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Thema: Autismus und Liebe (http://autismus-ra.unen.de/topic.php?id=12)


Geschrieben von: Nord am: 02.09.09, 22:12:38
Zitat von jashy:
Für mich hat Liebe etwas mit Vertrauen und Sicherheit zu tun. Ich lebe dann im festen Glauben, daß diese Person mich nicht verletzen möchte. Auch wenn es manchmal in einer Beziehung unvermeidbar ist. Aber das ist dann nicht mit der Absicht geschehen mich zu verletzen.

Wenn ich hingegen Liebe gespürt habe , so habe ich mich innerhalb meiner Partnerschaft immer selber verloren, weil ich bestrebt war die formellen Bedürfnisse meines Partners möglichst perfekt zu befriedigen. (Haushalt ect)


auch herbei gibt es keinen unterschied bei mir im umgang mit anderen menschen.


Geschrieben von: zoccoly am: 02.09.09, 22:20:35
@ Nord,

Ich kann nachvollziehen, dass man erstmal jedem vertraut, kenne ich auch, aber empfindest du bei jedem Sicherheit? Fühlst du dich bei jedem beschützt?


Geschrieben von: Nord am: 02.09.09, 23:24:11
was meinst du mit sicherheit/beschützt definiere das bitte sehr genau.


Geschrieben von: B.v.Kolibri am: 03.09.09, 00:29:30
Ich habe mich bei meiner Familie bestmöglich sicher gefühlt.
Als Kind und Jugendliche gab es viele Missverständnisse, da sie mein Andersein nicht verstehen konnten. Und ich konnte es nicht ebenfalls nicht verstehen und deshalb nicht erklären. Dennoch war da immer das Gefühl das sie "zu meinem Wohle" handelten. Ein Vertrauen das Sicherheit gab.


Ich fühle mich heute bei ihnen angenommen - ganz so wie ich bin. Auch wenn ich ganz sicher nicht ihren Erwartungen entspreche. Dies hat lange gedauert. Aber ich habe ein entspanntes Gefühl in ihrer Nähe. Das habe ich bei ganz wenig anderen Menschen. Die Sicherheit "ich selbst" sein zu dürfen ohne daß mir etwas Falsches unterstellt wird oder ich mich schämen muß.


Geschrieben von: Nord am: 03.09.09, 14:57:25
ich kann damit jetzt nicht wirklich was anfangen. ich weiß das ich mich auf meine famile verlassen kann. aber wirklich angenommen fühl ich mich nicht. verstanden fühl ich mich auch nicht daheim. ich würde mit meiner familie über weit weniger themen sprechen als mit fremden(ganz einfach weil ich die fremden danach vermutlich nicht mehr wieder sehe, bze. ich das selbst in der hand habe)


Geschrieben von: zoccoly am: 03.09.09, 20:09:33
Zitat von Nord:
was meinst du mit sicherheit/beschützt definiere das bitte sehr genau.


Wenn ich bedingungslos angenommen werde, keine Gegenleistung von mir gefordert, man sich bemüht mich wirklich zu verstehen, ich schwach sein darf....und man mich immer noch sehr mag, dann fühle ich mich sicher. Wenn der andere mir Sachen abnimmt, weil ich sie im Augenblick nicht schaffe, nichts gegenrechnet, mich wenn nötig nach außen abschirmt, Situationen vorhersieht, die problematisch sein könnten, mich aus solchen herausholt, dann fühle ich mich beschützt.


Geschrieben von: Nord am: 03.09.09, 20:26:12
das empfinde ich bei niemand.


Geschrieben von: hjqsra am: 27.10.19, 13:17:32
Zitat:
Können Autisten lieben? Ich meine ja.


Ich vermute auch. Ich denke Liebe ist, so oder so, - im vermutlich erfassbarem Grunde Wahrnehmungsgrundlage einer jeden Existenz. Spannungsgrade / Formen / Ausmaße hängen vermutlich von vielerlei Faktoren ab.

Zitat:
Wenn Nichtautisten das [Gegenteil] unterstellen liegt das wohl an der unterschiedlichen Ausdruckswelt vermute ich.


Direkte Unterstellungen können der Neugier und / oder Abwehr entspringen, ein annäherndes theoretisches oder praktisches Nach- oder Mitempfinden zu versuchen.


Geschrieben von: Eisenbahn am: 27.10.19, 21:50:42

Guten Abend,

Ich bin Mutter eines neunjährigen Sohnes. Ich glaube, dass mein Sohn Autist ist. Aufgrund der diskriminierenden Gesellschaft und Vorgehensweisen sogenannter Experten weigere ich mich mein wunderbares Kind zu einem Arzt zu schleppen und ihn Zwängen unterwerfen zu lassen die ihn psychiatrisch machen würden, da man ihm unterstellen würde krank zu sein. Ich stehe dem System mit größtem Misstrauen gegenüber, auch/ erst recht aufgrund meiner persönlichen Erfahrung meiner Tätigkeit als sogenannter Eingliederungshilfe (schreckliche Berufsbezeichnung). Trotzdem brauche/n ich/wir Hilfe, um Wege in dieser umständlichen Welt zu finden. Auch wünscht mein Kind sich Kontakte, mit denen er sich versteht, weil er sein kann, nicht ausgeschlossen oder umerzogen wird. Ich möchte nicht, dass seine Feinfühligkeit weiter verletzt wird. Er geht mittlerweile auf die dritte (endlich gute) Schule und hat viel Leid hinter sich. Vielleicht reicht Das ersteinmal als Kurzfassung. Es ist nach ewig langer Suche das erste Mal, dass ich das Gefühl habe ein Forum gefunden zu haben, an das ich schreiben kann. Ansonsten bin ich über anonyme Telefonate nicht wirklich weiter gekommen und auf Aussagen oder Empfehlungen gestoßen die mir den Magen umdrehen. Danke🌻


Geschrieben von: Q9FOB am: 06.11.19, 12:09:55
Hallo, ich habe deinen Post nun schoneinmal gelesen. Wie könnte es weitergehen? :)


Geschrieben von: Eisenbahn am: 06.11.19, 17:55:23
Was meinst Du?
Vielleicht Impulse für uns? Was wäre(n) Deine Idee(n)?


Geschrieben von: Q9FOB am: 07.11.19, 13:40:08
Lesen was du schreibst kann ich und aufschreiben, was mir dazu durch den Kopf geht. Das was du bisher schriebst fand ich recht allgemein. Akute Probleme in der Schule gibt es nicht. Aber viele ungute Erfahrungen, die natürlich auch in die Gegenwart wirken. Dein erwähntes Mißtrauen teile ich.