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Autor Nachricht
laleni
(Standard)

hm- das mit chaos find ich sehr sympathisch!!auch mit nicht durcheinanderbrigen- iss so wie bei mir....!ja ich weiss was du meinst.aber das mit dem perfekt sein ist wirklich eine eigene sache!!!!
30.12.08, 23:53:34
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[modmod]
(Globalmoderator)

Ich habe mehrere Beiträge hierhin Ausgelagert, wegen Abschweifung.

06.01.09, 00:00:09
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rim
(Gastzugang)

mmmh, da ich nicht den ganzen thread lesen werde und jetzt auch keine lust verspühre, mich der derzeitigen diskussion, die ja schon ein winziges stück von der eigentlichen frage abweicht, anzuschließen, antworte ich mal auf den post hier:
Zitat:
Ein Autist ist autistisch, nicht krank. Homosexualität galt vor wenigen Jahrzehnten ebenfalls noch als Krankheit. Diese Definitionen sind Transportmittel kultureller Werte und Haltungen, in diesem Fall einer Haltung, die davon ausgeht, daß es einen "richtigen" Menschen gibt und andere, die davon abweichen und in Folge dessen nicht "richtig" sind. Das ist die Grundlogik jedes Faschismus und wenn du dich selbst dort einreihen möchtest, kannst du es gerne tun.


absolut meine meinung!

krankheit ist einfach nicht der richtige begriff! und autismus sogar mit krebs zu vergleichen(erste seite) ist doch lachhaft!
autismus umfasst ein ganzes kontinuum von eigenschaften, die auf unterschiedlichste art und weise zusammenfallen und auf den verschiedensten niveaus arbeiten können!
autismus ist kein verfallsprozess! ist kein zustand der allein durch ein mutiertes, oder beschädigtes gen verursacht wird. und deshalb ist der begriff hier total fehl am platze.
es gibt zwar durchaus menschen, die durch ihren autismus behindert werden; bei dem rest der autisten ist es jedoch so, dass ein klein wenig entwicklungsfreiheit das einzige ist was sie brauchen(würden).
und diese freiheit ist auch das einzige, was ihnen von der gesellschaft vorenthalten wird.
der lebensweg eines menschen, in unserer verstädteten, eng geschnürten gesellschaft ist von der wiege bis ins grab durchgenormt.
schon in den kindertagesstätten werden unnormale kinder ausgesondert und als verhaltens-, emotions- oder entwicklungsgestört abgestempelt und in fördermaßnamen gesteckt. aus diesen fördermaßnamen wieder rauszukommen misslingt den meisten. und so versauern viele durchaus befähigte menschen(mit und ohne behinderung) und darunter auch 'ne menge autisten in sonderschulen. die meisten von ihnen erlangen nie einen schulabschluss und gehen von der sonderschule, gleich in die behindertenwerkstatt, oder in die frührente.

asperger-autisten bleibt dieses schicksal oft erspart, weil sie sich zumindest noch soweit anpassen, dass sie durch das kontrollnetz fallen. aber das wird durch die immer enger verlaufende fahndung nach geschädigter menschenware('tschuldigung, jetzt wird's dramatisch XD) und durch die umstrukturierung der arbeitswelt(schlagworrt: gruppenfähigkeit!) immer schwieriger.

ein autist lebt und arbeitet immer in einem nt-umfeld. das wird von der psychologie, die ja immer vom NT-standpunkt aus argumentiert, gerne ignoriert.

ich bin auch der meinung, dass die meisten autisten keine therapie benötigen(nicht gestört/nicht krank sind)
und wenn doch, dann eher wegen zweitrangigen "störungen", die nicht direckt auf den autismus, sondern eher auf enormen stress zurückzuführen sind.
die therapie ist das einzige was die gesellschaft "gescheiterten" menschen anbietet. die gründe für das scheitern werden meist nicht erfragt.
autisten sind meiner meinung nach in einer gesprächs- oder tiefenpsychologischen therapie vollkommen deplaziert.
aber, wo sollten sie sonst hin? also spielen viele von ihnen das blöde spiel mit. lassen sich ettiketieren.

...und jedes jahrzehnt eine neue (trend)diagnose.

autismus ist auch eine davon. ich bin echt gespannt, was es in 30 jahren alles dür diagnosen geben wird.

wenn man eine gruppe von autisten nimmt und unter sie einen normalen menschen stellt, dann wird der normale zum "gestörten". (und die autistengruppe funktioniert!)

ich weiß noch als ich einmal in therapie war.
mein therapeut und ich kamen wieder an den punkt der funktionalität meines verhaltens.
er zu mir:"wie würde denn eine welt, wie du sie dir wünschst, ausfallen."
ich:"keine ahnung. aber ich würde mir definitiv ein paar mehr so leute, wie mich wünschen. ich glaube wenn die leute mehr so wären wie ich(vorsicht größenwahn XD), dann wäre das leben ehrlicher."
thera:"aber wenn alle menschen sich so wie du verhalten würden, dann würde doch nichts funktionieren. denn du arbeitest ja nicht, weil du keine lust hast."
ich darauf: "ja, da haben sie vollkomen recht*sarkasmus*... jetzt mal ernsthaft, glauben sie das wirklich?"
thera:"ja!"
ich:"nun, wenn das groß der gesellschaft aus mir ähnlichen individuen bestünde, dann würde ich sicherlich arbeiten, weil das berufsleben vollkommen anders aussehen würde. glauben sie tatsächlich, dass eine gesellschaft unter meinen 'regeln'/unter meines gleichen kaputt gehen würde?!"
thera:"..."

ich bekam keine antwort. aber ich glaube, das war genau das, was er dachte.
das größte problem, das ich mit anderen menschen habe, ist, dass sie sich keine alternativen vorstellen können. (ich schreibe hier von der reinen vorstellung. eine umsetzung ist damit nicht verbunden. auch meine ich alternativen in alle richtungen.)
alles ist so wie es ist, so wie es schon immer war und so wird es auch in zukunft sein!
- da läuft's mir eiskalt den rücken runter!

ich zum thera:"in meiner welt, würden wir jetzt nicht hier sitzen. sie hätten es nicht nötig!"


ich habe mir heute ein buch bestellt:

"Asperger-Syndrom: Manuale psychischer Störungen bei Kindern und Jugendlichen (Manuale Psychischer Strungen Bei Kindern Und Jugendlichen)"

ich bin gespannt, was da so für "nettigkeiten" drin stehen.


________________________________
________________________________

da gibt es doch so einen oft zitierten satz. ich habe ihn jetzt nicht im kopf, aber er geht ungefähr so:

man nehme ein autistisches kind und setze es in sein zimmer, dann schließe man die tür und der autismus verschwindet.
das kind wird in seinem zimmer spielen, sich beschäftigen, sich wohl fühlen und sich entwickeln.

jetzt nehme man einen krebskranken und mache mit ihm das gleiche. es ist ganz egal wo du den krebskranken hinbringst, wieviele türen du hinter ihm schließt, der krebs verschwindet nicht. der mensch wird daran sterben.

autisten sind in der lage sich eine welt zu organisieren, in der sie funktionieren. sie brauchen keine therapie, sie "therapieren" sich selber.

natürlich geht auch die selbstorganisation nicht von ganz alleine. eine gewisse hilfe von außen ist notwendig.
aber welcher NT lebt schon völlig auf sich allein gestellt? - KEINER. NTs werden von vorne bis hinten betüdelt.
10.01.09, 20:02:25
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laleni
(Standard)

@rim es tut mit leid, dass du einen offensichtlich "besonders fähigen" therapeuten hattest.
generell vertehe ich aber die aversion gegen THERAPIE an und für sich nicht. therapie ist ja nichts "unanständiges" oder "aussätziges"! ich war aufgrund einer äusserst traumatischen erfahrung 1 jahr arbeitsunfähig und mehrere jahre in therapie.weder schäme ich mich desewegen, noch möchte ich das missen. ich habe das selbst gewählt und das glück gehabt eine sehr kompetente person zu finden. das war nicht leicht, da der grund der traumatisierung ein äusserst seltener ist und die therapeutin selber neuland betrat.
10.01.09, 20:28:24
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haggard
(Autistenbereich)

@laleni:
welche autistischen kinder können selbst wählen, ob sie therapiert werden möchten oder nicht? wenn z.b. die therapie bereits im kleinkindalter beginnt?
10.01.09, 20:39:11
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rim
(Gastzugang)

ich halte therapie nicht gänzlich für schwachsinn. wenn jemand sich hilfe suchen möchte und er diese hilfe in einer therapie findet und er damit dann auch weiter kommt, dann ist das gut. und genau dafür sollte es auch da sein.

nur wie oft werden menschen in psychologische behandlung verfrachtet und dort mit lauter schwachsinn und diagnosen beschossen, die so logisch sind wie blauer, naturreiner apfelmus?


zudem glaube ich auch dass es menschen gibt - und ja, ich zähle mich zu diesen - die von einer therapie, egal welcher form, einfach nicht profitieren.

das ist wie mit medikamenten. ein medikament das bei hundert menschen funktioniert, löst bein 101. einen schock aus.
ist jetzt der mensch falsch, oder das medikament?
ich würde sagen das medikament, in der psychologie herrscht anscheinend die meinung vor, dieser mensch wäre falsch.
zumindest ist das der eindruck, den ich über unzählige begegnungen mit psychologischen fach- und pflegekräften und durch das lesen psychologischer texte erlangt habe.

ich meine, es gibt ja nicht um sonst therapeuten, psychologen und psychiater, die das menschenverachtende verhalten in diesen berufsfeldern anprangern.

es gibt angehörige in diesen berufsgruppen, die diagnosen verteilen, als wären es irgendwelche werbeflyer.
das mit einer diagnose aber meist ein nicht, oder nur schwer aufzuhaltender ablauf in gang gesetzt wird, der oft ins abseits führt, das scheint diesen personen nicht klar zu sein.
oder es ist ihnen einfach nur egal. oder, und vllt noch viel schlimmer, es schmeichelt ihrem ego.
10.01.09, 20:46:23
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laleni
(Standard)

geändert von: laleni - 10.01.09, 20:55:27

Zitat von azrael:
@laleni:
welche autistischen kinder können selbst wählen, ob sie therapiert werden möchten oder nicht? wenn z.b. die therapie bereits im kleinkindalter beginnt?

das ist richtig.so hab ich das nicht gesehen. wobei- autistische kinder und auch nicht-autistische kinder können generell nicht wählen- weil das deren eltern tun. meine eltern haben sich z.b. als ich 5 war entschlossen, einer sekte beizutreten. das hat mein leben radikal verändert.
ich konnte es mir nicht aussuchen. meine therapeutin meinte später( das war übrigens nicht der grund der therapie, aber es ist zu sprache gekommen,): das wäre emotionaler missbrauch gewesen.
soviel zum thema: was kinder generell WÄHLEN können.
@rim geb dir grossteils recht. aber unter den vielen scharlatanen oder materiell orientierten therapeuten und sonstwas gibt es auch noch idealisten.zum glück.
10.01.09, 20:52:14
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rim
(Gastzugang)

Zitat:
das wäre emotionaler missbrauch gewesen.

und das war es höchstwahrscheinlich auch.

und wie für dich das sektenleben zum horrortripp wurde(so liest es sich zumindest), so wird für viele menschen die therapie zum horror.

in unserer gesellschaft herrscht die meinung vor, jede therapie sei besser als keine. und je früher, desto besser!
ich stimme damit nicht überein.
10.01.09, 20:56:49
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von laleni:
generell vertehe ich aber die aversion gegen THERAPIE an und für sich nicht. therapie ist ja nichts "unanständiges" oder "aussätziges"!

Völlig richtig, Therapien sind dann gut, wenn es um Krankheiten geht. Das ist bei Autismus aber nicht der Fall. Das hat mit Therapien im eigentlichen Sinne genausowenig zu tun wie Leute in Therapien zu stecken, die eine unpassende politische Meinung haben. War im Ostblock teilweise recht beliebt. Das ist Mißbrauch der medizinischen Infrastruktur für menschenrechtswidrige ideologische Repressionen.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
10.01.09, 21:04:46
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laleni
(Standard)

Zitat von rim:
Zitat:
das wäre emotionaler missbrauch gewesen.


und das war es höchstwahrscheinlich auch.

und wie für dich das sektenleben zum horrortripp wurde(so liest es sich zumindest), so wird für viele menschen die therapie zum horror.

in unserer gesellschaft herrscht die meinung vor, jede therapie sei besser als keine. und je früher, desto besser!
ich stimme damit nicht überein.

rim glaub mir :sekte in dem fall schlägt therapie....
aber es stimmt die meinung jede therapie sei besser als keine finde ich auch krass.
ich denke es sollte ihm austausch mit erwachsenen As und wirklichen experten ein ansatz gefunden werden der für As gemacht ist und nicht für NAs, wie sie AS gerne hätten.

10.01.09, 21:09:26
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laleni
(Standard)

geändert von: laleni - 10.01.09, 21:20:26

zitiere 55555:
Völlig richtig, Therapien sind dann gut, wenn es um Krankheiten geht. Das ist bei Autismus aber nicht der Fall. Das hat mit Therapien im eigentlichen Sinne genausowenig zu tun wie Leute in Therapien zu stecken, die eine unpassende politische Meinung haben. War im Ostblock teilweise recht beliebt. Das ist Mißbrauch der medizinischen Infrastruktur für menschenrechtswidrige ideologische Repressionen.

NEIN. therapien sind nicht nur dann gut, wenn es um krankheiten geht. ich hatte einen schock. ein schock ist keine krankheit.
aber ohne gelungene therapie kann man ein ganzes leben unter schock stehen.

und @55555sorry- ich übe bin aber pc-legastheniker odersonstwas.das mit dem zitieren gelingt mir nicht immer
dann wirdes meistens eine neue zeile........
10.01.09, 21:11:56
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honeybee1978
(Standard)

als "Krank" wuerde ich viel mehr unsere gesellschaft bezeichnen, die im jahre 2010 immer noch nicht kapiert hat, das alle menschen verschieden sind und sich eben nicht jeder in eine schublade stecken laesst. anstatt verstaendnis untereinander aufzubringen( und das kann man schon kleinen kindern beibringen), werden menschen geaergert, aufgezogen und es wird mit fingern auf sie gezeigt und gelaestert, nur weil sie eben "anders" sind.
26.02.10, 20:55:48
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