Ich denk mal: Nicht zu ernst und wichtig nehmen, was Herr Bördlein so äußert. Tragisch ist, dass solche Leute als "Experten" leider trotzdem zu viel Gehör finden -
obwohl ihr
tatsächliches Handeln ihren selbst verkündeten,
scheinbar menschenfreundlichen Absichten sehr offenkundig widerspricht.
Dieser "Christoph" aus der Mail ist Christoph Bördlein, Verfasser des Wiki-Artikels und lt. eigener Angabe Diplom-Psychologe und Diplom-Germanist, aus dessen Blog Antika zitiert. Hab mal geguckt, was sich sonst noch so von ihm findet:
-
Hier z.B. macht er in abschätziger Wortwahl kurz mal NLP nieder und ignoriert, dass es offensichtlich Menschen gibt, denen diese Methode tatsächlich zu helfen scheint.
- Über Verhaltensanalyse lässt Bördlein sich
hier nochmal aus. Grundlage ist der Text
What Is Behavior Analysis von Howard Sloane. Sloanes Worten im Eingangsteil nach betrachten Verhaltensanalysten sonstige psychologische Modelle als unwissenschaftlich; Bördlein setz in seiner Übertragung ins Deutsche durch Weglassung und freie Ausschmückung noch eins drauf:
Zitat:
Sloane:
Psychological theories study entities such as “the mind” or “the personality” or “cognitive structure"” or “self-concept” or “drives.” (...) Where they actually exist is unclear, perhaps in some “mental” or “hypothetical” universe. As a result, it is difficult to define and measure them unambiguously and even harder to understand how they relate to other natural phenomena.
Behavior analysis does not posit such “mental” causes for behavior. (...)
Daraus macht Bördlein:
Psychologische Theorien beschäftigen sich mit dem "Geist", der "Persönlichkeit", "kognitiven Strukturen", dem "Selbstkonzept"; oder den "Trieben". (...) Wo und wie sie existieren, ist unklar, vielleicht in einer "mentalen" oder "hypothetischen" Welt.
Die Verhaltensanalyse beschäftigt sich nicht mit solchen irrealen Erklärungen für Verhalten.
- Auf seiner
Wikipedia-Autorenseite (Diese Seite wurde zuletzt am 19. Januar
2010 um 10:21 Uhr geändert.) schreibt Bördlein:
Zitat:
Warum ich hier nicht mehr mitarbeite: Wikipedia ist ein gutes Beispiel dafür, dass - wenn als objektiv anerkannte Standards fehlen - immer nur Meinungen abgebildet werden können.(...)Im Zweifelsfall setzt sich ein mit unbegrenzten Zeitressourcen versehener Laie gegen den berufstätigen Experten durch. Insofern handelt es sich bei den Inhalten der Wikipdia auch nicht um das von der Mehrheit der Experten für wahr gehaltene Wissen. (...) Abgesehen von Banalitäten ist daher den Inhalten von Wikipedia nicht zu trauen.
Versuch einer kurzen Behaviour Analysis Bördleins aus seinen Selbstzeugnissen:
Trotz dessen, dass er Wikipedia geringschätzt, setzt er nun alle möglichen Hebel (Wiki-Diskussion, E-Mail-Kampagne, Blog) in Bewegung, dass sein Artikelchen stehen bleibt -> Widerspruch im Verhalten.
Zudem geht er offensichtlich 1. davon aus, dass Laien grundsätzlich keine beruflichen oder sonstigen Verpflichtungen und daher "unbegrenzten Zeitressourcen" haben, 2. dass Laien (wohl Leute, die keinen qualifizierenden Abschluss bzw. Berufstätigkeit darin haben) grundätzlich keine Experten für ein Fachgebiet sein können. -> Tendenz zur Unfähigkeit oder des mangelnden Interesses auf, sich in die Position anderer zu versetzen.
Bördleins in diesem Thread zitierte Äußerungen (weitere
hier) zeigen eine Tendenz zur Überbewertung der eigenen Person und eigenen Sichtweisen, die erstaunlich erscheint - zumal für jemanden, der sich als "Experte" und als ein sich als in seiner Sache sehr sicherer präsentiert als "Wissenschaftler" versteht.
Gleichzeitig wird eine Tendenz zur nicht
sachlich-argumentativ gestützten Abwertung Dritter und ihrer Ansichten deutlich, so sie nicht mit ihm übereinstimmen - handle es sich "Laien", Forenadministratoren ("Administratorenkaste der Wikipedia ", s. Blog), Angehörige der wesentlichen Zielgruppe der "Verhaltensanalyse", sonstige Personen oder auch Universitäten (s.
Blog)deutlich.
Zeigt sich in unangemessen agressiver Rhetorik bis hin zur fast schon verleumdenden Beleidigung (
da) und Beschimpfung derer, die seine Sichtweisen nicht teilen. Das wird in den oben zitierten Äußerungen deutlich, aber auch an weiteren Stellen in Bördleins oben zitiertem Blog. Obwohl er offensichtlich gern austeilt, kann er mit Kritk nicht umgehen - bis dahin, dass er angebliche Schmähungen gegen sich erfindet ("Pseudowissenschaftler", s. Blog). Es liegen deutliche Anzeichen von Kritikunfähigkeit vor (d.h., einerseits mit Kritik umzugehen, andererseits, sachlich und konstruktiv andere zu kritisieren).
Statt herumzupöbeln und Leute irre zu machen (-> bes. Mail-Kampagne), wäre es von einem "Experten" zu erwarten gewesen, dass er er
Belege für die
weitere relevante Anwendung der "Verhaltensanalyse" außer ABA brächte. Dem entzieht er sich leider, so dass sein behauptetes Expertentum zumindest in Teilen fraglich erscheint. Stattdessen erwartet er, dass andere
automatisch auf seine Wünsche eingehen (-> weiterer Hinweis auf mangelbehaftete ToM).
Diese bisher ausgeführten Verhaltensmuster jedenfalls lassen sich bei Personen beobachten, die ein sehr schwach ausgeprägtes Selbswertgefühl haben.
Naja, es ließe sich noch weiteres finden, und wie das alles zu deuten ist, da kann sich jede/r selbst Gedanken machen ...
Immerhin besteht die Chance, dass ein ABA-Therapeut ihn von seinem zumindest in Teilen sozial unangemessenen Verhalten erlösen kann.
P.S: Falls es derselbe Christoph Bördlein ist: es gibt nen
Buch von dem:
Zitat:
(...) Ausführlich werden Möglichkeiten, sich zu täuschen, vorgestellt und Strategien, nicht in solche Fallen zu tappen, aufgezeigt. Auch die (relativistische) Kritik an Wissenschaft wird erörtert; letztlich plädiert der Autor jedoch für skeptisches Denken als brauchbare Grundlage, um richtige Entscheidungen zu treffen.
Aus dem Inhalt
Jeder kann sich mal irren * Wie prüft man Vermutungen? * Wissenschaft als Methode zur Prüfung von Behauptungen * Kritik an der Wissenschaft * Außergewöhnliche Behauptungen * Möglichkeiten sich zu täuschen * Fehler der Validierung * Unwahrscheinliche Dinge sind unwahrscheinlich wahrscheinlich * Wahrnehmungstäuschungen * Erinnerungsfehler * Klingt gut, ist trotzdem höchstwahrscheinlich nicht so
Das dazu.