Auch die "Realos" sind für stolze Autisten; ich glaub nicht, dass Leute wie Mario, Patrick und andere unterwürfige Autisten wollen, die sich nicht wehren (obwohl ich manchmal den Eindruck habe, dass man genau das den Realos bei uns gern unterstellt). Es geht in der Diskussion nicht darum, ob Autistic Pride oder nicht, sondern darum, wie genau wir dahin kommen, Autisten zu einem gesunden Selbstbewusstsein zu verhelfen. Das betrifft dann auch so Fragen wie eigenberantwortliches Handeln, gleiche Rechte und gleiche Pflichten wie NTs (letzteres wird komischerweise immer sehr gern vergessen bei den Gleichberechtigungsforderungen), Opferrolle, Respekt zwischen Autisten und NTs (gestehen wir NTs dasselbe zu, was wir für uns einfordern?), Menschenwürde, Political Correctness, Kooperation oder Konfrontation. Das sind die Punkte, wo es teilweise Dissens gibt und wo es für beide Ansichten gute Argumente gibt. Die müssen wir eben austauschen, um zu sehen, welche Richtung die Mehrheit bei uns bevorzugt. Und da werden natürlich auch Colins Argumente zählen und mit berücksichtigt werden, na klar, der hat ja nicht nur Stuss erzählt. Wir werden uns halt damit konstruktiv auseinandersetzen. Und wenn dann gesagt wird, man müsse alles von ihm eins zu eins so übernehmen, weil alles andere quasi eine Abweichung von der reinen Autistic-Pride-Lehre und damit ein Zeichen geistiger Armut sei, na schön, die Meinung kann man haben, wir leben in einem freien Land. Man wird aber damit leben müssen, dass andere Autisten da auch anderer Meinung sind.