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Autor Nachricht
Linde
(Gesinde)

Authentisch werden ist ein langwieriger nie endender Prozess. Bei mir ist es so, dass ich versuche, meine wirklichen Gefühle zu fühlen und nicht mehr die, die durch "Erziehung" in der Kindheit entstanden sind: durch z.B. nicht ausgesprochene Erwartungen meiner Eltern ihnen was zu ermöglichen, was eigentlich sie sich vom Leben erhofft haben.Ich lerne gerade, durch meine Trennung von meinem Nochmann, endlich Eigenverantwortung zu übernehmen, auch bezüglich meiner Gefühle. Nicht mehr hoffen, dass ein anderer mir was gibt, was ich in mir selbst finden muss.
13.01.08, 14:32:34
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Silvana
(stillgelegt)

geändert von: Silvana - 13.01.08, 15:45:34

@Linde.

Den ersten Teil verstehe ich.
Ich muss ich selbst werden und nicht mehr der Spiegel, der Wünsche meiner Eltern. Das ist ein Teil des Erwachsen werdens.
Einem NA mag das leichter gelingen als einem ASler/ADSler.

Aber was ist mit den geselschaftlichen Vorstellungen??

Ich meine ist das Menschenbild was wir haben (oder die meisten haben) nicht von den Bildern anderer geprägt??

Ich meine villeicht ist es bei uns Aspies so das wir ehr unsere eigenen Bilder entwickel, wenn wir erstmal erkannt haben das die Bilder unserer Eltern Lücken oder Fehler aufweisen.
Aber auch unsere Bilder sind fehlerhaft und an unsere Kinder geben wir erstmal diese Fehler weiter.

Ich glaube nicht das ich meinen Eltern was ermöglichen sollte was sie nicht hatten. Ich denke sie wollte für mich das ich mich entwickle wie sie. Also nicht völlig im Verhalten und Interesse aber so das ich in ihre geslschaftliche Position passe. Mich im rahmen ihrer Normalität bewege. Und eigentlich nur deshalb, weil es mir nicht schlechter gehen sollte als ihnen.
Nun dieser Versuch ist wohl gescheitert. Ich bin zwar ein "Anständiges Mitglied der Geselschaft" geworden, aber in ihren geselschaftlichen Kreisen (gehobener Mittelstand) bewege ich mich ehr unsicher. Zuviele höflichkeits Rituale, die ich mir merken muss. Ich bin zwar für kurze Zeit im Schauspielern ganz gut und machmal macht es mir auch Spaß aber ein bischen ist es auch wie Theater spielen. Also nicht autentisch. Vielleicht ist das auch ein Teil des konflicktpotentials, was gerade zwischen mir und meinem Vater besteht. Vielleicht merkt er dass, das was er sieht nicht wirklich ich bin sondern nur ein Teil von mir. Vielleicht nicht bewust aber unbewust. Denn gerade er ist es oft der bestimmte Problem, wenn ich sie versuche auf meine umständliche Art zu erklären erfasst und nicht meine Mutter, die eigentlich die einfühlsammere von beiden ist. Vielleicht merkt er das ich in diesen moment ich bin.

Unendliche Manigfaltigkeit, in unendlicher Kombination

-

Stillgelegt auf eigenen Wunsch, mfg [55555]
13.01.08, 15:38:54
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Linde
(Gesinde)

Zitat:
Ich glaube nicht das ich meinen Eltern was ermöglichen sollte was sie nicht hatten. Ich denke sie wollte für mich das ich mich entwickle wie sie.


Das ist ja beides ähnlich. Es waren ihre Erwartungen, die dich geprägt haben. Dein eigenes Ich ist dabei vielleicht etwas untergegangen.
Die Gesellschaft wird ja durch jeden einzelnen gestaltet. Natürlich muss es gewisse Regeln geben (z.B. 9 Jahre Schulpflicht, Töten verboten, ...), sonst funktioniert ein Zusammenleben nicht mal zu zweit. Aber gestalten muss jeder sein Leben selber.
14.01.08, 14:14:06
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cony
(Angehörigenbereich)

hallo sylvana!
du sprichst mir aus der seele.auch ich bin der meinung das kinder soweit es ihren möglichkeiten entspricht,auf das leben vorbereitet werden sollten.jedes elternteil will das beste für sein kind.aber ist es das beste ein kind zu unterfordern mit der begründung er ist autist und man muß mit ihm besonders umgehen und nicht zuviel erwarten?wieder im hinblick auf die situation des kindes.auch kann man nicht immer sagen die anderern ,(NA)müssen auf das kind rücksicht nehmen.leider ist es nunmal nicht so und je älter die kiddis werden,desto mehr werden sie es zu spüren bekommen.also ist es wohl wirklich sinnvoller die kinder zu fordern,ob autist oder nicht.schließlich müssen sie später in der schule und erwachsenendasein sich behaupten können.und wie du so schön geschrieben hast.eltern machen nun mal auch fehler,aber der schlimmste ist das kind zu unterfordern.
31.01.08, 21:46:59
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Viktor
(stillgelegt)

Zitat von 55555:
NA-Eltern haben mitunter keine gute Intuition dazu, welche Bedürfnisse ihr Kind tatsächlich hat. Die andersartige Wahrnehmung von Autisten erlaubt NA nicht den erfolgreichen Gebrauch von Emphatie, welche auf Ähnlichkeit des Erlebens verschiedener miteinander in Beziehung tretender Personen beruht.

Ich stelle hier die These auf, daß Autisten ebensowenig wie Gehörlose an sich psychisch gestört sind. .


Was ich so gelesen habe die letzte Zeit, sehen Mediziner den Autismus alleine an sich als Persönlichkeitsstörung an, wie beispielsweise die intensive Beschäftigung mit einem einzigen Hobby, das in sich gekehrte, weniger Interesse mit anderen, das runterleiern von Informationen, der Gedankenaufbau,die Gesichtsblindheit, das Nichtbesitzen von Empathie, kein Blickkontakt etc. Das was die meiste Bevölkerung am wenigsten tut oder hat. Wer interessiert sich schon irgendwelche Fakten auswendig zu lernen in allen erdenkbaren Zahlen Rechenaufgaben erstellen oder anderes.

Dazu kommen noch Misshandlungen aller Arten und es entstehen dadurch oft noch andere Zusatz"erkrankungen"

Gehörlose haben das ja alles nicht unbedingt, ausser das sie nicht hören können. Sie sind weniger in sich gekehrt, weniger haben sie ein einziges Interessengebiet, ihr Gedankenaufbau ist wie die Mehrheit es kennt.

Alles was vom Gehirn aus geht und nicht, wie die Mehrheit funktioniert, wird wohl psychisch dargestellt.

Eigentlich kann man noch froh sein, damals in den 30ern nannte man es noch autistische Psychopathen und weit davor noch Schizophren, wer weiss, welchen Begriff Autismus in der Zukunft bekommen wird.

Ich verstehe nur nicht, warum so viele Autisten sich wehren gegen das psychisch. Es liegt ein anderer Hirnprozess vor, daran kann man nichts ändern und kann eigentlich froh sein, das die Medizin so weit ist und dadurch immer wieder neues herausfindet. Aufklärungsarbeit wäre dann noch wichtig, das man der Menschheit erklärt, was psychisch alles bedeuten kann.

Der Gehörlose wird auch nicht maulen und sagen, das die Welt
für GehörMenschen erschaffen ist, er versucht das beste daraus zu machen mit menschenfreundlichen Hilfen, die jeder selbst entscheiden darf.

Meine Diagnose: Borderperger :D

--

[Stillgelegtes altes Konto von NoDesign, mfg [55555]]
14.04.09, 12:11:45
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von Viktor:
Der Gehörlose wird auch nicht maulen und sagen, das die Welt für GehörMenschen erschaffen ist, er versucht das beste daraus zu machen mit menschenfreundlichen Hilfen, die jeder selbst entscheiden darf.

Das stimmt nach meinem Eindruck so eben nicht. Man kann alle Gehörlosen nicht pauschal betrachten, aber es gibt durchaus einige, die es eben doch so sehen und damit aus meiner Sicht auch Recht haben.

Es ging hier darum, daß autistische Kinder häufiger psychische Störungen entwickeln können, wenn sie auf NA-Eltern angewiesen sind. Das resultiert daraus, daß es eben Unterschiede zwischen ihnen gibt und sie sich nicht so gut verstehen. Es gibt zwischen allen Menschen Probleme, aber zwischen Autisten und NA wohl mehr und grundsätzlichere.

Was irgendwelche Wissenschaftler meinen hat mit sachlichen Überlegungen nichts zu tun.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
14.04.09, 14:12:29
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zoccoly
(Autistenbereich)

geändert von: zoccoly - 14.04.09, 15:27:06

Zum Ausgangsthema glaube ich, (ich kann es nicht wissen,da ich nur von mir ausgehen kann)dass es wirklich unproblematischer ist, wenn ein A ein A-Kind aufzieht. (keine nennenswerte Probleme mit meinem Sohn) Besonders deutlich ist es in der Pupertätszeit meiner NA-Tochter geworden,da ich sie, durch mangelndes Einfühlungsvermögen meinerseits, fast verloren hätte.

Eine ganz andere Frage ist die nach der psychischen Störung.
Da findet man einerseits, dass es keine einheitliche Definition gibt,dass er aber von den Ärzten wertneutral genutzt wird. Auf der anderen Seite,dass dieser Begriff den Begriff Krankheit abgelöst hat,dann wieder das Ärzte den Begriff Krankheit immer noch nutzen und das der Begriff psychische Störung auch noch, vom jeweiligen Kulturkreis unterschiedlich interpretiert wird.
Ich befürchte, dass nur wenige wertneutral in unserer Gesellschaft mit diesem Begriff umgehen würden.

stillgelegt
14.04.09, 15:18:35
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Wenn jemand sagt "XY hat eine psychische Störung", dann halte ich das schon für eine Begriffsverwendung, die an sich gar nicht neutral sein kann, weil eine Störung an einer Person festgemacht wird, statt an sozialen Zusammenhängen.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
14.04.09, 16:22:04
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Bluna
(stillgelegt)

Ich habe es bei meinen A-Kindern sehr genossen ,daß ihre Bedürfnisse nach Ruhe ,Regelmäßigkeit und Rückzugsräumen,sich mit meinen Bedürfnissen ungefähr gedeckt haben.Entwicklungsbesonderheiten wurden von mir nicht soviel Gewicht beigemessen,wobei ich heute sagen muß,das sich vieles an Entwicklung einfach in anderer Reihenfolge abgespielt hat.
Für mich ist eine möglichst stabile Psyche die beste Grundlage für Lernen und Selbstständigkeit.
Aktionen,wie Urlaube ,Freundesbesuche etc,haben sich erübrigt(liegt mir auch nicht so)
Bei meinem NA Kind ist es jetzt ganz anders.Da ist viel Aktion und Spielen gewünscht,das macht sie mit ihrem Vater.

[Gesperrt wegen mutmaßlicher übler Nachrede im Forum, die auf Widerspruch auch noch [url="topic.php?id=3174"] bekräftigt[/url] wurde. In diesem Forum kann kein Raum für mutmaßliche Straftaten sein. Daher erfolgt die Sperrung bis versichert wird, daß die gemachte Behauptung und üble Nachrede allgemein im Forum künftig unterlassen werden wird oder dem Admin per Email bewiesen wird, daß die gemachte Aussage richtig war, mfg [55555]]
14.04.09, 16:34:14
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Viktor
(stillgelegt)

geändert von: Viktor - 14.04.09, 18:24:31

Zitat von 55555:

Das stimmt nach meinem Eindruck so eben nicht. Man kann alle Gehörlosen nicht pauschal betrachten, aber es gibt durchaus einige, die es eben doch so sehen und damit aus meiner Sicht auch Recht haben.


Ja auch da, gibts wohl unterschiedliche Meinungen

Zitat:
Es ging hier darum, daß autistische Kinder häufiger psychische Störungen entwickeln können, wenn sie auf NA-Eltern angewiesen sind.


Mein Gedankensprung entstand durch diese Aussage

Zitat von 55555:


Ich stelle hier die These auf, daß Autisten ebensowenig wie Gehörlose an sich psychisch gestört sind.
.





Zitat von 55555:
Was irgendwelche Wissenschaftler meinen hat mit sachlichen Überlegungen nichts zu tun.


Wissenschaftler sind meistens sachlicher Natur. Die Gehirnforschung ist halt noch nicht so ausgereift

Meine Diagnose: Borderperger :D

--

[Stillgelegtes altes Konto von NoDesign, mfg [55555]]
14.04.09, 17:32:19
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haggard
(Autistenbereich)

geändert von: haggard - 14.04.09, 19:15:15

Zitat von Viktor:
Wissenschaftler sind meistens sachlicher Natur.

wenn ich als wissenschaftler persönlich der meinung bin, dass schneeflocken alle anzeichen von leben besitzen, sich fortpflanzen, eine "höhere" intelligenz besitzen und so weiter, dann kann ich das auch sachlich darstellen... ob das dann "wirklich" sachlich ist, ist eine andere frage.
14.04.09, 19:14:25
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zoccoly
(Autistenbereich)

geändert von: zoccoly - 14.04.09, 19:45:11

Zitat von azrael:

wenn ich als wissenschaftler persönlich der meinung bin, dass schneeflocken alle anzeichen von leben besitzen, sich fortpflanzen, eine "höhere" intelligenz besitzen und so weiter, dann kann ich das auch sachlich darstellen... ob das dann "wirklich" sachlich ist, ist eine andere frage.


Bist du der Meinung, dass Wissenschaftler ihre persönliche Meinung vertreten oder die, dem derzeitigen Forschungsstand entsprechende?
Meine Frage bezieht sich nicht auf die absolute Wahrheit einer Aussage.

stillgelegt
14.04.09, 19:40:44
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