff Behinderung unbrauchbar, unnütze oder schlimmeres verbinden.

So das war jetzt mal wieder off topic ................... heilig

Unendliche Manigfaltigkeit, in unendlicher Kombination

-

Stillgelegt auf eigenen Wunsch, mfg [55555]
29.02.08, 17:35:15
Link
cony
(Angehörigenbereich)

Diese negative Assoziation von bestimmten Worten hatten wir schon.
Das Problem ist halt nie ein Wort, sondern dessen gebrauch.

Sylvana,
mein großer hat auch adhs, weswegen er nicht mal einen hauptschulabschluß hat.
das hat aber nichts mit seinem wissen zu tun.
jetzt, wo er auf dem bbw ist, wundern sich sogar seine betreuer über sein allgemeinwissen.
aber dort ist eine umgebung die sich auf "problemkinder " eingestellt
hat und sich damit auskennt.
29.02.08, 17:48:20
Link
55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von Silvana:
Sollte nur ein Beispiel sein, wo der Begriff "Behinderung" schon Sinn macht. Ich fühle mich behindert (in diesem Fall, von einem kleinen "Programmfehler")

Ist dann jemand, der nicht 100m in 10 Sekunden laufen kann für dich auch behindert? So wäre im Prinzip jeder behindert.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
29.02.08, 18:06:25
Link
Sturm
(Standard)

Zitat von 55555:
Zitat von Silvana:
Sollte nur ein Beispiel sein, wo der Begriff "Behinderung" schon Sinn macht. Ich fühle mich behindert (in diesem Fall, von einem kleinen "Programmfehler")

Ist dann jemand, der nicht 100m in 10 Sekunden laufen kann für dich auch behindert? So wäre im Prinzip jeder behindert.



Ich kann und konnte nie, obwohl sehr sportlich, 100m in 10 Sekunden laufen, weil mir Kurzstrecken nicht liegen.

Eine Behinderung stellt das für mich nicht dar.

Sturm
29.02.08, 19:24:07
Link
eraser
(Autistenbereich)

Neugeborene sind mehrfach schwerstbehindert. Liegen nur da, schreien und kacken. :)

Der Punkt ist der: Ich bin Autist und nicht behindert, weil ich selbst entscheide, ob ich mich behindern lasse oder nicht oder ob ich mich so nennen lasse oder nicht. Jemand anders sieht das anders, der kann sich nennen wie er will. Meinetwegen Knut- Gustav- Eduard von und zu Be und Hindert. Ist mir egal.
Man ist nicht automatisch betroffen oder behindert, wenn man autistisch ist. Man ist autistisch, der Rest kommt auf die Umstände und die persönliche Sicht des Autisten an.
Gabriele will sich mit Betroffenen austauschen. Ich bin nicht betroffen, ich bin autistisch.
Dass sie so was schreibt wie dass autistische Erwachsene anstrengend sind genau wie ihre Tochter lässt vermuten, dass sie sich nicht wirklich auseinandersetzen will, sondern diskussionslos Recht haben.
Wir sind anstrengend, weil wir uns nichts sagen lassen, sondern rumdiskutieren.
So ist das eben.
LGE
29.02.08, 19:30:01
Link
Silvana
(stillgelegt)

Zitat von 55555:
Zitat von Silvana:
Sollte nur ein Beispiel sein, wo der Begriff "Behinderung" schon Sinn macht. Ich fühle mich behindert (in diesem Fall, von einem kleinen "Programmfehler")

Ist dann jemand, der nicht 100m in 10 Sekunden laufen kann für dich auch behindert? So wäre im Prinzip jeder behindert.


Das war jetzt auch eine 5555ge Spitzfindigkeit.

Sage ich mal so, wenn es die körperliche Konstitution (und zwar auch der Teil der Vererbt wird) zulässt und der derjenige regelmäßig trainiert und es wirklich will und alle sonstigen Parameter sagen er kann es und es klappt auch wenn er alleine läuft, nur im Wettkampf versagt er.
Könnte es möglich sein das die Betroffene Person es auch so empfindet.

Hier geht es nicht darum Dinge die zu tun völlig absurd sind, und außerhalb jeder geistigen Fähigkeit von mir sind. Sonder um Dinge die ich theoretisch könnte und auch will, wo mir aber mein ADS, d.h. ich mir selbst im Wege bin.
Ich hatte es ja gestern ausprobiert an einer viel schwereren Aufgabe und es ging.

Und außerdem ist das ja auch ein subjektives empfinden.

zwinkern
Die 100m in 10 Sekunden, lege ich allenfalls bergab rollend zurück, oder wenn unser Admin in Form eines großer zottigen Hundes hinter mir herläuft und mich in den Hintern beißen will.
zwinkern

Da wachse ich vielleicht über mich hinaus.

Unendliche Manigfaltigkeit, in unendlicher Kombination

-

Stillgelegt auf eigenen Wunsch, mfg [55555]
29.02.08, 19:50:58
Link
Silvana
(stillgelegt)

Zitat von eraser:
Neugeborene sind mehrfach schwerstbehindert. Liegen nur da, schreien und kacken. freuen

Der Punkt ist der: Ich bin Autist und nicht behindert, weil ich selbst entscheide, ob ich mich behindern lasse oder nicht oder ob ich mich so nennen lasse oder nicht. Jemand anders sieht das anders, der kann sich nennen wie er will. Meinetwegen Knut- Gustav- Eduard von und zu Be und Hindert. Ist mir egal.
Man ist nicht automatisch betroffen oder behindert, wenn man autistisch ist. Man ist autistisch, der Rest kommt auf die Umstände und die persönliche Sicht des Autisten an.
Gabriele will sich mit Betroffenen austauschen. Ich bin nicht betroffen, ich bin autistisch.
Dass sie so was schreibt wie dass autistische Erwachsene anstrengend sind genau wie ihre Tochter lässt vermuten, dass sie sich nicht wirklich auseinandersetzen will, sondern diskussionslos Recht haben.
Wir sind anstrengend, weil wir uns nichts sagen lassen, sondern rumdiskutieren.
So ist das eben.
LGE


Ist ja auch Dein gutes Recht.
Und ich sprach ja auch von einem subjektiven empfinden, welches sehr Situations abhängig ist.

Unendliche Manigfaltigkeit, in unendlicher Kombination

-

Stillgelegt auf eigenen Wunsch, mfg [55555]
29.02.08, 19:53:27
Link
55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von Sturm:
Ich kann und konnte nie, obwohl sehr sportlich, 100m in 10 Sekunden laufen, weil mir Kurzstrecken nicht liegen.

Wenn man "Behinderung" durch "etwas nicht können, das andere können" definiert, wäre das aber eine Behinderung und im Prinzip jeder wäre behindert. Nichtautisten schon dadurch, daß sie manches nicht so wahrnehmen wie Autisten.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
29.02.08, 19:58:39
Link
cony
(Angehörigenbereich)

mein sohn bekommt jetzt pflegestufe 1 .auch wenn ich hier wieder ins fettnäpfchen trete, es ist mir völlig egal ob sie ihn behindert oder krank einstufen und um die stufe zu bekommen,müssen sie es ja.
dafür gibts geld und wir können alle einen schönen urlaub von machen fröhlich

hört sich blöd an,aber es steht ihm zu und wenn die lange genug zahlen,hat er den führerschein sammt auto in ein paar jahren zusammen.

da ist es mir wirklich egal welche bezeichnung die kasse dafür braucht.
29.02.08, 20:06:48
Link
Claudi
(Gesinde)

geändert von: Claudi - 29.02.08, 20:10:49

ja, klar hat jeder mensch eine behinderung ich durch meine 0,5 sehhilfe der andere weil er zu dick (fett) ist weil er manches nicht machen kann der eine weil er gerade einen arm- oder beinbruch hat,
die nicht autisten sind bei autisten behindert weil sie anders sind und so weiter jeder hat für den anderen eine behinderung,
eine behinderung in dem, was er nicht mit dem anderen sein erledigen könnte.

aber nicht jeder bezeichnet es als behinderung
29.02.08, 20:09:53
Link
Silvana
(stillgelegt)

in Prinzip ja, es hat ja nichts mit dem Gesetzlichen Status als Behinderter zu tun. Die gesetzlich Behinderten werden nicht nur von sich selbst und ihrem Unvermögen behindert, sonder auch von der Gesellschaft.
Die da man sich deutlich von de Masse abhebt, anders damit nicht umgehen kann. (was wiederum und den Augen diese Behinderten eine Behinderung darstellt)
Gut es gehören als zweite Gruppe auch Menschen dazu die sich wirklich nicht helfen können.

Unendliche Manigfaltigkeit, in unendlicher Kombination

-

Stillgelegt auf eigenen Wunsch, mfg [55555]
29.02.08, 20:15:34
Link
Sturm
(Standard)

Zitat von 55555:
Zitat von Sturm:
Ich kann und konnte nie, obwohl sehr sportlich, 100m in 10 Sekunden laufen, weil mir Kurzstrecken nicht liegen.

Wenn man "Behinderung" durch "etwas nicht können, das andere können" definiert, wäre das aber eine Behinderung und im Prinzip jeder wäre behindert. Nichtautisten schon dadurch, daß sie manches nicht so wahrnehmen wie Autisten.


Also ist logisch betrachtet eine Behinderung das Unvermögen vollkommen zu sein, ergo ist jeder Mensch unvollkommen. Behinderung als Unvollkommenheit zu definieren ist logisch und folgerichtig, kann aber nur ein theoretisches Konstrukt sein.

Sturm


01.03.08, 15:38:10
Link
Gehe zu:
Technische Rechte (vorbehaltlich seperater moderativer Einschränkungen):

Es ist dir nicht erlaubt, neue Beiträge zu schreiben.
Es ist dir nicht erlaubt, neue Themen zu erstellen.
Es ist dir nicht erlaubt, deine Beiträge zu bearbeiten.
Es ist dir nicht erlaubt, deine Beiträge zu löschen.


HTML Code ist AUS
Board Code ist AN
Smilies sind AN
Umfragen sind AN

Benutzer in diesem Thema
Es lesen 0 Gäste und folgende Benutzer dieses Thema:

Ähnliche Themen
Thema Antworten Hits Letzter Beitrag
Gehe zum ersten neuen Beitrag Religion
535 1936021
09.07.21, 14:33:42
Gehe zum letzten Beitrag von 55555
Gehe zum ersten neuen Beitrag Hallo.
585 542270
11.12.16, 18:05:19
Gehe zum letzten Beitrag von 55555
Gehe zum ersten neuen Beitrag Thread zur Beobachtung regimenaher Propagandamedien
296 1544144
10.07.21, 09:17:46
Gehe zum letzten Beitrag von 55555
Archiv
Ausführzeit: 1.7848 sec. DB-Abfragen: 15
Powered by: phpMyForum 4.1.55 © Christoph Roeder