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Autor Nachricht
Antares
(White Unicorn)

Das mit dem Ofen schaff ich auch ohne Inputsperre ;)

55555 vielleicht meinst Du ja etwas ganz anderes wie drvaust und ich es beschreiben. Ich hatte es nur bei Inputsperre einsortiert, weil es eine Schutzreaktion vor weiterem Input ist. Ob nun mit Nebel oder klar,... die Feinheiten sind von Mensch zu Mensch verschieden. Was bei allen gleich ist, sind der extreme Rückzug in die eigene Welt und dieses ausgeprägte Ruhebedürfnis bis hin zu Wochen/Monaten/...Jahren?


11.08.15, 08:25:39
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Unter einer Inputsperre verstehe ich einen Zustand, in welchem jemand geistig zumindest in manchen Bereichen deutlich weniger aufnahmefähig ist.

Möglich ist dann, daß derjenige selbst erkennt, daß er besser mal Pause machen sollte (kann durchaus auch Wochen dauern) oder, daß derjenige in der Situation nicht für sich erkennt, daß er viel übersieht, das andere ihm mitteilen und der Überzeugung ist alles berücksichtigt zu haben und das vielleicht auch offensiv gegenüber anderen vertritt. Problematisch ist natürlich besonders die zweite Variante, ob nun bei NA oder Autisten.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
11.08.15, 11:05:23
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Antares
(White Unicorn)

geändert von: Antares - 11.08.15, 13:19:17

Dann ist es wohl doch das gleiche. Und Du fragst Dich nun, wie man mit der zweiten Sorte umgeht? Ich selbst lass denjenigen dann, da ich weiß dass weitere Reize nur ungünstig sind, versuche ich wenn ich das erkannt habe bleiben zu lassen mit weiteren Reizen und ziehe mich zurück. Also handelt es sich um Erwachsene. Bei Kindern ist dieser Zustand schon etwas gefährlicher, weil die fallen ja auch ggf in Ohnmacht, tut man nichts aber da ist man als Erwachsener in der Verantwortung, also die nehme ich aus der Umgebung, auch gegen ihren Willen, weil sie das nicht einschätzen können.

Die Offensivität kann in diesem Zustand schlimmstenfalls ja sogar bis in Gewalt gegen sich selbst und andere enden, also von daher: Hände in die Hand und fort ;) so meine Devise. Bzw Kind in die Hand und fort. Da ist Hopfen und Malz verloren, wie man bei uns in Bayern so schön sagt. Ruhe ist wirklich das einzig wirksame Mittel, das mir bekannt ist bei einer Inputsperre dieser Art.


11.08.15, 13:15:41
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von Antares:
Und Du fragst Dich nun, wie man mit der zweiten Sorte umgeht?

Die eigentliche Fragestellung (Startbeitrag) war, ob eine Inputsperre etwas ist, das bei allem Sorten Mensch vorkommt oder (wie ja mitunter verbreitet wird) häufiger bei Autisten. Mittlerweile nehme ich eher an, daß auch das nichts ist, was bei Autisten besonders häufig vorkommt, nur wegen autistischer Eigenarten anders eingeordnet wird wie derselbe Zustand bei NA.

Damit hängt die Frage zusammen, was so eine Inputsperre eigentlich ausmacht und wie man sie von außen erkennen könnte. Wobei hier wieder die Frage aufkam, ob sie von außen unterscheidbar ist von Zerstreuung ohne Inputsperre.
Zitat:
Ich selbst lass denjenigen dann, da ich weiß dass weitere Reize nur ungünstig sind,

Dazu müßte man es sicher erkennen können. Oder meidest dud ann vorsorglich auch zerstreute, aufgerüttelte Leute, die vielleicht gerade besonders offen wären etwas zu klären oder zu erfassen?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
11.08.15, 14:16:01
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Antares
(White Unicorn)

Das kommt schon häufiger bei Autisten vor denke ich mir zumindest. Ich kenne keinen einzigen Nicht-Autisten bei dem das in dieser Weise auftritt, nur beim "BurnOut" sieht es im Außen ähnlich aus. Da es durch weniger Reize mit der Zeit über Wochen/Monate sich wieder erholt, sehe ich hier durchaus einen Zusammenhang in der Reizverarbeitung von Autisten.

Oder wie kommst Du genau zu der Ansicht, dass das bei Nicht-Autisten auch vorkommt?

Ich verstehe das mit der Einordnung nicht ganz. Es sind ja grundlegend nur die Außenerscheinungen gleich. Innen sieht auch bei Nicht-Autisten ein BurnOut anders aus. Ich kenne zumindest Nicht-Autisten bei denen hört sich die Beschreibung gänzlich anders an, wie nun etwa hier die von mir und drvaust.

Und Geschichten die sich ähnlich wie von mir und drvaust anhören, kenne ich von Autisten schon einige.

Sicher erkennen kann ich das, wenn ich jemanden besser kenne. Wenn mir jemand fremd ist und ich ihm begegne, kann ich das auch nicht sehen.
11.08.15, 19:30:58
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Bei Autisten wirkt er mitunter direkt, NA verschleiern ihn vielleicht eher durch manipulative Taktiererei, er wird bei ihnen vielleicht nicht so sichtbar (zumindest für Autisten), weil sie sich in ihrer NA-Andeutungssprache bewegen und eh weniger klar wird und sie sich darin eh unklarer äußern?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
11.08.15, 21:05:10
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drvaust
(stillgelegt)

Zitat von 55555:
Die eigentliche Fragestellung ... war, ob eine Inputsperre etwas ist, das bei allem Sorten Mensch vorkommt oder (wie ja mitunter verbreitet wird) häufiger bei Autisten. ...
So wie Du das beschreibst, vermute ich, daß das eine Überlastung mit Neurose ist. Die Überlastung bewirkt die Inputsperre, die Neurose bewirkt, daß das verdrängt und bestritten wird (es darf nicht sein).
Das könnte dann bei allen Menschen, mehr oder weniger, auftreten. Autisten könnten, unter ungünstigen Bedingungen, öfter überlastet sein, aber würden das weniger überspielen.
Über Autisten wird vieles (falsches) verbreitet, das sind die Komischen, die nichts richtig mitbekommen, aggressiv, verschlossen, egoistisch, verrückt usw.. Das ist leider so. Manchmal fühle ich mich, als Autist, wie ein Mülleimer, in den man jeden Eigenschaften-Müll hineinwerfen kann.
12.08.15, 05:23:43
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Antares
(White Unicorn)

geändert von: Antares - 12.08.15, 09:02:44

Ich weiß von Berichten und von eigenem Erleben, dass diese Inputsperre zu einem enormen kognitiven Leistungsverlust führt.

Overload - Shut/Meltdown - Inputsperre

Wenn diese Reihenfolge oft genug eingehalten wird, so gehen die Kinder "kaputt". Ihre Leistung ist dann stark beeinträchtigt. Die Erholung dauert bei Kindern Monate / Jahre aus Inputsperren, weil die Bedürfnisse nicht erkannt werden. Ich selbst hatte einen enormen Leistungsabfall durch die Inputsperren samt einmal mit Ohnmacht und brauchte 6 Jahre Erholung. Ob ich meine volle Leistungsfähigkeit überhaupt wieder erreicht habe, weiß ich nicht.

Vorstellen könnte ich mir, dass manche Autisten deshalb auch auf die Geistig-Behinderten-Schulen kommen, wegen dieser Inpusperren, weil sie dann gar nichts mehr können.

Diesen Zusammenhang zumindest habe ich erkannt. Ob er bis in letzte Konsequenz der Geistig-Behinderten-Schulen wie man sie nennt stimmt, weiß ich nicht, diesen Verdacht hege ich nur langsam aber sicher immer stärker bei dem wie derzeit mit Autisten umgegangen wird (ABA und Co) und was ich an Erfahrungen und Berichten sammle.

Diese "Neurosen" könnten ja dadurch entstehen. Den Kindern wird beigebracht, dass sie "Ruhe" als Strafe erleben, weil sie aus Gemeinschaftsaktivitäten ausgeschlossen werden zur Strafe, im Ganz sitzen müssen zur Strafe, wenn sie im Overload oder Meltdwon zu schlagen beginnen und vieles mehr. Im ABA werden sie angehalten sämtliche Bedürfnisse zu übergehen. Ich glaube wenn man einem Kind oft und lang genug beibringt, dass es niemals auf sich achten soll, immer nur zu funktionieren hat und keinerlei Selbsterkenntnis entwickelt, schleift sich das vtl ein? Diese Beobachtung habe ich bei einzelnen Kindern gemacht, ob das Flächendeckend ist, weiß ich nicht.




12.08.15, 08:57:11
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Wenn jemand in einer Diskussion irgendwann eine Inputsperre zeigt geht dem glaube ich nicht unbedingt ein voller Meltdown voraus?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
12.08.15, 11:16:12
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Antares
(White Unicorn)

Stimmt. Es braucht eigentlich nur den Overload - Inputsperre. Aber ich habe zumindest noch nie erlebt, dass die Menschen vorher nicht schon einen oder mehrere Shutdwon/Meltdown hatten, die Inputsperre braucht schon ein bisschen mehr aus meiner Erfahrung zumindest wie 1 x im Leben einen Overload nach 10 Jahren autistischer Ruhe in authentischem Sein.

Oder nicht? Hast Du andere Erfahrungen gemacht?
12.08.15, 14:28:01
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Nehmen wir mal einen NA, der sich persönlich angegriffen fühlt. Findet da nicht oft etwas statt, das einer Inputsperre entspricht?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
12.08.15, 15:11:45
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Antares
(White Unicorn)

geändert von: Antares - 12.08.15, 20:24:24

Nein.

EDIT: Aber es sieht in der Außenwirkung ggf unter Umständen ähnlich aus.
12.08.15, 20:06:57
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