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Autor Nachricht
55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von Autor:
das "Nö" kommt ein bisschen trotzig daher

Wenn du meinst das wäre die einzige Deutungsmöglichkeit.
Zitat:
Neurodiversität trifft die Sache sehr gut. Aber sie stört und behindert mich bei vielen Dingen, die ich tun möchte (arbeiten, um für den Lebensunterhalt meiner Familie sorgen zu können etc.), weit mehr als sie mir hilft, weil sie von den anderen nicht oder nur unzureichend verstanden wird.

Das von einem Multiplikator zu lesen finde ich nicht erfreulich. Neurodiversität behindert und stört dich? Nein, die Störung liegt in der Minderheitenproblematik begründet und daraus folgenden Diskriminierungen aufgrund allgemeingesellschaftlicher Defizite. Das ist ein großer Unterschied.
Zitat:
Aber ich muß mich mit der Gesellschaft, die mich noch nicht verstehen will oder kann, irgendwie arrangieren, wenn ich nicht durch alle sozialen Roste ins Bodenlose fallen will.

Ja, mit Unrecht, das man nicht so schnell ändern kann, muß man umgehen.
Zitat:
Und deshalb ist Fundamentalopposition nichts für mich.

Was soll das sein? Das unbeschönigte Aufzeigen der tatsächlichen Wirkzusammenhänge? Was hat das mit dem Alltagsleben zu tun?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
01.12.10, 12:11:07
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Autor
(Aspie)

Nur mal so allgemein, damit Ihr wisst, woran Ihr mit mir seid:
ich möchte höflichst darum bitten, daß diejenigen, die sich mit mir austauschen und ich unsere Standpunkte gegenseitig respektieren, auch wenn sie gegensätzlicher nicht sein können. Die Foren im web (auch dieses) sind voll mit seitenlangen, unfruchtbaren Diskussionen, die nicht selten mit uneinsichtigem, fast starrsinnigem Beharren auf den eigenen Standpunkten, rechthaberischer Kompromissunfähigkeit, gegenseitigen und unversöhnlichen Schuldzuweisungen und Schlimmerem enden. Das kann nicht Sinn und Zweck solcher Plattformen sein. Die Wissenschaft lebt vom Streitgespräch, für das es Regeln gibt. Streit allein eskaliert und verlässt rasch den Boden der Sachlichkeit. Daran werde ich mich nicht beteiligen und mich auch nicht dazu provozieren lassen.
Nichts für ungut.
01.12.10, 12:53:05
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Mama
(stillgelegt)

@Autor
Mein Sohn und ich würden uns gerne mit der Gesellschaft arrangieren, sage mir bitte wie wir das können.
Erkläre mir auch bitte, warum wir immer am Rand stehen müssen und unsere Wünsche von der Gesellschaft nur belächelt werden.

[Wegen diversen Regelverstößen und Vandalismus einschließlich Mißbrauch des Gastzugangs bei bereits früher vorgekommener Sperrung bis auf Weiteres gesperrt, mfg [55555]]
01.12.10, 13:23:33
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zoccoly
(Autistenbereich)

Das du als A auftrittst, finde ich aus den von dir beschriebenen Gründen richtig und denke, dass ist der Ansatz, um überhaupt Erklärungen fruchten zu lassen.

Deine Forderung nach Sachlichkeit ist nachvollziehbar und ich denke auch gewünscht.

Zitat von Autor:

Wie ich schon sagte: Neurodiversität trifft die Sache sehr gut. Aber sie stört und behindert mich bei vielen Dingen, die ich tun möchte (arbeiten, um für den Lebensunterhalt meiner Familie sorgen zu können etc.), weit mehr als sie mir hilft, weil sie von den anderen nicht oder nur unzureichend verstanden wird.


Bringt es einen weiter, wenn man zwei verschiedene Standpunkte einfach stehen lässt?
Bei einer Diskussion muss es doch aber auch möglich sein, die Position des anderen zu hinterfragen.

Für mich stellt sich auch die Frage, ob mich die Neurodiversität stört oder ob es nicht eher das Umfeld ist, das mir meine Arbeit erschwert und wenn es das sein sollte, was ich so sehe, dann gilt es doch dieses zu verändern.
Wo irre ich?

stillgelegt
01.12.10, 13:24:41
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

@Autor: Wieso der (letzte) Beitrag an dieser Stelle?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
01.12.10, 14:56:56
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Autor
(Aspie)

Hallo Mama,

ich verstehe die Skepsis, da ich selbst am Rand stehe und dort, wo ich früher mal war, nicht mehr akzeptiert werde. Ich sehe das so: die Zeit ist einfach noch nicht reif. Die Homosexuellen haben es nach Jahrzehnten der Diskriminierung geschafft. Die Depressiven werden zumindest zunehmend zur Kenntnis genommen. Irgendwann ist aber die Bereitschaft zum Verstehen und zum Verständnis in der Gesellschaft erschöpft. Zuviel auf einmal-das geht nicht, das wehrt man ab, das negiert man: "wer weiß, wer nach den Autisten noch alles kommt und nach Verständnis heischt! Es wird doch alles für die getan: Psychotherapeuten und Behindertenwerkstätten!"
Aber ich bin überzeugt, daß die Zeit kommen wird, wo man auch mit Autisten unvoreingenommen und vor allem mit gründlicherem Wissenshintergrund umgehen wird. Dummheit kann man nicht wegreden. Evolutionäre Prozesse sind quälend langsam, gewiss. Aber man kann sie beschleunigen, indem man auf allen Ebenen für Aufklärung sorgt. Sich als Trotzkopf hinzustellen und zu fordern: nehmt mich gefälligst wie ich bin! wird nichts bringen, wird eher Widerstand provozieren. Irgendwie scheinen die Nürnberger Rassegesetze noch nachzuwirken. Da muß man aufklärerisch ansetzen. In den Angelsächsischen Ländern ist man schon einige Schritte weiter: Arbeitsmarkt für Autisten, autistische Studenten, Autismus in der Schule: alles keine so großen Probleme wie in Deutschland. Das macht Mut.
Ich weiß, das ist alles kein Trost, aber man muß eines sehen: der Autismus wird über kurz oder lang Thema sein. Die Fallzahlen steigen so rapide, daß sich das gar nicht vermeiden lässt. Lasst uns deshalb froh darüber sein, j e t z t zu leben und nicht in einer Zeit, wo man mit uns gar nichts anfangen konnte, wo wir uns nur als wunderliche Käuze, Exzentriker oder einfach nur als Bekloppte durchs Leben wursteln konnten...
01.12.10, 15:03:37
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Antika
(Autistenbereich)

Ich möchte aber dass man mich so nimmt wie ich bin. Mir zu sagen " ein wie Mensch du, hat kein Recht zu leben" verletzt mich.

"Das, was du tust, schreit so laut, dass ich nicht hören kann, was du sagst."

(Sprichwort aus Mosambik)
--------------------------------

"Die Erinnerungen verschönern das Leben, aber das Vergessen allein macht es erträglich."
(Zitat von Honoré de Balzac)
01.12.10, 15:09:09
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Autor
(Aspie)

Hallo zoccoly,
kein Irrtum deinerseits. Alles nur eine Frage der Perspektive. Letzlich wird man das verändern müssen, was veränderbar ist, also die Gesellschaftsordnung. Alles andere würde in Frankensteins Labor führen.

Es gibt Momente, wo man eine Diskussion besser beenden oder zumindest bis auf weiteres unterbrechen sollte, damit die Kontrahenten wieder sachlich werden können. Hinterfragen ist in Ordnung, aber bei persönlichen, an Beleidigungen grenzenden Angriffen und dergleichen findet kein fruchtbarer Meinungsaustausch mehr statt. Dafür ist mir dann meine Zeit zu schade.
01.12.10, 15:18:21
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Autor
(Aspie)

Hallo Antika,

ich glaube, das mit den Rassegesetzen hast Du etwas zu wörtlich genommen. War nicht so gemeint.
01.12.10, 15:22:21
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Antika
(Autistenbereich)

Hallo Autor

Nein, das habe ich nicht zu wörtlich genommen, dies wurde mir so wörtlich gesagt. "Ein Mensch wie du, hat kein Recht zu leben." ( Wer dies gesagt hat, möchte ich hier nicht vor der Öffentlichkeit sagen.)
Und von meiner Mutter habe ich mein ganzes Leben folgenden Satz zu hören bekommen:
"Hätte ich euch (meine Zwillingsschwester hat dies auch immer zu hören bekommen) mal im ersten Badewasser ertr...)

"Das, was du tust, schreit so laut, dass ich nicht hören kann, was du sagst."

(Sprichwort aus Mosambik)
--------------------------------

"Die Erinnerungen verschönern das Leben, aber das Vergessen allein macht es erträglich."
(Zitat von Honoré de Balzac)
01.12.10, 15:32:12
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Mama
(stillgelegt)

@Autor

Wenn ich mich nicht zu Wort melde, wie soll sich da etwas ändern?
Wieso soll ich mein Schicksal, das meines Sohnes, azrael´s, 55555`s, starke Dame´s Sohn, zoccoly´s, zoccoly´s Sohn, Antika´s, Ozelot´s, Norman´s (Gabi´s Sohn) und vieler anderer hier in fremde Hände geben?
Wieso vertröstest Du mich damit, das es seine Zeit braucht?
Ich möchte doch nur das Rücksicht genommen wird, das auf meine Bedürfnisse eingegangen wird. Ich möchte auch ein vollwertiger Teil dieser Gesellschaft sein.
Wenn ein bisschen mehr Rücksicht genommen wird und mir auch zugehört wird, kann ich ein wertvoller Teil dieser Gesellschaft sein.
Nicht nur ich, auch mein Sohn, azrael, 55555, starke Dame´s Sohn....
So wie es momentan ist, sind wir doch nichts wert und machen nur "Probleme".
Ich will nicht warten....ich will, das die Gesellschaft versteht. Keine kleinen Zugeständnisse, man soll Autisten annehmen.
Ich brauche keine Therapien, keine Medikamente; ich brauche einfach nur Zeit, klare Linien nicht immer dieses Hü und Hott.
Ich kann mir vorstellen, das es nicht von heute auf morgen geschieht aber ich möchte sehen das etwas geschieht.

[Wegen diversen Regelverstößen und Vandalismus einschließlich Mißbrauch des Gastzugangs bei bereits früher vorgekommener Sperrung bis auf Weiteres gesperrt, mfg [55555]]
01.12.10, 15:58:10
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Autor
(Aspie)

Hallo Mama,

alle Deine Anliegen sind legitim, ja sogar in der UN-Menschenrechtskonvention von 2009 festgeschrieben. Aber das können andere Minderheiten auch schon lange für sich in Anspruch nehmen. Farbige Menschen haben bis zu ihrer Gleichberechtigung ungleich mehr Opfer bringen und Ungerechtigkeit ertragen müssen als Autisten oder Schwule zusammen.
Bei allem Verständnis für Eure Ungeduld: es wird ein hartes, zähes, langwieriges Ringen um jedes einzelne Zugeständnis werden. Die Gesellschaft ist nicht so gestrickt, daß sie Forderungen, und seien sie noch so berechtigt, einfach nachgibt. Die müssen durchgesetzt werden. Mühsam, mit Rückschlägen, Enttäuschungen und immer neuen Anläufen. Jammern und Klagen führt nur in die Ecke, in die die anderen uns haben wollen.
Winston Churchill hat einmal seinem Volk gesagt: ich habe nichts zu bieten außer Blut, Schweiß und Tränen. Den Krieg hat er doch gewonnen...
01.12.10, 16:22:30
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