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Autor Nachricht
schuschu
(Angehörigenbereich)

geändert von: schuschu - 02.03.13, 10:36:47

hallo uhardt,

ich glaube nicht, dass streitvermeidung der passende ausdruck dafür ist.

mein sohn kann nicht lügen, er vermeidet lieber situationen , wo er antworten geben müsste, die er aus erfahrung hätte lieber nicht geben sollen, weil eben bedrängende fragen kommen, endlosdiskussionen und ein nicht versteheen wegen fehlender empathie gegenüber des autisten.
wenn es doch mal zu einer situation kommt , wo er sich genötigt fühlt zu antworten, weiss aber genau , dass die wahre antwort wieder zu ddiesen nötigungen führt, nimmt er eine antwort , die den geringsten schaden anstellt.
gut fühlt er sich damit nicht. er muss es irgend wann klarstellen, bei einer ihm vertraueten person. das bin meistens ich , weil ich ihn so wie er ist stehen lasse.
Beispiel: ein Schukldirektor, erwartete von meinem sohn , dass er ab einer gewissen zeit in die klasse geht. kurz davior hat mein sohn mir aber noch gesagt, das schafft er nicht, es ist ihm zuviel. in diesem gespräch also mit dem direktor, sagte mein junge: ja mache ich.
ich fragte dann im auto, was der grund war für diese antwort:

er meinte: mama der hätte uns nie gehen lassen, solange er nicht SEINE antwort gehört hätte. ich wollte endlich gehen und nicht gefangen gehalten werden.
erkennst du uhardt , wie lebensbedrohlich es wirken kann?
02.03.13, 10:24:30
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uhardt
(Besorgte)

geändert von: uhardt - 02.03.13, 14:21:45

@ 55555 Zum Thema Alkohol: Ich habe es gegoogelt (Alkohol und Asperger) und auch hier in diesem Forum gibt es einige Anmerkungen dazu, die so klingen....

@Schuschu

Als Mutter damit umzugehen ist eine Sache, es ist sicher schwer, aber man wächst da von Anfang an hinein.

Mein Freund ist schon 47 Jahre alt und seine Familienmitglieder und Freunde fühlen sich verletzt durch dieses Verhalten. Er hat ja keine Diagnose, so dass es zunächst einmal völlig unverständlich erscheint, wieso er so agiert. Sie deuten es als fehlendes Vertrauen.

02.03.13, 14:14:26
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schuschu
(Angehörigenbereich)

...es wäre eine chance, sich selbst zu reflektieren.
was strahl ich aus, wenn mein gegenüber sich derart bedroht fühlt und gedrängt fühlt, solche ausreden zu nutzen..egal ob er autist ist oder nicht...da gehört mneiner meinung nach schon auch das gegenüber hinzu und nicht nur der " lügende".
so , wie fundevogel es auch vermutet, könnte es auch sein, dass er bisher solche erfahrungen machte, was ihn nötigt so zu handeln um scheinbar zu überleben.

das sind mechanismen, die ein umfeld brauchen , die sehr gedudig, verständnisvoll sind und bedingungslos ihn als person annehmen, so dass auf dauer eine um erfahrung sich verankert.
02.03.13, 16:02:53
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Antika
(Autistenbereich)

Zitat von uhardt:
Ich habe gelesen, dass Alkohol bei autistischen Menschen nicht so stark wirkt. Stimmt das?


Mich interessiert wo du das gelesen hast.....ich habe bisher nichts darüber gelesen.

Zitat von uhardt:
Zum Thema Alkohol: Ich habe es gegoogelt


Ich habe zu diesem Thema auch mal gegooglet.

http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/45350/Autismus-Gen-beeinflusst-Alkoholkonsum


http://www.paradisi.de/Health_und_Ernaehrung/Erkrankungen/Autismus/News/42393.php


Ich selbst habe mal vor vielen Jahren Alkohol getrunken,trinke jedoch heute keinen Alkohol mehr da ich Alkohol nicht vertrage. Mein A Sohn trinkt auch keinen Alkohol und die Autisten (Diagnose Asperger Syndrom) die ich persönlich kenne, trinken ebenso keinen Alkohol.

Mag ja sein dass es Autisten gibt die Alkohol trinken, aber warum vermutet wird dass Alkohol bei ihnen nicht so stark wirkt (besonders bei Asperger Autisten) ist mir unverständlich.....da hätte ich gerne mal eine genauere Erklärung.

Man liest ja in der letzten Zeit so einiges über Asperger Autisten.....und ich komme aus dem Staunen nicht mehr heraus.

(So viel von meiner Seite zu dem Thema Alkohol und Asperger.)


"Das, was du tust, schreit so laut, dass ich nicht hören kann, was du sagst."

(Sprichwort aus Mosambik)
--------------------------------

"Die Erinnerungen verschönern das Leben, aber das Vergessen allein macht es erträglich."
(Zitat von Honoré de Balzac)
02.03.13, 16:19:54
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Fehlendes Vertrauen ist wohl ein Familienthema zu dem es keine großartigen Diagnosen bräuchte? Einfach nur die Bereitschaft die Selbsteinschätzung anderer anzunehmen und zu reapektieren?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
02.03.13, 16:23:10
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starke Dame
(Angehörigenbereich)

was ich bei meinem Sohn beobachte. Richtiges Lügen, nein - doch probiert er gewisse Dinge aus, um meine Reaktion darauf zu testen.

Vielleicht muss man auch überlegen, was eine Lüge ist? Wenn ich lerne, Person X fragt etwas, ich sage einfach immer ja oder halt nein, bleibt diese Person ruhig, ich gehe in mein Zimmer und gut.

Lüge ist das dann nicht, es ist eher so, Person X will doch in der Situation z.B. nein hören, ein ja will sie nicht hören und reagiert entsprechend, also sagt man nein.

Könnte ich mir so vorstellen, denn wenn mein Sohn testet und ich bleibe ruhig, im Gegenteil, lustig und er sagt dann reingelegt - find ich das ok. ich empfinde es als normales Ausprobieren.

Situationen mit älteren Autisten mag ich nicht einschätzen, da kommen wir noch hin.


Würde ich mir jetzt diese Situation in dem Bezug vorstellen, mein Sohn wäre erwachsen und es gäbe "Familienprobleme" ob mit Partner/in oder irgend etwas vergleichbares, würde ich wahrscheinlich versuchen, Druck aus der Sache heraus zu nehmen, d.h., man könnte erst einmal aufhören zu fragen wo er war. Ihn sich selbst finden lassen und es könnte logisch sein, wenn er sein Problem oder auch wenn es kein Problem ist, wenn er genau weiß, man geht mit ihm bewertungsfrei um, dass diese Spannungen einfach nicht entstehen.

Warum muss ein Mensch einem anderem Menschen Rechenschaft ablegen?
Wo fängt die eigene Freiheit an, wann hört sie auf?
Was ist ein Grund sich verletzt zu fühlen?

02.03.13, 17:06:59
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schuschu
(Angehörigenbereich)

starke dame, gerade mit den letzten beiden absätzen deines beitrages schreibst du genau das, was ich nicht so schön ausdrücken konnte.
ich stimme dem zu.
02.03.13, 20:06:11
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drvaust
(stillgelegt)

Zitat von uhardt:
Ich habe gelesen, dass Alkohol bei autistischen Menschen nicht so stark wirkt. Stimmt das?
Ich hatte früher manchmal größere Mengen Alkohol getrunken. Dabei bemerkte ich keine abweichende Wirkung. Ich wollte durch Alkohol in Stimmung kommen und lockerer werden, aber das funktionierte nicht gut. Außerdem hatte ich vereinzelt mit Trinkfestigkeit angegeben.
Aber ich habe Angst, die Kontrolle zu verlieren, deshalb trinke ich in der Öffentlichkeit nie zu viel. Außerhalb der Öffentlichkeit trinke ich nie viel Alkohol.
Jetzt trinke ich kaum noch Alkohol, höchstens mal ein Glas Wein in Gesellschaft (ca. jährlich) oder ein Schluck Korn zum Abschalten (seit Jahren nicht mehr). Deshalb bin ich keinen Alkohol mehr gewöhnt, so daß er bei mir stark wirkt (ein Glas Wein ist das Maximum).
Das könnte aber bei anderen Autisten anders sein, auch Autisten sind unterschiedlich.
03.03.13, 01:37:17
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uhardt
(Besorgte)

Starke Dame, natürlich ist niemand verpflichtet einem anderen Menschen Rechenschaft abzugeben. Aber das Leben in einer Familie braucht auch etwas Verlässlichkeit. Stell dir mal vor, in dieser Familie würde nicht nur einer so agieren. Da gäbe es ja für die Kinder nichts mehr, auf das sie sicher bauen könnten. Ich will darüber ja auch nicht urteilen, aber ohne eine nachvollziehbare Ursache könnte ich mir z. B. nicht vorstellen, wie Zusamenleben gelingen soll. Autismus wäre ja zumindest eine Erklärung und da könnten sie sich etwas besser drauf einstellen....
03.03.13, 08:39:37
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schuschu
(Angehörigenbereich)

...achso...und wenn einer kein autist ist" offiziell" dann kann man sich nicht drauf einstellen?

wie absurd ist das denn?

wieso braucht man da denn einen "STEMPEL" ...denn in dem fall wäre es ja einer...
03.03.13, 08:55:56
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Autismus ist sicherlich keine Erklärung für Lügen.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
03.03.13, 10:16:34
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starke Dame
(Angehörigenbereich)

Also Zusammenleben in der Famile, erst einmal keine Versprechungen mehr machen, d.h., plane mit den Kindern, was Du unternehmen möchtest.

Falls er da ist, kann er mit kommen, wenn nicht dann nicht. Das Problem was Du beschreibst, womit soll man rechnen, wird in einer Familie immer variabel sein.

Entweder hat einer keine Lust, ob Erwachsener oder ein Kind, das gerade mitten in der Pupertät steckt und diese Aktivtität echt uncool findet.

Dann würde ich, wenn ich einen autistischen oder nichtautistischen Partner hätte, der halt gerade in einer Phase steckt, die ein gewisses Maß an Freiheit verlangt, erst einmal den Kindern die Stabilität geben.

D.h., wir planen unsere Freizeit, wenn die Frage käme, ist Papa auch da, würde ich antworten, schauen wir mal, erst einmal planen wir einen schönen Tag, egal ob wir zu dritt oder viert sind. Es kann dann auch schön sein, wenn man zurück kommt, die Kinder einen schönen Tag hatten und eventuell ihm berichten, bzw. wenn man Bilder zeigt usw.

Je mehr Druck eine Seite aufbaut, desto mehr kann das zur Folge haben, dass sich die andere Seite abkapselt. Das hat nichts mit Autismus/Nichtautismus zu tun, sondern mit einem Charakter, der sich nicht fremdbestimmen lässt.

Ich bin ebenfalls sehr individuell, d.h., man erreicht mit Druck bei mir garnichts, nein, ich habe dann eher noch weniger Lust, das zu machen. Auch, unter der Berücksichtigung, dass es wertlos ist, wenn man es macht, da es ja von einem erwartet wird, man fast schon ein Drehbuch in die Hand bekommt und soll dann bitte funktionieren und sich ans Drehbuch halten.

Im Gegenteil, bei mir erreicht man mehr, wenn man nichts sagt, nichts vorwirft und ich das Glück habe einen Partner zu haben, der mich so motiviert, dass ich es eigentlich nicht mitkriege, sondern dann aus eigenen Stücken mit fahren will, bzw. mich dann auch darauf freue.

Ich würde einfach den Druck rausnehmen, 1-2 Wochen beobachten, wie sich das Verhalten dann ändert und halt so lange selber den stabilen Rahmen für die Kinder geben. Vielleicht kann auch ein offenes Gespräch helfen, eine freie Woche, er kann abschalten, weg fahren - ohne Familie.

Redet sachlich darüber, ist allerdings der andere nicht so weit, das er reden möchte, muss man wohl diese Zeit einräumen.
03.03.13, 11:25:57
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