Kaleidoskop
(in einer Seifenblase zwischen den Welten (DIS & AS & ...)
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Natürlich recherchiere auch ich...
Zitat:
Der Autistic Pride Day wird seit 2005 jährlich am 18. Juni begangen. Er soll dem Wunsch vieler autistischer Erwachsener nach gesellschaftlicher Akzeptanz ihrer autistischen Eigenheiten Ausdruck verleihen.
Und weiter
Zitat:
Die Befürworter von Autistic Pride weisen darauf hin, dass Homosexualität früher einmal als psychische Krankheit gesehen wurde und medizinisch mit libido-reduzierender Hormontherapie zu „heilen“ versucht wurde. Erst durch den politischen Kampf der Lesben- und Schwulenbewegung wurde diese Klassifizierung abgeschafft. Ein anhaltender Ausdruck dieser Bewegung ist gay pride / queer pride. Mit dem Autistic Pride Day hoffen Autismus-Aktivisten der Neurodiversitätsbewegung den gleichen Aufklärungsprozess in Gang zu bringen. Der Autistic Pride Day setzt sich ein für die grundlegenden Menschenrechte von Menschen im autistischen Spektrum und einen Platz für ihre individuellen Stimmen und Talente in unserer Gesellschaft.
Der Autistic Pride Day wurde von Aspies For Freedom ins Leben gerufen. Aspies For Freedom setzt sich für die Rechte von Menschen im Autismus-Spektrum ein, indem sie die Öffentlichkeit durch eben solche Initiativen aufzuklären versucht.
Quelle: Wikipedia
Zitat:
[Wer Pride in Autistic Pride mit Stolz übersetzt, kann sich zwar auf sein Wörterbuch berufen, hat aber (in den meisten Fällen) die Bedeutung nicht verstanden. Jedes Wort hat eine Geschichte, gewinnt Bedeutungen hinzu und verliert Bedeutungen. Es ist zwar richtig, Jane Austens Roman Pride and Prejudice mit Stolz und Vorurteil (im Sinne von Hochmut) zu übersetzen, jedoch gewann der Begriff pride seit 1970 noch eine weitere Bedeutung hinzu: der selbstbewusste Umgang mit der eigenen marginalisierten Identität. Spätestens seit 1979 wird pride auch in Deutschland in diesem Sinne verwendet./QUOTE]
[QUOTE]Letztes Jahr veranstalteten wir ein Picknick zum Autistic Pride Day. Als wir in einem Internetforum dazu einluden, schrieb jemand sinngemäß: Ich würde auch zum Picknick kommen, aber nur, wenn ich sicher sein kann, dass sich niemand öffentlich als Autist zu erkennen gibt. Ja – ich würde auch zum CSD kommen, aber nur, wenn jeder Schwule seine Kusine mitbringt und so tut, als wäre er hetero. Nicht alle Leute auf Autistic Pride Veranstaltungen sind autistisch; aber es war traurig und schockierend, dass einige Menschen im Autismus-Spektrum sogar bereit sind, andere autistische Menschen vom Autistic Pride Day auszuschließen, nämlich alle, die nicht die Möglichkeit haben, als normal durchzugehen.
(Dieses Posting war übrigens Anlass für uns, ein Transparent mit dem Autistic Pride Day Motto zu malen und über einer Brücke aufzuhängen.) Es scheint, dass die politische Intention des Autistic Pride Days bei den meisten Veranstaltungen, die anlässlich dieses Tages stattfinden, nie angekommen ist.
Also das fand ich auch heftig. Wenn eine Veranstaltung f ü r Autisten ist, kann man sie doch n i c h t ausgrenzen!
Zitat:
Sicherlich können wir an die Dinge denken, von denen wir glücklich sind, sie gemacht zu haben, Dinge, die wir erreicht haben. Verfechter_innen der Rechte autistischer Menschen haben in letzter Zeit viel erreicht. Wir können jeden feiern, der es geschafft hat, sich aus einem Heim zu befreien, und wir können darüber jubeln, dass es viele autistische Kinder gibt, die Sommerferien haben – frei von Mobbing und Missbrauch, von denen sie in der Schule oft geplagt werden. Verdammt, wir können dankbar jede autistisch Person feiern, die es geschafft hat, ein weiteres Jahr in dieser Welt zu überleben. Wir können uns als Menschen anerkennen, die das Recht haben auf die selben Menschenrechte, die nicht-behinderte Menschen heute genießen.
ein sehr berührender Gedanke, wie ich finde – im Licht solchergü Gedanken würde auch ich diesen Tag begehen und feiern. 😞☺️
Zitat:
Das Missverständnis rührt aus meiner Überzeugung – an der ich festhalte – dass Menschen im Autismus-Spektrum keine besonderen Fähigkeiten oder Superkräfte haben müssen, und trotzdem stolz darauf sein können, so zu sein, wie sie sind. Die Ansicht, dass wir stolz darauf sein sollten, autistisch zu sein, weil wir eine bestimmte Fähigkeit oder Begabung haben, lehne ich entschieden ab. Diese Vorstellung impliziert, dass wir nicht stolz darauf sein sollte, autistisch zu sein, wenn wir keine besonderen Fähigkeiten haben, was die Vorstellung vorantreibt, dass es zwei Arten autistischer Menschen gibt – solche, die geheilt werden sollten und solche, die nicht geheilt werden sollten. Davon halte ich überhaupt nichts. Wir sollten stolz darauf sein, autistisch zu sein, weil es ein Teil dessen ist, wer wir sind, und jeder hat ein Recht darauf, stolz darauf zu sein, wer sie sind. Komplizierter ist es nicht, und wir sollten unser Existenzrecht nicht auf der Grundlage rechtfertigen müssen, ob wir ‘nutzlose Esser’ sind oder nicht.
Autist_innen müssen keine speziellen Fähigkeiten oder Superkräfte haben, um gern und selbstbewusst zu sein, wer sie sind. Rechtfertigen Schwule ihre Existenz dadurch, dass sie spezielle Fähigkeiten als Modedesigner haben? Rechtfertigen Schwarze ihre Existenz dadurch, dass sie besondere Stärken im Hip Hoppen haben? Wollen Autist_innen ewig in Klischees verhaftet bleiben und, schlimmer noch, die Nützlichkeitsideologie unserer Gesellschaft weiter vorantreiben?
Zitat:
Joel ist wie ich sehr über eine unechte Form von ‘Autistic Pride’ besorgt, der eigentlich nur ‘Pride für manche autistischer Menschen auf Kosten anderer’ ist. Die Art von ‘Pride’, die es Temple Grandin erlaubt zu sagen, dass sie es besser fände, nicht-sprechende autistische Menschen würden nicht existieren, aber autistische Menschen wie sie sind okay und nützlich für die Gesellschaft.
wenn T. Grandin das wirklich geäußert hat, dann will ich 🤮!! Bäh, dann mag sie noch so viel Tolles erreicht haben, auch für Autisten, aber mit dieser Aussage verliert sie in meinen Augen jeglichen Respekt und Anerkennung. 🤮 🤮
Zitat:
Autistic Pride bedeutet:
Autist_innen sind nicht krank, nicht gestört, nicht defekt. Sie sind genau so in Ordnung, wie sie sind und niemand sollte versuchen, sie zu heilen.
Vielfalt ist etwas Gutes.
Autistisch zu sein, ist einer Person inhärent; das heißt, man kann die Person und den Autismus nicht trennen (auch nicht gedanklich).
Quelle: Autismus–Kultur
Ich habe es jetzt zwar verstanden, würde auch feiern, dennoch interessiert mich eure Meinung und, was ich oben gefragt habe.
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