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Autor Nachricht
feder
(Autistenbereich)

Zitat:
Die ärztliche Behandlung und Betreuung von Personen mit Autismus, die meistens über eine lange Zeitspanne erfolgen, können zu hohen gesellschaftlichen Kosten führen. US-amerikanische Berechnungen ergeben um 85 % bis zu 550 % höhere jährliche Behandlungskosten bei Kindern mit autistischen Syndromen im Vergleich zu anderen Kindern gleichen Alters44. Studien aus den USA schätzen das Kosteneinsparpotential pro Patient für die Gesellschaft durch verhaltensbasierte Frühinterventionen (wie die ABA-Therapie nach Lovaas) auf USD 200.000 bis zum Alter von 22 Jahren und auf USD 1.000.000 bis zum Alter von 55 Jahren45. [...] Demnach machen betreutes Wohnen bzw. Pflegeheime und Tagesaktivitäten 87 % der Kosten aus

Quelle
11.05.11, 15:40:44
Link
55555
(Fettnäpfchendetektor)

geändert von: 55555 - 11.05.11, 15:59:06

Und bei dieser Schätzung gehen sie wohl davon aus, daß ABA nur positive Folgen hat. Gibt es denn schon Studien, die belegen, daß nach einer ABA-Therapie faktisch irgendwelche nennenswerten (positiven) Unterschiede zu beobachten sind? Ansonsten hat das doch nicht mehr Aussagekraft als wenn ich jetzt behaupte, daß Krebs durch regelmäßige Inhalation von Asbest geheilt werden kann und diese Annahme in einer schätzenden Studie entsprechend meiner Annahme fortführe und so auf immense Milliardeneinsparungen komme.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
11.05.11, 15:57:58
Link
feder
(Autistenbereich)

geändert von: feder - 11.05.11, 16:28:30

Es gibt diverse Studien, die irgendeinen "Erfolg" behaupten (wobei Erfolg auch einfach bedeuten kann, dass der Autist gelernt hat, jemandem in die Augen zu schauen). Ansonsten wird viel aus älteren Studien zitiert, die noch massive Aversiva offen einsetzten, und deren "Erfolg" (wobei der anscheinend oft nichtmal dauerhaft ist) auf ABA "ohne" derartige Aversiva übertragen – auch wenn das so nach meinem Kenntnisstand nie belegt wurde, bzw. ABA ohne derartige Aversiva meist deutlich weniger "positive" Resultate erzielt.

Ansonsten werden viele Studien auch mit sehr wenigen Teilnehmern durchgeführt. Wenn von 20 Kindern 5 in irgendeiner Form erkennbare "Verbesserungen" im Sinne der Therapeuten erzielen, sind das auch schonmal 25% bei denen die Therapie erfolgreich war. Besonders viel sagt das dann aber trotzdem nicht aus.

Auch werden Autisten, die für solche Studien herhalten müssen, meist aus Familien rekrutiert, in denen eh alles mögliche getan wird, um den Autisten "normal" erscheinen zu lassen. Ist da vielleicht auch schwer zu entscheiden, welche Veränderung worauf zurückzuführen ist, wenn der Autist sowieso daherhaft von allen Seiten Druck bekommt, endlich mal etwas "normaler" zu wirken.
11.05.11, 16:16:14
Link
drvaust
(stillgelegt)

Die Studie aus den USA geht vermutlich davon aus, daß durch eine intensive Frühintervention eine Heilung erreicht wird, also keine Kosten mehr entstehen.

Die verlinkte Studie ist hauptsächlich eine Auswertung von anderen Studien, mit teilweise unzureichenden oder fehlenden Ergebnissen, nach ökonomischen Gesichtspunkten. Diese Studie selber ist keine medizinische Studie, sondern eine statistische Auswertung. Die Autoren stammen von folgenden Einrichtungen:
- Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie Charité – Universitätsmedizin Berlin
- Forschungsstelle für Gesundheitsökonomie und Gesundheitssystemforschung Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover
- Kompetenzzentrum Versicherungswissenschaften GmbH Hannover
- Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement, Universität Bielefeld
Die Zugehörigkeit der Autoren spricht für die Zielstellung der Studie.

Das Ende der Zusammenfassung, Seite 90, ist bezeichnend.
Zitat:
Aus ökonomischer Sicht können keine Erkenntnisse insbesondere bzgl. der langfristigen Kosten-Effektivität einzelner Behandlungen identifiziert werden. Effektive Frühinterventionen könnten jedoch die Gesamtkosten des Autismus langfristig reduzieren, indem die anfallenden hohen anfänglichen Aufwendungen durch spätere Einsparungen überkompensiert werden, was z. B. aufgrund eines positiv beeinflussten Sozialverhaltens der Patienten oder mögliche preiswertere Behandlungen im weiteren Verlauf entstehen könnte. Das Ausmaß dieser Einsparungen bleibt allerdings unklar.

12.05.11, 02:34:35
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