christian_k
(Autistenbereich)
|
@Bellaria:
Natürlich sind die Gesundheitssysteme nicht vergleichbar und ich bin auch froh darüber, dass wir hier nicht solche Zustände haben. Darum ging es mir aber auch gar nicht.
Es ist aber logisch, dass in den USA - unter den dort gegebenen Umständen - Kritik aufkommt. Diese Diskussion wird auch schnell plakativ, denn bei dem Überangebot von Medien wird eine Diskussion über "Mängel im Gesundheitssystem" von vielen gar nicht mehr bemerkt - "Gedopte Kinder, die auf dem Schulhof mit MPH dealen" erzeugen aber Aufmerksamkeit und bringen Quoten. Natürlich verliert die Debatte damit jede Sachlichkeit (pbwohl das Problem an sich natürlich diskutiert werden sollte).
Natürlich sind die USA aber nicht isoliert auf der Welt und diese Diskussion kommt zu uns herüber. Vermutlich werden dadurch selbst Ärzte verunsichert, weil sie oft selbst nicht ausreichend über ADHS informiert sind. Panik zu machen ist sicher die falsche Antwort darauf, richtig wäre, wenn ein Arzt sich mit der Diagnose (oder der Frage nach geeigneten Medikamenten) unsicher ist, den Patienten eben irgendwo untersuchen lässt, wo die entsprechende Kompetenz vorhanden ist - so wie es bei allen möglichen anderen Krankheiten jeden Tag geschieht.
Das Problem mit Erwachsenen und Ritalin Verordnungen kann ich nicht nachvollziehen. Ein Erwachsener mit ADHS ist chronisch krank und soll Medikamente natürlich bekommen können. Selbstverständlich soll er auch in der Kostenfrage behandelt werden, wie alle anderen chronisch kranken, also (in Deutschland) die Zuzahlung auf 1% des Jahreseinkommens begrenzt werden. Es ist mir unverständlich, dass vor allem letzteres nicht geschieht. Bi Erwachsenen sehe ich das wesentlich lockerer, denn ein Erwachsener ist für sich selbst verantwortlich und kann sich auch jeder Zeit gegen die weitere Einnahme entscheiden, wenn er irgendwelche Bedenken hat.
Gruss
Christian
|