Forum für

Autisten und interessierte Zeitgenossen

Grüß euch,

ich bin gerade dabei einen Verein zu gründen, den White-Unicorn e.V. mit dem Ziel mich gemeinsam mit Autisten, Eltern und Fachkräften für die Belange von Autisten einzusetzen. Da die ESH ähnliche Ziele verfolgt wie ich dachte ich mir, dass vtl jemand von euch hier aus dem Forum auch Lust hätte als Gründungsmitglied mitzuwirken. Dann könnte eine engere Zusammenarbeit stattfinden vielleicht.

http://www.white-unicorn.de/index.php?mod=satzung

Dies ist der aktuelle Stand des Satzungsentwurfes für die Gründungsversammlung. Abgeschlossen ist das Schreiben noch nicht, mindestens noch eine Online-Mitgliederversammlung muss mit hinein. Laut Rechtsanwalt ist leider die Gründungsversammlung selbst nicht Online möglich.

liebe Grüße

Antares

Danke für den Hinweis. Ich habe den Satz nun verschoben. In der vorherigen Reihenfolge liest es sich bei genauerem Hinsehen irgendwie, als seien Autisten Tiere... So besser?

Autismusbegleithund muss das heißen. Auch geändert. Es ist ja kein autistischer Hund.

Ist es das, was Du mir sagen wolltest als Wink mit dem Zaunpfahl oder was genau bedeutet das Hm?

Hier ist es weniger die Therapie, als mehr der Draht zu den Tieren, und das Vertrauen. Autistische Kinder sind oft so sehr verletzt, Tiere lügen nie, sie bestrafen nicht, sie belehren nicht. Sie sind einfach und das unglaublich lieb, wenn sie dementsprechend ausgebildet sind. Ich muss diesen Absatz aber nochmal ändern, denn die Therapie soll eigentlich nur erwähnt sein, für komorbide psychische Erkrankungen wie Depression, nicht des Autsimus selbst wegen, aber für Autisten angemessen in der Ausführung. Jegliche Qual/Dressur/-Therapien, Ergo-ABA mit Hund etc lehne ich klar ab. Ich muss nur noch überlegen, wie ich das formuliere. Es fällt beides unter Therapie, das eine ist für die Kinder unter Umständen wie ein Anker zur Realität, das andere ist Folter.

Hast Du eine Idee?

Ich schreibe das einmal um und klamüsere das mit Tieren und Autisten auseinander. So wenn ich es lese klingt es wirklich zum Teil sonderbar, was ich da zur Feder gebracht habe. Artgerechte Tierhaltung ist grundlegend ein schwammiger Begriff, das geht nicht so richtig besser zu formulieren aus meiner Sicht. Es stellt im Gegensatz zur Massentierhaltung eine Art der Haltung dar, die den Bedürfnissen des Tieres entspricht. So in etwa ist das definiert. In der Landwirtschaft gilt sogar als Artgerecht ein Demeterbetrieb, auch wenn das eigentlich mit der natürlichen Lebensweise sehr bedingt etwas zu tun hat. Hier am Bsp wäre es: Pferde nicht in lebenslange Einzelhaft, Auslauf muss gegeben sein, ... es steht zum Gegensatz eines Ständerpferdes, das nur rausgeholt wird, wenn jemand sich kümmert und sei es einmal die Woche.

Ebenso verhält es sich mit dem Ausgleichstraining etwa für Hunde. Ich lege enormen Wert darauf, dass ein Hund der als Autismusbegleithund "arbeitet" auch mal was anderes machen darf und einfach nur frei laufen kann und spielen, wie Hunde das gern tun. Es muss eine Art Ausgleich stattfinden. Auch das Pony, welches zum Spass haben und Knuddeln, sowie dem Reitunterricht zur Verfügung steht, muss mal einen gemütlichen Ausritt bekommen, einfach so oder unterm Sattel sich richtig strecken können und laufen.

Wo siehst Du denn genau in der Formulierung Schwierigkeiten? Mir hat eine Rechtsanwältin den Text an sich so abgenommen, sogar mit dem Durcheinander in der Formulierung.

Ich weiß, was therapeutisches Reiten kostet, aber aus meiner Sicht ist nicht wirklich jede Therapiestunde nur aus kapitalistischem Hintergrund in ihrer Existenz vorhanden. Sogar ich selbst habe bereits mit ausgebildeten Tieren und Menschen gearbeitet, sogar ohne Geld dafür zu verlangen, ehrenamtlich. Mein Leben war gesichert, ich hatte Zeit und Geld übrig, ausgebildete Tiere waren da, warum sollte man das nicht nutzen, wenn es dem Menschen hilft?

Aber hier ist gewiss auch eine ethische Frage: Ist es nun dem Menschen der den Tod sucht Weg, in den Tod zu gehen, oder ist es vielleicht doch auch sinnvoll dem Menschen der den Tod sucht einen anderen Weg zu zeigen, der im Leben verweilt? Diese Frage weiß ich, dass von manchen gestellt wird. Ich selbst halte die Kunst zu Leben als so wertvollen Weg, dass ich ihn immer einmal mindestens anbiete, wenn jemand in den Tod gehen möchte. Und dafür habe ich gern ein Tier an meiner Seite. Auch kenne ich andere, die Tiere an ihrer Seite habe und es ähnlich halten.

Es ist natürlich möglich, mich auf diese Weise als egostischen Tierliebhaber zu sehen, der Todessehnsucht ausnutzt um Tiere zu halten. Aber ich muss sagen: Die Tiere hätte ich auch ohne die Menschen mit Todessehnsucht.

Es gibt eine Möglichkeit mit Tieren zu arbeiten, so dass sie hinterher die Prüfung schaffen, ohne sie vorher mittels ABA zu dressieren. Das ist so gut möglich, wie auch ein Autist eine Prüfung schaffen kann im Leben, ohne mit ABA dressiert worden zu sein.

Es ist nicht jede Fähigkeit die man unter Beweis stellt immer erzwungen erlernt mit Strafe (Peitsche bei Pferden sogar) und Zucker... Ich weiß, das gibt es. Das soll es nicht werden, nein. Aber wie formuliert man das?

Was wäre denn eine entsprechende Antwort gewesen, die Du erwartet hättest? Ich erkenne nicht, worauf Du hinaus wolltest, wenn Du das Gefühl hast, dass ich nicht entsprechend Deiner Frage geantwortet habe. Die Änderungen in der Satzung sind noch nicht abgeschlossen. Ich muss das nochmal komplett überarbeiten. Das habe ich verstanden und werde ich noch tun. Dies aber bisher in dem Kontext, wie ich geantwortet habe.

Ein guter Hinweis mit den Schäden durch Barrieren. Das wird viel Arbeit das alles korrekt zu formulieren. Dafür brauche ich viel Zeit. Das muss dann auch nochmal alles mit der Rechtsanwältin durchgesprochen werden. Wenn das fertig ist, sage ich bescheid. Das wird aber ein größeres Projekt wie mir scheint, weil ich so auf Anhieb die Formulierungen nicht im Kopf habe, die das so detailliert ausdrücken.