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Autor Nachricht
55555
(Fettnäpfchendetektor)

Worin vermutest du Unterschiede?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
12.08.15, 22:46:17
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Fundevogel
(Angehörigenbereich)

In der Umgangssprache finden sich Ausdrücke wie "Abschalten", "Ausklinken", "Zumachen" "Ich bin denn mal weg", die sich auf steuerbare Möglichkeiten beziehen, sich von der Außenwelt, von Argumenten, von anderer Meinung abzugrenzen... Insofern ist das eine lenkbare Aussperrung von Input.

"Ich kann nichts mehr hören" oder "Es geht nichts mehr in meinen Kopf hinein" sind meist von Gereiztheit begleitete Rückmeldungen des Körpers, dass er kurz davor steht oder es auch eingetroffen ist, dass nun nichts mehr aufgenommen und gesteuert werden kann, was sich mir ebenfalls als Inputsperre dar stellt.

Mit der überwältigenden Erschöpfung können echte Realitätsverluste einher gehen, was als unbeherrschbare Inputsperre gesehen werden kann.

Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. (Johannes 8.12).
Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es denn allen, die im Hause sind. (Markus 4.21) (Lukas 8.16)
13.08.15, 01:30:51
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Antares
(White Unicorn)

geändert von: Antares - 13.08.15, 08:15:43

Wenn Du aber einen bewussten Vorgang wie:

- Abschalten, ich kanns nicht mehr hören... etc

in die Inputsperre nimmst, dann könnte man da sämtliche Prozesse mit hinein nehmen, die bei Nicht-Autisten stattfinden in einer lauten, hektischen, Leistungsgesellschaft. Da würde dann:

- endlich Wochenende, bin ich ko
- ich fahr an den Strand über WE, Arbeit war anstrengend
- ich spazier mal in den Wald ein wenig erholen

usw. mit dazu nehmen. Wenn diese Menschen, die keine Hochsensibilität und Hyperfokus an den Tag legen in unserer heutigen Zeit leben und nonstop Leistung erbringen gehen sie ständig an ihre Grenzen. Gehen sie über die Grenzen, gelangen sie in den "Burn Out".

Diese überwältigende Erschöpfung mit ggf Realitätsverlust ist dann das, wo man auch bei Nicht-Autisten von einer "Inputsperre" spricht. Dieser Begriff ist mir in diesem Zusammenhang bekannt. Hier ist es auch im Innenerleben eine Erschöpfung, aber nicht ganz das wie bei einem Autisten. Die Beschreibung im Erleben ist verschieden.

Wirft man nun alle Begriffe, die irgend was mit gesunder Abgrenzung zu tun haben in die Inputsperre, nimmt sie irgend wann niemand mehr ernst und es heißt: Der muss ja nur mal eben abschalten, braucht mal wieder Urlaub etc. Das trifft aber die Inputsperre in ihrer kritischen Art nicht aus meiner Sicht, bei mir ist so etwas schon mit einer Ohnmacht geendet und vorher hatte ich auch diese stark ausgeprägte Unmöglichkeit der Wortzuordnung nicht noch bevor irgend etwas anderes geschieht.

Klar mache ich auch "mal" dicht, weil ich ein Thema nicht mehr hören kann. Dann hab ich es satt. Smalltalk z.B. da geh ich schon mal, weil ich innerlich dicht mache. Kein Bock drauf.... ist das aber wesentlich eher wie eine Inputsperre.

Das fühlt sich auch innerlich ganz anders an, wie eine echte Inputsperre. Da macht dann der Körper dicht, also schaltet ab, völlig bis zur Ohnmacht unter Umständen mit (irreparablen?) Schäden.
13.08.15, 08:14:20
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Fundevogel
(Angehörigenbereich)

Ich unterschied deshalb in 3 Arten von Inputsperren.

Wenn die zwei ersteren den Eindruck erwecken, keine "echten" Probleme dar zu stellen, so stelle ich das in Frage. Ihre "Harmlosigkeit" kann vordergründig wirken, weil Grenzgänge vielleicht nur wegen der verschiedenen Wahrnehmung bei NA nicht als ernsthaft empfunden werden?

Es kann durchaus sein, dass diese gedeuteten Kleinigkeiten in einer Art "Körper- oder Seelenansammlung" landen, die sich irgendwann einmal zu einem schwerwiegenden Schaden auswachsen kann.

"Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht" oder "Der Tropfen brachte das Fass zum Überlaufen" sind Redensarten, die auch von ausgeblendeten Wahrnehmungssammlungen bis zum Tag X künden.
Vielleicht sind die Reaktionen bei NA nur zeitlich verzögert?

Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. (Johannes 8.12).
Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es denn allen, die im Hause sind. (Markus 4.21) (Lukas 8.16)
13.08.15, 08:45:08
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Antares
(White Unicorn)

geändert von: Antares - 13.08.15, 09:38:45

Wenn man immer wartet, bis der Krug bricht, ist es für jeden schwierig, das sehe ich auch so. Dann hat der Nicht-Autist einen "Burn-Out" wie man das nennt und der Autist eine "Inputsperre".

Auf seinen Krug aufpassen muss somit eigentlich jeder selbst.

Ich denke schon, dass es bei Nicht-Autisten wesentlich länger braucht. Sie haben ja z.B. keine Hochsensibität in der Regel. Für uns sind ja viele Töne hörbar unter Umständen, die sie gar nicht hören, wir haben oft einen wesentlich komplexeren Wahrnehmungsgrad, wo bei Nicht-Autisten nur ein oberflächliches Rauschen an Reizen wahrgenommen wird.

Wir gelten ja nicht zu letzt deshalb als "seelisch behindert" (diskriminierend laut Forenregel, weiß grad nicht wie ich diesen Satz sonst formulieren soll) weil wir unter den aktuellen Bedingungen von extrem viel Reizen, Input überfordert sind als Autisten.

- viele können Fledermäuse hören, das ist wunderschön
- gewollte Berührungen sind sehr intensiv im Erleben, einzigartig bei manchen von uns
- häufig ist eine Konzentration möglich die ihres Gleichen sucht

für uns sind das Gaben, für viele von uns zumindest. Durch die heutige Gesellschaft wie sie aufgebaut ist doch oft auch schwierig im Umgang, weil es niemand den Kindern beibringt.

Inputsperre

Eine nach der anderen in den Kitas, die Kinder können nicht mehr Essen, Schlafen, suchen beständig Halt, Sprachstörungen, Sprachfähigkeitsverlust, uvm. weil sie nicht mehr können und das mit 3 Jahren. Viele autistische Kinder. Sie gehen kaputt.

Weil ihnen nur beigebracht wird, wie man brav grüßt, sich eingliedert, SoKo und andere Therapien geben dann den Rest.

So zumindest meine Meinung. Ich stehe da aber in der Wissenschaft recht allein da. Und ich bin ja noch nicht mal studiert, also mir hört sowieso fast niemand zu bisher.
13.08.15, 09:38:01
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Wenn sich jemand "ausklinkt", kann das verschiedene Hintergründe haben. Da bei einer Inputsperre auch im bisherigen Verlauf sinnvoll gefunden wurde, dann selbst Ruhe zu suchen ist das vielleicht eine nicht zweckmäßige Kategorie, da es mehr darum geht wie zwingend die Verfasstheit ist. Also ob jemand noch sinnvoll weiter kommunizieren könnte, oder ob die dann zwangsläufig auch eher davon gezeichnet wäre, daß die Person kaum mehr etwas aufnimmt, das ihr allgemein oder zu einer Sache mitgeteilt wird.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
13.08.15, 12:34:57
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Antares
(White Unicorn)

geändert von: Antares - 13.08.15, 13:46:50

Bei einer Inputsperre wie ich sie kenne klinkt sich der Körper aus, da ist es längst zu spät sozusagen.

Da ist es einfach nicht mehr sinnvoll auch nur noch ein Gespräch weiter zu führen, weil der Körper schon beginnt abzuschalten. Mit der Psyche kann man da noch eine Weile "drüberholzen" und alle Kräfte mobilisieren, wodurch aber letztendlich Funktion für Funktion abgeschaltet wird, bis zum gesamten Gehirn und eine Ohnmacht eintritt.

Einfach nur ein Thema leid sein, fällt nicht darunter, da schaltet ja nicht der Körper ab, ob man nun will oder nicht. Das ist aber für mich zumindest kennzeichnend für eine Inputsperre. Ich verwende dieses Wort nur für Burn Out bzw wenn bei autistischen Kindern / Erwachsenen das eintritt.

Das ist eine sehr zwingende Verfasstheit, Inputsperre wie ich sie kenne. Wie sehr jemand dabei noch was aufnehmen kann allgemein oder zu einer Sache hängt bestimmt auch davon ab, was zuerst abschaltet. Wenn es das Gehör ist mit Gehörsturz, vermutlich weniger, wenn es das allgemeine Gehirn ist als Zentrale, bestimmt auch weniger, wenn es erstmal die Fähigkeit ist Nahrung aufzunehmen, vermutlich kann man dann noch was verstehen... so ganz einheitlich konnte ich nicht feststellen, dass eine Inputsperre ist.

Dann wäre sie auch wesentlich leichter zu erkennen.

1. ich torkle und spreche sonderbare Worte

2. ein anderer kann nicht mehr essen und schlafen

3. ein dritter wird wütend, kann nicht mehr denken und fällt in Tiefschlaf

4. ein vierter fällt vtl gleich um

5. ...

Das hört sich an, wie etwas ganz anders, hört man sich aber die Geschichte dahinter an, es ist immer die Inputsperre die dazu führt. Die Regenerationszeit ist Wochen bis Jahre, manche erholen sich nie wieder davon.

Das auf die Diskussionsfähigkeit herunter zu brechen, denke ich nicht dass funktionieren wird.

13.08.15, 13:44:38
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Fundevogel
(Angehörigenbereich)

"Hungerast" hat ähnliche Erscheinungsformen ( www.deutschlandfunk.de/wenn-dem-koerper-der-sprit-ausgeht.709.de.html?dram:article_id=89077 )

"Vor allen Dingen Menschen mit Typ-I-Diabetes können deutlich Unterzuckerung haben, wenn sie zu viel Insulin gespritzt haben oder Sport machen oder Ähnliches, und da gibt es zwei Arten von Reaktionen: entweder man wird unruhig, kriegt Schweißausbruch, Herzklopfen, Heißhunger –, und das andere ist, wenn der deutlich runter geht, eine Art von apathischer Reaktion; und wenn man wirklich tief unterzuckert, also unter etwa 40 Milligramm pro Deziliter geht, dann kriegt man Denkstörungen, dann reden die Leute meistens viel, reden aber Unsinn, ja und dann irgendwann kommt dann auch der Bewusstseinsverlust."
Manchmal führt eine Unterzuckerung die Betroffenen – und Experten wie Andreas Pfeiffer – sogar vor Gericht!
"Es kann tatsächlich sein, dass Unterzuckerungen zu Aggressivität führen, es kommt immer wieder zu Prozessen, weil da wirklich groteske Dinge passieren können, wo die Menschen sich wirklich völlig fehlbenehmen und hinterher auch nicht wissen, was sie getan haben. Und das glaubt ihnen dann keiner, man sieht es ja nicht direkt, und dann ist natürlich die Beurteilung dann immer: War's nun wirklich eine Unterzuckerung oder hat er sich schlecht benommen?"

Menschen in seelischen Ausnahmezuständen (Trauer, Liebeskummer) funktionieren häufig tranceartig entfernt von der Wirklichkeit und sind bei späterer Erholung völlig erstaunt über ihr routiniertes Handeln im ehemaligen Zustand des "Weg-getreten-Seins".

Soweit mir bekannt ist, hat sich wissenschaftliche Forschung mit den Zusammenhängen von überwältigender körperlicher/seelischer Erschöpfung (Angst(Panik)forschung) und akuter Stoffwechselveränderung beschäftigt und interessante Entdeckungen gemacht.


Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. (Johannes 8.12).
Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es denn allen, die im Hause sind. (Markus 4.21) (Lukas 8.16)
13.08.15, 15:14:53
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Man muß es ja nicht von den Endextremen her betrachten. Es reicht ja eben, daß jemand nicht mehr so wirklich aufnahmefähig ist.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
13.08.15, 17:16:11
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Antares
(White Unicorn)

geändert von: Antares - 13.08.15, 20:47:34

Das hat keine Aussagekraft diesbezüglich. Eigentlich ist die Aufnahmefähigkeit schon gehemmt, wenn man sich einen ganzen Tag konzentrieren hat müssen bei der Arbeit und müde wird. Das nennt man eigentlich "gesunde Abgrenzung". Einfach mal abschalten am Abend, ganz ohne Dringlichkeit, einfach so, weil man das gerade braucht.

Die Aufnahmefähigkeit ist auch im Overload nicht so recht gegeben unter Umständen. Die Aufnahmefähigkeit wäre z.B. beim Overload durch soziale Interaktion gehemmt. Ganz ohne Inputsperre, die das Gehirn gleich ausschalten lässt wie bei dieser.

Selbst im Meltdown/Shutdown kann es sein, dass allgemeine Aussagen noch völlig korrekt erfasst werden und danach gehandelt wird. Es ist dann nur ein übermäßiges Bedürfnis nicht mehr zu zu hören und sich in seine Welt zurück zu ziehen. Dieses Zwingende, dass man nicht einmal mehr mit Willenskraft das mehr leisten kann, wenn dieser Teil des Hirns abschaltet, hat das nicht wie bei der Inputsperre wie ich dieses Wort eben kenne.

Es kann ja sein, dass ihr eine andere Definition habt. Ich schau mal nach, ob ich irgendwo eine Definition finde.

13.08.15, 20:34:10
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von Antares:
Eigentlich ist die Aufnahmefähigkeit schon gehemmt, wenn man sich einen ganzen Tag konzentrieren hat müssen bei der Arbeit und müde wird.

Ja, und es kann auch passieren, daß jemand dann seine Aufnahmefähigkeit dann überschätzt. Und das steht für mich wohl mehr im Zentrum der Betrachtung, beziehungsweise die riesigen Schäden, die unter einem solchen Umstand in zwischenmenschlichen Beziehungen entstehen können. Mitunter ist es nach meinem Eindruck bei jeder Sorte Mensch möglich, daß dann auf Jahre hinaus Rivalitäten entstehen, die bei wacher Betrachtung eigentlich kaum eine sachliche Grundlage haben.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
14.08.15, 00:03:05
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Antares
(White Unicorn)

geändert von: Antares - 13.09.15, 20:02:59

Ich habe das nun einmal mit auf meine Site gepackt. Es ist ein Versuch zu beschreiben wie manche Zusammenhänge funktionieren. Über konstruktive Kritik freue ich mich den Text weiterhin verbessern zu können:

http://www.white-unicorn.de/index.php?mod=autismus

4. Inputsperre

Der Zustand der Inputsperre ist eine Überlastungsreaktion, welche als Folge einer stark barrierelastigen Umgebung eintreten kann. In diesem können Informationen nicht mehr in vollem Umfang aufgenommen und verarbeitet werden. Behebt man diese Inputsperre nicht gleich am Anfang, indem man sich Ruhe gönnt und auf sich acht gibt, kann sie bis zu einer Ohnmacht führen, weil der Körper irgendwann zum Schutz vor weiteren Reizen "abschlatet". Es kann passieren, daß jemand seine Aufnahmefähigkeit in einer Inputsperre überschätzt, was ein Fortschreiten bedingt und negative Konsequenzen mit sich bringt. Gerade Kinder haben das notwendige Reflexionsvermögen noch nicht. Durch die Schwierigkeiten die unter solchen Umständen in der zwischenmenschlichen Kommunikation und Handlung entstehen, können in der Beziehung zu anderen Kindern und Erwachsenen schwere Schäden entstehen. Das Wichtigste ist es somit für die Kinder die erste Stufe zu erkennen und zu Handeln um wieder in den Ruhzustand zu gelangen. Die Inputsperre resultiert aus Leistung heraus die man erbringt und ist hier ein gesunder Mechanismus um zur Ruhe zu ermahnen. Das macht sie an sich leicht zu erkennen und ein entsprechendes darauf eingehen wird möglich. Übergeht man diesen gesunden Mechanismus der anzeigt, dass man Ruhe bräuchte können die Schäden verheerend sein im schlimmsten Fall. Die Inputsperre endet zu den sozialen Schwierigkeiten schlimmstenfalls in einer solch starken Überlastung dass der Körper "abschlatet" und nicht alles wieder wird wie vorher. Im Selbsterleben wird es verschieden beschrieben, hier drei Beispiele aufgeführt:

1. Stufe:

- das Außen wird als Anstrengend erlebt
- kaum mehr Bedürfnis nach Kommunikation
- kein Wunsch mehr sich aktiv zu Beteiligen
- ...

2. Stufe:

- das Außen wirkt wie im Nebel auch wenn man es noch mitbekommt (starke Müdigkeit)
- Kommunikation fällt schwer (Wortfindung wird erschwert)
- Zusammenhänge schwer nachvollziehbar (Konzentrationsstörung)
- ...

3. Stufe:

- keine Wahrnehmung mehr was im Außen geschieht (Apathie)
- keine Kommunikation mehr möglich (Sprachfähigkeitsverlust)
- kein Verstehen dessen was Menschen sagen (Sprachverständnisverlust)
- ...
-> über Rückentwicklung, Schlafstörungen, Nahrungsaufnahmeunfähigkeit, und vielem mehr bis hin zur Ohnmacht, der Körper schaltet ab aus Überlastung

Die erste Stufe ist jene bei der man handeln sollte. Hier ist es angeraten sich Ruhe zu gönnen. Aus dem Gespräch kann man sich zurückziehen, eine Weile allein bleiben oder in einer vertrauten Umgebung mit Menschen die einen nehmen wie man ist wäre eine Möglichkeit. Wenn die zweite Stufe erreicht wird, können langsam Kopfschmerzen entstehen und ein übermäßiges Schlafbedürfnis überkommt den Autisten ggf. Auch ist hier zu beobachten, dass die Kinder hypoton werden, ihre gesamte Körperspannung lässt nach. Das Lernen ist bereits in der ersten Stufe nicht mehr wirklich möglich. Übt man Druck aus auf die Kinder fallen sie in Stufe 2, kompensieren darüber hinweg, mobilisieren Restkräfte was aber nicht förderlich ist für die Gesundheit und Leistungsbereitschaft.

Kinder haben meist sogar einen recht guten Instinkt für sich selbst und "schalten ab" wenn es ihnen zu viel wird. Sie "klinken sich aus" aus Gesprächen und "machen dicht". Werden Kinder dauerhaft dazu angehalten diese Selbstschutzmechanismen zu übergehen laufen sie Gefahr diese Fähigkeit zu verlieren. Eine Gefahr ist es deshalb, weil die überwältigende Erschöpfung die in der 3. Stufe schlimmstenfalls eintritt Schäden verursachen kann. Konzentrationsverlust auf Dauer, anhaltende Schwierigkeiten bei der Wortfindung, Realitätsverluste in der Wahrnehmung sind drei Beispiele die mehrfach beschrieben werden von Autisten, die im Zustand der 3. Stufe einer Inputsperre angelangt waren.

13.09.15, 10:54:32
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