Lisa M.
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Gegen ein bisschen Schokolade ist ja nichts zu sagen. Nur wenn man, weil eigentlich ganz andere Stoffe fehlen, gar nicht mehr gegen den Drang anfuttern kann, dann wird's bedenklich...
Ein Vitamin, das ebenfalls eng mit dem Serotonin-Haushalt verbunden ist, ist das Vitamin B3 (Niacin). Ca. 200 Enzyme im Körper sind niacinabhängig. Wird der Bedarf an Niacin nicht aus der Ernährung gedeckt, dann kann der Körper das Vitamin auch selbst herstellen - aus Tryptophan, derselben Aminosäure, aus der auch Serotonin hergestellt wird. Aus 60 mg Tryptophan kann der Körper 1 mg Niacin herstellen. Tryptophan ist aber in der Praxis eine recht knappe Aminosäure, weil sie wie gesagt bei der Aufnahme hinten an steht. Zu den typischen Symptomen eines Niacinmangels in der Nahrung gehören deshalb Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten und "nervöse Symptome" bis hin zur Depression. Der Körper findet es nämlich wichtiger, Niacin zu bauen als Serotonin...
Drei große Studien in Frankreich ergaben, dass 49,5% der Männer und 49,3% der Frauen nicht die Minimalwerte für Niacin durch die Ernährung decken. (Edmund und Nathalie Schmidt: Leitfaden Mikronährstoffe)
Alkohol, Schmerzmittel, Antirheumatika, orale Kontrazeptiva ("Pille")), Psychopharmaka und einige andere Medikamente stören die Aufnahme von Niacin und/oder erhöhen den Verbrauch.
DGE-Empfehlung: Frauen 13-15 mg, Männer 15-20 mg.
Tägliche Dosierungen über 35 mg sollte man lieber unterlassen, da Niacin zu einer Hypervitaminose führen kann (ab 3 g/Tag sogar toxische Leberschäden). Manche Vitamin-B-Komplex-Pille hat mehr als 35 mg Niacin und sollte deshalb nicht täglich eingenommen werden, wenn der Arzt es nicht in größeren Mengen verordnet hat.
Niacin ist hauptsächlich in Fleisch und tierischen Produkten in leicht verwertbarer Form, das Niacin in Pflanzen muss man zuerst rösten. Besonders viel davon ist in Erdnüssen (sehr viel mehr als in Fleisch, nämlich 15 mg/100g). Zucker soll übrigens ein "Feind" des Niacin sein (laut Klaus Oberbeil, im Leitfaden Mikronährstoffe stand davon nichts).
Sämtliche Angaben erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen, im Bemühen um Logik, Nachprüfbarkeit und Einhaltung der kulturell bedingten Realitätsvereinbarung.
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