Da muss ich doch nochmal drauf eingehen:
Zitat:
nur das der beitrag mit der dignitas an nichtautisten gerichtet war und das in direktem zusammenhang mit der diskusion.
Entweder hast du zur DIGNITAS nicht gelesen, oder du kriegst tatsächlich nicht mit, dass 55555 und eraser dir spiegelbildlich Aussagen über Autisten als Aussagen über NT's entgegenhalten! Z.B. so:
Du sagst: Autismus ist eine Krankheit.
Sie sagen: Nichtautismus ist eine Krankheit.
Dabei nehmen sie nicht nur deine Aussagen über Autismus/Autisten auf, sondern auch Diskriminierungen, die ziemlich üblich sind. Sie wollen dir damit klarmachen, in welchem Ausmaß Autisten diskriminiert werden!
Es verblüfft mich schon die ganze Zeit, dass du das nicht zu bemerken scheinst und stattdessen jede dieser ironischen Äußerungen vollkommen WÖRTLICH zu nehmen scheinst!
Wenn dir das bis jetzt wirklich nicht aufgefallen ist, dann stelle ich ausnahmsweise mal eine Ferndiagnose über Internet: Asperger-Autismus!
Das wäre ja auch kein Wunder, denn Autismus ist meist genetisch bedingt und auch ADHS scheint "genetisch sehr verwandt" zu sein, denn es tritt in solchen Familien ebenfalls gehäuft auf. Von irgendwem müssen deine Kinder das ja haben, warum also nicht von dir.
Aspie-Mädchen lernen meist leichter als Jungen, sich sozial anzupassen und "unauffällig" zu verhalten (vgl. Tony Attwood), empfinden innerlich aber dieselbe Distanz zu den meisten anderen Menschen und scheinen sich als Erwachsene sehr viel öfter zu überlasten und dadurch krank zu werden als die Männer. Ich hätte z.B. von mir erstmal auch nicht gedacht, dass ich selbst autistisch sein könnte. In meinem ersten AS-Forum bin ich aufgetaucht als die Freundin von jemandem, der sich in den Diagnosekriterien sofort wiedererkannt hat (bei ihm wurden auch schon in der Kindheit "Verhaltensstörungen" und "motorische Störungen" diagnostiziert, nur kam damals niemand auf die Idee, dass es dafür ein "gemeinsames Syndrom" gibt).
Wenn es so ist bei dir, dann würde das auch erklären, weshalb du ein so "starkes Wir" mit deinen Söhnen hast. Mein Ex-Lebenspartner ist vermutlich ebenfalls Aspie und zusammen mit meinem Sohn hatten wir auch ein so starkes "Wir" entwickelt, weil wir uns wie eine Familie von Migrant_innen fühlten und nur nicht so recht wussten, woher wir denn kämen. Mein Ex vertrat einfach die Auffassung: Von einem anderen Planeten. Ich fand, dass wir unsere Wahnvorstellungen nicht auch noch kultivieren sollten, sondern lieber sich bemühen, dass sie verschwinden...
Sorry, *schulterzucken* aber es kommt mir wirklich so vor, als ob du mit Ironie hier nicht gerechnet hast und sie hartnäckig einfach nicht bemerkst. Und da die dermaßen überdeutlich ist in diesem Thread, könnte das nur einem Aspie passieren.
Zur Dignitas:
55555 schrieb:
Zitat:
Ob Nichtautismus bei Dignitas als Begründung für Sterbehilfe anerkannt wird? Wäre vielleicht mal interessant zu erfahren.
In einem Beitrag im Forum von Dignitas wird diskutiert, ob Autismus als Begründung für Sterbehilfe anerkannt wird. Ausdrücklich ist da von einer "leichte(n) Form von Autismus (Asperger)" die Rede.
Auch dies war also eine solche Umkehrung einer Diskriminierung auf Nichtautist_innen. Allerdings machte die Art der Anwendung dieser Methode der Umkehrung in diesem Thread auf mich immer mehr den Eindruck, dass es dabei nicht mehr darum ging, dir etwas begreiflich zu machen (dafür ist sie eigentlich da!), sondern darum, mal selbst das Gefühl des bewussten und bösartigen Diskriminierens zu genießen.
Ja, genau: So fühlen sich die Mobber-Kinder in der Schule, wenn sie ein Aspie-Kind fertigmachen. Jetzt wisst ihr das mal und könnt sie in Zukunft besser verstehen. Die meinen nämlich auch, es sei legitim, weil das Aspie-Kind blöd sei und die dämlichsten Ansichten hätte.
Hier Auszüge aus dem Beitrag auf Dignitas, die hier auch schon verlinkt wurden, meine ich:
Zitat:
Orginalbeitrag aus dem Forum vom DIGNITAS-Forum entnommen:
Ich entnehme dem Informationsmaterial von Dignitas, daß aktive Sterbehilfe in Fällen von unheilbarer oder tödlicher Krankheit und Behinderung möglich ist, nicht jedoch bei psychischer Krankheit. Nun stellt sich die Frage, in welche Kategorien eine leichte Form von Autismus (Asperger) fallen würde. (Bei schweren Formen von Autismus ist ohnehin nicht zu erwarten, daß die Betroffenen den Wunsch nach vorzeitiger Beendigung ihres Lebens eigenständig äußern.) Es folgen meine Thesen:[...]
1. Autismus ist eine Behinderung [...]
2. Autismus ist unheilbar [...]
3. Autismus kann als psychische Krankheit gesehen werden, ist aber kein Grund den Zugang zu Sterbehilfe zu verwehren [...]
4. Autismus ruft erhebliches Leiden hervor [...]
(
Quelle des Originals)
Viele der Antworten darauf haben mich sehr erschüttert, weil dort tatsächlich einige Asperger-Autisten selbst der Ansicht zu sein scheinen, dass ein glückliches Leben mit AS nicht möglich ist und der Tod ganz allgemein dem Leben mit AS vorzuziehen ist.