Hallo Sheila,
das interessiert mich. Welche Dinge haben Menschen konkret auf Grund der Diagnose verändert? Wie haben sie Nutzen aus der Diagnose gezogen?
^^^^Konkret verändert hat sich, dass ich endlich mein ganzes Leben verstehen kann. Alles war darin passierte wird auf einmal klar. Der Nutzen ist, dass ich nicht mehr als faul oder sonderbar gelte sondern als autistisch und somit nicht als mieser Charakter, der nicht will sondern nicht so gut kann.
Leider findet man darüber wenig in Foren. Vielleicht interessieren sich Leute, denen das gut gelungen ist, gar nicht mehr für Autismusforen, so dass das dort vermittelte Bild stets etwas negativ gefärbt bleibt, jedoch würden mich "Erfolgsgeschichten" interessieren.
^^^^Vielleicht ist man nach der Diagnose nicht mehr so abhängig vom Feedback und nicht mehr so auf der Suche, sondern kann zur Ruhe kommen, muss lernen sich damit abzufinden und einen Weg zu finden mit dem man damit leben kann.
Über das "noch nicht ganz abgeschlossen" würde ich noch einmal nachdenken. Die Nutzung persönlicher Resourcen ist (ob mit oder ohne Autismus) ein lebenslnger Prozess.
^^^^^^^^^^Ja, es ist wichtig auch mal auf das zu schauen, was man gut kann und es zu nutzen und umzusetzen. Die Diagnose verhilft mir zu mehr Ruhe und Gelassenheit, weil ich nun verstehen kann, warum ich bin wie ich bin und warum ich die ganzen Probleme habe und welcher Genese sie sind. Jetzt will ich lernen einen für mich positiven Weg zu finden wie ich zufrieden und glücklich leben kann. Ohne mich dahingehend zu sehr verbiegen um zu sein wie die anderen. Nach meinem Können und Neigungen mein Leben einrichten. So dass ich gut damit leben kann. Die Diagnose ist so eine Art Alibi, sein zu dürfen wie man ist, ohne dass jemand sagt: Du bist verrückt oder geisteskrank, sondern "nur" autistisch.
LG
Jana
Gruss
Christian