Keine genauen Angaben zu konkreten Fragen machen zu können/wollen und den Verein wie ein Äquivalent von diesem "Therapeuten" zu bezeichnen, lässt nachdenklich werden.
Zitat:
Wir stimmen vollkommen überein, dass kein Mensch geändert werden sollte, geschweige denn sich ändern muss. Wir glauben, dass in vielen Menschen (vielleicht sogar in jedem von uns) ungeahnte Potentiale stecken, die entdeckt und gelebt werden sollten.
Indem "Therapie" oder Programme stattfinden, wird Veränderung des Menschen angestrebt. Siehe auch unten Zitat zum Kaktus. Es könnten stattdessen Rahmenbedingungen geändert werden, um Potentiale nutzen zu können, die durch die Rahmenbedingungen eingeschränkt werden.
Was bin ich froh, dass nicht einfach lebendige Menschen ausgeweidet werden, nur weil in ihnen das aktivierbare Potential eines vollständigen Organspenders steckt.
Und ich finde auch, ihr solltet Autisten aus euren Erwähnungen streichen. Ihr habt keine Erfahrungen mit ihnen, suggeriert auf diese Weise jedoch Eltern von Autisten, dass ihr Ahnung hättet. Das ist fatal.
Dazu schwammige Aussagen, die sich – wie in der Astrologie – auf jeden Einzelnen irgendwie übertragen lassen, damit sich möglichst viele Menschen angesprochen fühlen, lässt ebenfalls nachdenklich werden.
Zitat:
Selbst bestimmtes Leben und Lernen, auf einer Basis von Freude und Liebe, sollte selbstverständlich sein.
Selbstbestimmung hört schon da auf, wo Programme begonnen werden. Kein Kind kann verstehen oder überlicken oder würde wirklich aufgeklärt werden über das, was mit ihm gemacht wird. Marionetten der Eltern.
Zitat:
Die Zahl derer, die heute ADS oder autistische Züge etc. haben, steigt immer weiter und zeigt deutlich, dass dieses Beispiel kein Einzelfall ist.
Schwammige Aussage und eine Art "Gefahr" beschreibend, die es nicht gibt.
Recherchiert:
Zu den wohl hirnverletzten Kindern zählen nach Glenn Doman auch Autisten.
"Dein Kind wird BESSER werden – Intelligenz steigern, Verhalten verbessern, Gesundheit verbessern, Mobilität verbessern – sehr viel mehr BESSER."
Nein danke.
Völlig unmögliche Aussage:
"Unheilbarer Autismus oder behandelbare Hirnverletzung? - Autistische Kinder sind HIRNVERLETZTE Kinder, Hirnverletzung ist behandelbar, das Gehirn wächst bei Gebrauch, Deinem Kind KANN geholfen werden."
Spielen mit den Sorgen und Hoffnungen der Eltern. Übel.
Information dort sehr nichtssagend so wie auch die Auskünfte zu den Fragen dazu hier im Forum.
Alles Mögliche als "Hirnverletzung" zu bezeichnen ist ein guter Trick, um darüber Eltern wieder in falsche Hoffnungen verstricken zu können, weil das Gehirn allgemein einem ständigen Wandel unterliegt und dann könnte es schließlich sein, dass eventuell, unter bestimmten Umständen, vielleicht oder sogar sehr sicher, aber auf jeden Fall und so weiter – sehr beeindruckend war das Video zum "Dorfwunder". Jedoch nicht in positiver Hinsicht.
Was zu Unmut führt, ist die Behauptung, Autisten seien Hirnverletzte, obwohl sie nachweislich keine Hirnverletzungen besitzen. Es mag Menschen geben, bei denen tatsächlich Hirnschädigungen nachweisbar sind, doch sollte dies von Autismus unterschieden werden.
Einen inneren Rückzug heute noch immer als "Autismus" zu bezeichnen, verwässert die eigentliche Problematik. Natürlich können Menschen mit traumatischen Hirnverletzungen oder innerlich bedingten Hirnschäden (Schlaganfall, infektiöse Komplikation etc.) in sich gekehrt werden – doch das ist NICHT gleichzusetzen mit dem Autismus als eigenständige Diagnose. Derartige Begrifflichkeiten sind NICHT miteinander austauschbar.
Zitat:
Wir sagen, dass es Menschen(!) gibt, die ihre Potentiale nicht nutzen, weil sie vielleicht nicht in das veraltete Schulsystem passen oder nicht so angenommen werden, wie sie sind.
Was wird diesen Menschen(!) empfohlen?
Zumal die Formulierung sehr bezeichnend ist, dass der betreffende Mensch nicht in das veraltete Schulsystem passt. Stünde tatsächlich der Mensch im Mittelpunkt, weil alles so dehnbar ist, hätte es heißen müssen/können: weil das veraltete Schulsystem nicht zum Menschen passt. Wie wäre dann die Empfehlung? Würde trotzdem beispielsweise am Autisten "programmiert" werden?
Und wie sähe das Programm für den Menschen aus, damit er hinterher von anderen angenommen würde?
Mir ist ehrlich geschrieben übel.
Zitat:
Wir wollen aus einem Kaktus keine Sumpfdotterblume machen, sondern wir wollen unterstützen(!) (machen muss es jeder selbst), dass der Kaktus schön blüht.
Scha(n)de.
Um bei "austauschbaren Begrifflichkeiten" zu bleiben:
Eine Agave wird oft als Kaktus verstanden.
Manche Menschen wollen einen immerblühenden Kaktus haben. (Im Supermarkt schon gesehen mit aufgeklebten Kunstblüten am lebendigen Kaktus – und das assoziiere ich nach dem Gelesenen mit eurem Verein und euren Bestrebungen).
Nun ist eine Agave aber kein Kaktus. Und eine Agave blüht nicht so oft wie ein Kaktus blühen könnte. Sie blüht sogar im Vergleich zu einem Kaktus sehr spät. Nun könnten findige Leute meinen, da sie ja nur "hirnverletzt" sei, könne sie gefördert werden und das Ausbilden der Blüte beschleunigt werden. Das ist jedoch ein Trugschluss. Die Blüte folgt einem natürlichen Plan, für den die Rahmenbedingungen passen müssen. Auch Autisten entfalten ihr Potential dann am Besten, wenn die Rahmenbedingungen passen – und nicht etwa dann, wenn sie zu etwas getrieben werden (was auch funktioniert, nur kann das erst wirkliche Schäden anrichten).
Zitat:
Agaven wachsen sehr langsam und bilden nur einmal nach Jahren oder Jahrzehnten einen beachtlichen Blütenstand aus, der bis zu 10 m erreichen kann. Die Kapseln der Agave, die sich aus den Blüten entwickeln, beherbergen hunderte Samen. Nach der Blüte stirbt die Pflanze zwar ab, doch werden auch zahlreiche Nebentriebe gebildet.
Quelle
Macht ja nichts... Hauptsache, sie wurde gefördert und beschleunigt.
Beschleunigung ist auch in anderen Bereichen nicht gerade förderlich (übertragen auf Menschen):
Quelle
Gez.: Gast 4711