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Autor Nachricht
55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von Rainer:
Auch die "Realos" sind für stolze Autisten; ich glaub nicht, dass Leute wie Mario, Patrick und andere unterwürfige Autisten wollen, die sich nicht wehren (obwohl ich manchmal den Eindruck habe, dass man genau das den Realos bei uns gern unterstellt). Es geht in der Diskussion nicht darum, ob Autistic Pride oder nicht, sondern darum, wie genau wir dahin kommen, Autisten zu einem gesunden Selbstbewusstsein zu verhelfen. Das betrifft dann auch so Fragen wie eigenberantwortliches Handeln, gleiche Rechte und gleiche Pflichten wie NTs (letzteres wird komischerweise immer sehr gern vergessen bei den Gleichberechtigungsforderungen), Opferrolle, Respekt zwischen Autisten und NTs (gestehen wir NTs dasselbe zu, was wir für uns einfordern?), Menschenwürde, Political Correctness, Kooperation oder Konfrontation. Das sind die Punkte, wo es teilweise Dissens gibt und wo es für beide Ansichten gute Argumente gibt. Die müssen wir eben austauschen, um zu sehen, welche Richtung die Mehrheit bei uns bevorzugt. Und da werden natürlich auch Colins Argumente zählen und mit berücksichtigt werden, na klar, der hat ja nicht nur Stuss erzählt. Wir werden uns halt damit konstruktiv auseinandersetzen. Und wenn dann gesagt wird, man müsse alles von ihm eins zu eins so übernehmen, weil alles andere quasi eine Abweichung von der reinen Autistic-Pride-Lehre und damit ein Zeichen geistiger Armut sei, na schön, die Meinung kann man haben, wir leben in einem freien Land. Man wird aber damit leben müssen, dass andere Autisten da auch anderer Meinung sind.

Quelle

Naja, der Unterschied zum autistic pride im Sinne der Abgrenzung wie von mir ins Spiel gebracht wäre vielleicht eher eine bewußtere Auseinandersetzung mi der eigenen Situatuion und der Dinge denen Autisten ausgesetzt und die eigentlich nicht in Ordnung sind. Das tun diejenigen, die nicht in dieses Lager fallen nicht unbedingt und finden sich mit vielem Unrecht unreflektiert und unkritisch ab.

Mit meinem Beirag wollte ich jedoch auf eine ganz andere Frage hinaus - der welchen Vektor du meinst.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
09.01.08, 21:02:09
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Solange Gewitter mich im Ersatzforum des Vereins gesperrt hat, werde ich hier immer mal kleine Diskussionsschnipsel einstreuen um Gewitter zu veranschaulichen, daß er die Wahl hat die Diskussion entweder in einem internen Bereich mit mir ohne Zensur zu führen oder das hier veröffentlicht zu sehen.

1. Warum sperrt der Kassenwart eines Vereins den Kassenprüfer, wenn dieser den Kassenführer in Kassenangelegenheiten kritisiert?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
09.01.08, 23:05:53
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Zweiblum
(Autistenbereich)

Zitat von 55555:
Solange Gewitter mich im Ersatzforum des Vereins gesperrt hat,


[ironie] Das beste wird es wohl sein, jeder Aspie eröffnet sein eigenes Forum, in dem er selbst Hausrechte hat. [/ironie]

~~ Dazlious ~~
10.01.08, 07:40:36
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Gut, daß ich kein Aspie bin. zwinkern

2. Wie wirkt es sich auf die Arbeit in einer Gruppe aus, wenn ein Mitglied überdurchscnittlich oft mit verschiedenen Mitteln blockiert ohne angemessen zu argumentieren?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
10.01.08, 12:29:30
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

geändert von: 55555 - 10.01.08, 13:11:33

Zitat von Rainer:
Ich halte es da mit dem guten alten Jesuitengeneral Claudio Aquaviva: Fortiter in re, suaviter in modo. (Für die Nichtlateiner: Hart/stark in der Sache, sanft/weich in der Form).
Ich denke, das entweder-oder-Denken kommt bei manchen daher, dass es nicht leicht ist, selbstbewusst aufzutreten, ohne gleichzeitig arrogant zu wirken.

Quelle

An sich hört sich das nicht schlecht an. In der Praxis sieht es mir bislang jedoch anders aus. So werden die Interessen von Autisten meiner Ansicht nach nicht in erforderlicher Weise wahrgenommen.
Zitat:
Ich verweise ja gerne auf Gandhi; der hat auch nicht gesagt: "Ihr scheiß Briten seid miese, gewalttätige Imperialisten, die uns Inder fortwährend unterdrücken." Stattdessen hat er sowas gesagt wie: "Nach euren eigenen Idealen ist Demokratie eine gute Sache. Wir hätten, wenn‘s beliebt, auch ganz gerne mehr davon und würden uns gerne selbst regieren." Der Mann hat am Ende mit einiger Geduld und viel Höflichkeit (und persönlichen Opfern) bekommen, was er wollte. Ohne dass seine Leute dafür einen Briten killen mussten. George Washington, Thomas Jefferson und seine Kumpane standen vor derselben Situation. Die haben gesagt: "Du König Georg bistn ziemlich übler Tyrann, darum nehmen wir die Waffe in die Hand und schießen auf deine Soldaten bis wir uns die Demokratie erkämpft haben." Haben am Ende auch bekommen, was sie wollten. Na, jedenfalls die, die den Krieg überlebt haben (und die richtige Hautfarbe hatten). Für die 50.000 im Krieg Getöteten und nochmal so viel Verwundeten war das weniger prickelnd.
Also, wollen wir die indische oder die amerikanische Lösung? Irgendwie wär mir die indische lieber.

Das ist schön und gut, die Situation ist aber nicht unbedingt immer vergleichbar. Ghandi hätte z.B. sicher die Justiz bemüht, wenn Indien in der Hinsicht ein Rechtsstaat gewesen wäre. Publicity hat er dann eben durch seine sehr vorbildhaften Aktionen erreicht, die ohne die liberale englische Presse jedoch nicht erreichbar gewesen wäre. Im übrigen plant niemand einen bewaffneten Aufstand der Autisten. Daher hinkt dein Vergleich in mehrfacher Hinsicht ziemlich finde ich. Gerade Ghandi hat eben nicht so gehandelt wie ihr meine ich.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
10.01.08, 13:10:54
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Zweiblum
(Autistenbereich)

Zitat von 55555:
Gut, daß ich kein Aspie bin.


http://de.wikipedia.org/wiki/Diskriminierung fragen

~~ Dazlious ~~
10.01.08, 13:31:57
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Das ist im Zusammenhang zu deinem Beitrag mit etwas Humor gemeint gewesen. Ansonsten wäre dann noch die Frage interessant ob Identität diskriminierend ist.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
10.01.08, 14:14:08
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

3. Welche Rolle spielte Gewitter in der ominösen Diskussion, die es scheinbar vor der Löschakion von Colin mit ihm gab? Ich weiß es nicht und habe noch nichts dazu erfahren, deswegen frage ich danach.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
10.01.08, 19:47:59
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

geändert von: 55555 - 11.01.08, 09:00:04

4. Hier einer der von Gewitter komplett gelöschten Beiträge. Inzwischen läßt er unter dem entstandenen Druck auf ihn schon wesentlich mehr stehen:

Zitat:
Meine Sperrung im Behelfsforum , 08 Jan. 2008 11:36

Gewitter, ich fordere dich hiermit auf die Verantwortung für dieses Behelfsforum umgehend an jemand anderen zu übergeben.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
11.01.08, 08:59:38
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von Rainer:
Interessante Diskussion. Wir sind ja nicht die Einzigen, die darum streiten, ob die "Realo"- oder die "Fundi"-Haltung die bessere ist. Mittlerweile denke ich, dass es dabei nicht um ein entweder-oder, sondern immer um ein sowohl-als-auch gehen sollte.

Quelle

Du hast diesen Gegensatz ins Gespräch gebracht und nun forderst du seine Beseitigung? Ich weiß bis jetzt noch nicht in welcher Hinsicht du diesen Gegensatz ausmachst. Bis dahin gilt wohl: Probleme erfinden um sie dann selbst effektvoll lösen zu können gilt nicht. zwinkern
Zitat:
Die Weltrevolution wird ja vermutlich Donnerstag nächster Woche noch nicht erfolgreich durchgeführt sein, also bemühe ich mich einstweilen, praktisch im Alltag mit anzupacken, um den Leuten das Leben etwas zu erleichtern. Ich bin dafür kritisiert worden, weil ich damit echten gesellschaftlichen Fortschritt behindere, halte das aber vom Standpunkt der Verantwortung dennoch für das Bessere, wobei ich die stete Wiederholung des endgültigen Ziels der Gleichberechtigung (und -verpflichtung) und Emanzipation aller Menschen, auch der autistischen, für ebenfalls wichtig halte.Es ist nur so, dass ich, wenn ich auf der Autobahn einen Unfall beobachte, dann eben Erste Hilfe leiste und mich nicht mit einem Transparent auf die Fahrbahn stelle, auf dem steht: "Steigt auf die Bahn um, dann passieren solche Unfälle nicht!", während das Unfallopfer derweil verblutet.

Dein erster Absatz behauptet einen Widerspruch, den ich für nicht existent halte. Was soll das? Es gibt kein entweder oder zwischen praktischen Hilfestellungen und gesellschaftlicher Aktivität. Dabei weise ich insbesondere auf das Profil meiner Enthinderungsaktivität hin, das beide Seiten schon jetzt vereint. Also gibt diesen Popanz auf.
Zitat:
Klar brauchen wir eine Gesellschaft, die jedem einzelnen die Freiheit gibt, sich zu entfalten und sein Potenzial auszuschöpfen. Aber "die Gesellschaft" ist kein abstraktes Etwas und sind nicht die Mächtigen da oben, Gesellschaft sind wir alle und es ist die Summe aus dem, was wir, was jeder von uns, im Alltag sagt und tut.

Völlig richtig, allerdings hat der Staat in dem wir leben auch gewisse Regeln und ist als wesentlicher Akteur gesellschaftlich hervorgehoben relevant.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
11.01.08, 11:44:56
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Und nun ein wenig Humor:

Frage an Radio Eriwan: Hat Herr Donner etwas Umweltschutz zu tun?

Antwort: Im Prinzip ja, beispielsweise könnte der Spiegel nachdem Herr Donner sämliche Beleidigungen und Unterstellungen entfernt hat mit umweltfreundlichen zehn Seiten erscheinen.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
15.01.08, 15:37:23
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