Forum für Autisten und interessierte Zeitgenossen (http://autismus-ra.unen.de/index.php)
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Thema: Feedback zum Autismus Lexikon für Nichtautisten (http://autismus-ra.unen.de/topic.php?id=1524)


Geschrieben von: laleni am: 29.12.08, 18:17:52
also wo find ich das ?????ich find das autistenlexikon nicht.wenn ich bei suche eintippe, dann nimmts das nicht!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!


Geschrieben von: Losy am: 29.12.08, 19:32:28
@laleni, kopiere dieses Link: http://autismus.ra.unen.de/topic.php?id=1523&s=c77603b6ced59d6bba15279bd3bb440d


Geschrieben von: laleni am: 29.12.08, 22:52:16
gefunden!!!!"mitmenschen als bedrohung"...dann steht dass die empathie der NAs gegenüber autisten gering ausgeprägt ist.ich hab so lange über diesen satz nachgedacht.
der punkt ist: empathie ist generell "schwer auffindbar".auch bei NA gegenüber NA.
aber um ehrlich zu sein. ich habe bei mir sehr bald grenzen entdeckt (empathie gegenüber jedem) wo ich selbst an mir gezweifelt hab.


Geschrieben von: Losy am: 30.12.08, 13:46:17
Zitat von laleni:
dann steht dass die empathie der NAs gegenüber autisten gering ausgeprägt ist.ich hab so lange über diesen satz nachgedacht.
und wie steht es mit der Empathie der As gegenüber NAs? Ich finde man sollte auch darüber nachdenken. Dieses Forum ist auch für Angehörige und Freunde der As.

Was meine ganz NA-tische Empathie gegenüber meinem Autisten betrifft ist diese extrem stark ausgeprägt. Ich widme eine Menge Zeit um ihn zu verstehen um mitfühllender, empathischer gegenüber ihm zu sein. Was seine Freunde und Kollegen betrifft, die finden ihn sehr sympatisch genauso wie er ist. Die lassen ihn so sein wie er ist, sind nie böse mit ihm, beschuldigen ihn nicht wenn er was komisches macht. Also in unserer Umgebung trifft der Satz oben überhaupt nicht zu.

Ich finde, dass Du schon Empathie hast: Du hast mir Hilfe geboten im anderen Thread und Infos gegeben dank Deiner Erfahrung die wichtig für mich sind. Also Du hast doch mitgefühlt.


Geschrieben von: Kritzlibär am: 22.07.10, 23:15:26
Heeeey!
erstmal, sorry, dass ich hier so einfach reinplatze und mich niemand kennt. ich bechäftige mich seit einiger zeit mit autismus und bin dann hier auf das forum gestoßen.

also, ich muss sagen: das ist eine gute idee! ich, als NA fühle mich gut informiert.

allerdings fände ich noch ein paar positive aspekte cool. auch hier im forum wird angesprochen, dass autismus immer so negativ gesehen wird und man sich auf die positiven dinge konzentrieren sollte. davon würd ich gerne etwas erfahren hier in dem lexikon.

Danke,
Sarah


Geschrieben von: 55555 am: 23.07.10, 09:44:09
Welche Aspekte würdest du als positiv empfinden? Darstellungen aus welchen Bereichen würden darunterfallen für dich? Ich finde gerade diese Seiten oft eher schwerer greifbar und beschreibbar. Das meiste ist wohl Erleben, das auch nicht direkt verglichen werden kann. Wie könnte man zudem vergleichen ohne, daß sich NA pauschal abgewertet fühlen würden, weil sie solche Vergleiche vermutlich nicht selten ungerecht fänden, zumal auch ihnen ein Vergleich des Inneren fehlt?

Vielleicht kannst du ja helfen solche Punkte zu formulieren.


Geschrieben von: Bicycle am: 23.07.10, 20:58:34
In meinen Augen wäre ein positiver Aspekt die Genauigkeit.
Asperger Autisten werden wegen ihrer Genauigkeit in manchen Betrieben sehr gerne gesehn.

Das wäre ein positiver Aspekt.


Geschrieben von: Kritzlibär am: 23.07.10, 22:25:17
hey.
also, ich hatte mir gar nichts bestimmtes vorgestellt, es ist nur so, dass ich - ohne jemandem nahe treten zu wollen - das Gefühl hatte, dass manches ein wenig negativ rüberkommt.
Ich verstehe ja, dass Autisten viele schlechte Erfahrungen mit NAs machen, aber es fühlte sich so verallgemeinert an. ich, meine, es sieht aus, als würden alle autisen davon ausgehen, dass Nichtautisten alles nur schlimmer machen und ga nichts verstehen.
und ich stimme dem beitrag über mir zu, so etwas wäre zB positiv.
oder vielleicht die andere wahrnehmung. mn muss ja nicht direkt ins detail beschreiben, aber man könnte erwähnen, dass die wahrnehmung von autisten anders ist. vllt beschreiben, warum und wie sich das anfühlt.
aber es gitb nur "Wahrnehmungsstörung", mit dem Hinweis auf NAs, die das so sehen.
naja, seit mir nicht böse, ja?
ich sage nur meine meinung und die müsst ihr ja nicht teilen.
LG
Sarah


Geschrieben von: 55555 am: 23.07.10, 23:14:12
Nein, du hast ja durchaus Recht un es steht teils auch dabei. Hätte ja sein können, daß du Lust hast an Verbesserungen konkret mitzuüberlegen.


Geschrieben von: BlauesBuch am: 23.07.10, 23:46:46
Das Lexikon eröffnet einen interessanten Einblick in Sichtweisen eines Autisten auf für Nichtautisten gebräuchliche Begriffe. Jedoch wirken viele der Erklärungen/Definitionen auf mich von einem Blickpunkt aus geschrieben, der eine an Autisten angepasste Welt voraussetzt. Der Begriff "Entwicklungsstörung" zum Bespiel wird hier am Vergleich von nichtautistischer und autistischer Entwicklung zu erklären versucht und als diskriminierend bezeichnet. Dabei wird offensichtlich nicht berücksichtigt; dass unsere Welt und unser Umfeld nuneinmal an NAs angepasst ist, welche die eindeutige Mehrheit und damit eine Art Norm darstellen an welcher Definitionen zu messen sind. Auch der Begriff der "Entwicklungsstörung" sollte somit in Bezug auf eine nichtautistische ("normale") Entwicklung erklärt werden und im Vergleich zur nichtautistischen Entwicklung liegt hier nunmal eine Verzögerung oder auch Störung (Anderssein) vor! Man sollte es vielleicht nicht so sehen, dass autistische Menschen anders als nichtautistische Menschen sind; ("nichtautistisch" ist sowieso ein Wort; dass nur von Autisten verwendet wird, um nicht das "Nichtautischtische" als normal ansehen zu müssen), sondern bedenken, dass der Autist anders ist in Bezug auf das Normale. Man kann oder sollte meiner Meinung nach nicht das "Anderssein" und die "Norm" vergleichen, um eine Definition zu bringen, sondern sollte das "Anderssein" an der "Norm" messen. So gibt es bspw. dieses Forum für Autisten, wie es auch sicher eines für Homosexuelle, Taubstumme oder Arbeitlose gibt. Es gibt aber kein Forum speziell für Nichtautisten, Heterosexuelle, Hörende, Sprechende und Geldverdiener; weil das alles eine Art Norm darstellt. Mir fällt keine bessere Bezeichnung ein; "Norm" ist sicher auch nicht hundertprozentig zutreffend; aber ich denke ihr wisst, was ich meine. Somit ist dieses Lexikon für mich nicht von einem Standpunkt aus verfasst, mit dem sich unter Verwendung der hier definierten und erklärten Begriffe eine gute Diskussion im Forum anfangen ließe, da sich die Mehrzahl der Mitglieder auf eben diese vornehmlich für Autisten und damit subjektiv gültigen Erklärungen stützt.
Auf jeden Fall aber muss ich sagen, dass ich doch sehr dankbar für dieses Lexikon bin; (es steckt ja auch sicher sehr viel Arbeit und Mühe darin!) da es mein Verständnis für viele Reaktionen im Forum auf Fragestellungen von Nichtautisten und Diskussionen fördert bzw. sich der autistische Standpunkt besser nachvollziehen lässt.


Geschrieben von: 55555 am: 24.07.10, 00:17:12
Du meinst also, alles was anders sei als die Mehrheit, sei gestört? Wie kommst du darauf, daß nicht berücksichtigt würde, daß die NA die Mehrheit stellen? Der Punkt ist jedoch, daß Minderheiten gewisse Rechte haben und man schon mit Recht darauf hinweisen kann, daß es ein großes Unrecht ist Menschen deswegen zu benachteiligen, weil sie irgendeiner Minderheit angehören. Und es ist eine Benachteiligung, wenn die gesellschaftlichen Strukturen und die Kulturlandschaft manche Minderheiten nicht berücksichtigen. Es ist nicht so, daß Autisten mit der Welt nicht klarkommen würden, die entscheidenden Probleme gehen auf Wirken von NA zurück.


Geschrieben von: Fundevogel am: 24.07.10, 00:45:02
Als ich jung war und nicht wusste, dass es Autismus gibt, fand ich einen Freund und einen Nachbarn normal.
Dann hat jemand behauptet, dass sie krank und gestört seien.
Ich habe mich über soviel Kleingeistigkeit und Kauflädchendenken kaputt gelacht.
Hatten wir das nicht schon mal? Schwarzes Haar und stechende Augen = minderwertiger Mensch...
Menschen, die sich daran beteiligen, Gottes wunderbare Schöpfung zu deklassieren, öffnen die Pforten für die pränatale Ausmerzung von allem, was anders ist...
...diese Schuld kann ihnen niemand nehmen.

Zitat aus dem Film "Die Frauen von Stepford" 1975 - "Warum macht ihr das?" "Weil wir es können!"