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Geschrieben von: 55555 am: 25.09.07, 21:41:52
Gilt das für Autisten wohl im gleichen Maß? Sind sie in der Evolution hier in einer Kulturszenerie voraus?

Zitat:
Mit der so genannten Animal Monitoring Hypothesis wollten die US-amerikanischen Wissenschaftler nun untersuchen, ob für den modernen Menschen noch immer ähnliche Aufmerksamkeitskriterien wie für unsere Ahnen gelten. Für diese waren Tiere oder Menschen die zwei Kategorien, deren Erkennen besonders zeitkritisch und folgenreich sein konnte. Darüber hinaus bewegen sich belebte Objekte natürlich deutlich häufiger als etwa Pflanzen oder Steine.

Im Experiment sahen die Probanden jeweils zwei Fotografien einer bestimmten natürlichen Szene in rascher Abfolge. Das zweite Foto wies lediglich eine kleine Änderung auf. Die Hypothese, dass die Testpersonen Veränderungen, die belebte Objekte betreffen, schneller und genauer feststellen würden, konnte dabei bestätigt werden.

Die Wissenschaftler rund um Joshua New konnten auch zeigen, dass diese Wahrnehmung quasi automatisch und autonom funktioniert. So konnten unserer Vorfahren derartige Änderungen blitzschnell registrieren, unabhängig vom momentanen Kontext oder anderen Aktivitäten.

Im Rahmen der Untersuchung überprüften die Forscher auch eine wesentliche Gegenhypothese. Wäre ausschließlich die Bewegung ausschlaggebend für die schnelle Aufmerksamkeitsreaktion, müsste der moderne Mensch auf bewegte Fahrzeuge ebenso schnell reagieren, nicht zuletzt aufgrund der Gefahr, die etwa von fahrenden Autos ausgeht, wie das heutige Menschen im Lauf ihres Lebens gelernt haben müssten.

Dennoch: Auch hier hielt die Hypothese. Autos fallen gemäß den Experimenten eindeutig in die Kategorie lebloser Objekte. Ihre Bewegungsänderungen wurden deutlich langsamer registriert als etwa jene von seltenen Tierarten. Erfahrung oder Lernen scheinen also keine Rolle zu spielen.

Quelle


Geschrieben von: drvaust am: 26.09.07, 03:09:56
Ich unterscheide deutlich zwischen bewegten und unbewegten Dingen. Vereinzelt übersehe ich geparkte Autos auf Straßen, ich hatte auch schon unbewegte Tiere übersehen. Auf Bildern sind jedoch keine bewegten Dinge, da ist alles starr.
Zwischen sich bewegenden Tieren und bewegten Gegenständen ist für mich kein deutlicher Unterschied. Nur bei Menschen (Gesichter) bin ich aufmerksamer, die sind für mich bedrohlicher. Das bedeutet aber nicht, daß ich das auch wahrnehme, meistens bemerkt und als unwichtig ausgeblendet.
zwinkern Abgesehen davon erkenne ich bestimmte Muster schneller, weil diese mich interessieren.


Geschrieben von: KleinAdlerauge am: 27.09.07, 20:28:16
Muster und Systeme sind meine leidenschaft!
Mir hat schon als kind besonders spass gemacht bei zahlenreihen das muster herauszubekommen nachdem sie aufgebaut sind.
auf der arbeit hab ich für alles was ich mache mir bestimmte systeme und methoden entwickelt, um effizienter zu arbeiten.
Aber auch das muster als graphische darstellung weckt immer wieder meine aufmerksamkeit z.B. das pepita-muster liebe ich seit ich denken kann.
An meinen pflanzen (und ich hab ne menge!) sehe ich sofort, wenn sich da irgendwas verändert...ich glotz oft stundenlang in der gegend rum und schau mir nur meinen pfanzen an...das passiert unheimlich viel!

Allerdings weiss ich gar nicht, öb ich überhaupt verstanden hab, worum es in diesem artikel geht... Zunge rechts


Geschrieben von: Zweiblum am: 03.10.07, 15:02:35
Zitat von 55555:
... waren Tiere oder Menschen die zwei Kategorien, deren Erkennen besonders zeitkritisch und folgenreich sein konnte... Autos fallen gemäß den Experimenten eindeutig in die Kategorie lebloser Objekte.

Das stammt wohl aus der Zeit der "Jäger und Sammler". zwinkern
Damals war es wichtiger, bewegte Objekte schnell zu erkennen, um entscheiden zu können, ob man dort sein Abendessen laufen sieht - oder Gefahr läuft, selbst zum Abendessen zu werden. traurig

Einen Zusammenhang mit Autismus kann ich da eher nicht erkennen.

Was Änderungen an unbewegten Objekten betrifft: es ist mir schon passiert, daß ich eine mir bekannte Straße entlanggehe und grüble, was sich hier wolhl verändert hat - bis ich dann endlich darauf komme, daß etliche große Bäume am Straßenrand gefällt worden sind. überrascht


Geschrieben von: KleinAdlerauge am: 31.10.07, 18:57:18
Zitat von Zweiblum:
Was Änderungen an unbewegten Objekten betrifft: es ist mir schon passiert, daß ich eine mir bekannte Straße entlanggehe und grüble, was sich hier wolhl verändert hat - bis ich dann endlich darauf komme, daß etliche große Bäume am Straßenrand gefällt worden sind. überrascht


Oh ja das ist mir genauso auch schon gegangen...ich weiss dann irgendwas ist anders, frage mich aber, was das wohl ist und es dauert lang, bis ich endlich drauf komme..

Ich habs auch mal erlebt, dass sich eine strasse so extrem verändert hatte, dass ich plötzlich nicht mehr wusste, wo ich mich befinde und das gefühl bekam, ich wäre gar nicht in meiner stadt!
Das hat mich ganz schön verunsichert.


Geschrieben von: LostLolita am: 25.01.08, 21:27:58
Ich achte oft auf Dinge wie Pflanzen,wolken,unbelebte Objekte , auf die, die meisten Menschen nicht achten.
Menschen dagegen übersehe ich desöfteren.

Ich denke es ist auch oft so, dass ich wenn ich merke da sind Menschen, bewusst die Menschen nicht wahrnehme, so als würden sie nicht existieren, damit nehme ich mir das bedrohliche Gefühl.