Zitat:
4. Autismus ruft erhebliches Leiden hervor -- Auch bei leichten Formen von Autismus, sehen sich die Betroffenen Einschränkungen ausgesetzt, die ihnen die Verwirklichung eines normalen Lebens nicht ermöglichen. Autisten sind in ihrem Beruf weitaus weniger leistungsfähig, was mit mangelnder Kooperationsfähigkeit und auch Fähigkeit zur Begeisterung und Selbstmotivation zusammenhängt. An Familienleben ist ohnehin nicht zu denken, da normale Menschen die emotionale Distanz ihres autistischen Partners nicht auf Dauer ertragen würden. (Es ist demgegenüber auch unwahrscheinlich, daß eine Beziehung zwischen zwei Autisten funktionieren würde.) Auch wären Autisten mit der Erziehung ihrer Kinder überfordert, da sie deren Gefühlsreaktionen nicht verstehen und ernst nehmen könnten. Wenn man von diesen beiden Bereichen absieht, (die wohl für normale Menschen die wichtigsten in ihrem Leben sind), kommt noch hinzu, daß die heruntergefahrene Emotionalität einen Zustand bewirkt, in dem es keine besondere Freude oder Lustempfindungen gibt. Man kann, wenn man all dies zusammennimmt von einem deutlichen Mangel an Leben sprechen, den der Autist auch mit fremder Hilfe nicht zu überwinden fähig ist. Viele Autisten benötigen zudem ihr ganzes Leben hindurch eine Art von Führung, da sie unfähig sind, sich zu organisieren.
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Von einer Behinderung spricht man bei individuellen Beeinträchtigungen eines Menschen, die umfänglich, vergleichsweise schwer und langfristig sind.
Die infrastrukturellen Umweltbedingungen, insbesondere aber gesellschaftliche Einstellungen und Verhalten gegenüber von
Menschen mit Behinderung [Laut Forenregeln diskriminierender Begriff], nehmen in modernen Ansätzen zur Definition des Begriffs einen größeren Raum ein.
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Hinsichtlich der Ursachen lässt sich unterscheiden zwischen:
* erworbenen Behinderungen
- durch perinatale (während der Geburt) entstandene Schäden
- durch Krankheiten
- durch körperliche Schädigungen, zum Beispiel Gewalteinwirkung, Unfall
- durch Alterungsprozesse
* angeborenen Behinderungen
- durch Vererbung bzw. chromosomal bedingt
- durch pränatale (vor der Geburt entstandene) Schädigungen.
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Dennoch gilt in weiten Bereichen immer noch, dass Behinderungen häufig erst durch soziale Ausgrenzung zu einer schwerwiegenden Beeinträchtigung führen, wie es die Aktion Mensch in ihrem Leitspruch „Man ist nicht behindert - man wird behindert“ ausdrückt.