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Autisten und interessierte Zeitgenossen

Buch: Ich lese zur Zeit mit Begeisterung die Bücher von Wladimir Kaminer. Nach jedem Buch, das sich ausgelesen habe, sage ich zu meiner Frau: "Ein phantastisches Buch. Das mußt Du unbedingt auch lesen." Inzwischen glaubt sie mir das nicht mehr, weil ich das jedes Mal sage. Es stimmt aber jedes Mal.

Gegenstand: Es gibt bestimmte Gegenstände, ohne die ich das Haus nicht verlasse. Das sind aber relativ pragmatische Dinge: Brieftasche, Schlüsselbund, Mobiltelephon, eine Faltkarte von Berlin, mein SBA und ein Notizbuch mit Stift. Mit diesen Dingen sind meine Hosentaschen auch schon so gut gefüllt, daß ich für Firlefanz keinen Platz habe. Gleichwohl hatte ich eine Zeit lang auch immer noch einen 20-seitigen Würfel dabei, wie er für Phantasy-Spiele gebraucht wird. Ich habe nie Phantasy-Spiele gespielt; mir gefallen Dodekaeder ihrer Geometrie wegen.

Heute habe ich ein LCD Flachbildfernseher bekommen und musste mein alten Tevion Röhrenfernseher wegräumen.
Ich fühle mich jetzt in diesem Moment auch irgendwie komisch. Ich denke in den nächsten Tagen wird es besser werden.
Mir wurde gesagt "Die Bildqualität ist ja doch viel besser als auf den alten" und noch andere sachen.
Ich denke das es ja stimmt. Die Qualität ist wirklich besser.
Ich räume mein alten Fernseher weg und habe nun innerhalb von 3 Minuten ein neuen.
Ich wollte schon seit längerer Zeit ein LCD haben und jetzt wo es soweit ist kommt mir das so komisch vor.
Einerseits will ich den alten Fernseher behalten aber dann wiederrum nicht.

Ich weiss nicht genau ob hier sowas ähnliches gemeint war.

@Ozelot. Ja was Du dort beschreibst das kenne ich auch, ich glaube es ist wie eine gewisse "Loyalität" zu beschreiben, die man halt einfach auch mal zu Gegenständen entwickelt, mit denen man ( lange ) umgeben war.

@PvdL
Ist Kaminer nicht wundervoll. Seine "Russendisko" ist eins der besten Bücher die ich je gelesen habe. Ich habe es gleich beim ersten mal durchgelesen, ich konnte es nicht mehr weglegen, zu lustig. Ehrlich ich sass grööööhlend vor `nem Buch, ist das zu fassen.

@55555
Ja genau. Das weggeben. Ich will unbedingt das es andere auch lesen. Jetzt im Moment habe ich keins Zuhause. Aber ich will ständig am liebsten los und sofort eins kaufen, weil ich glaube meine Nachbarin braucht dringend eins. Ich mag das nicht, so zu sein. Das ist nicht gut. Was gehts mich an was andere lesen oder nicht. Ich reg mich voll über mich selbst auf, aber ich weiss genau, das nächste mal wenn ich in der Stadt bin kaufe ich eins. Harrrr.
Wie so ein Zwang. Ich muss einfach.
Ne Zeitlang habe ich das einfach nur noch gemacht. Bis ich irgendwann gar nicht mehr wusste worum es überhaupt in dem Buch noch ging. Egal. Weitermachen. Ist wichtig.
Furchtbar.

Leyla, hast du viel Kontakt mit Menschen?
Dass du dein Lieblingsbuch gerne verschenkst, kann ich gut
nachvollziehen, aber in einem Punkt wäre ich ganz anders als du: mein eigenes Exemplar behielte ich, ich trenne mich nur sehr ungern von meinen Sachen, früher war das so schlimm dass sich unzählige Fahrscheine in meinem Rucksack sammelten.

@Wolfskind: Ich nehme das Ding immer mit, weil ich ja theoretisch irgendwo weniger Eintritt bezahlen muß. AUßerdem würde ich bestimmt nicht daran denken, das Ding einzustecken, wenn ich es denn tatsächlich mal bräuchte. Also habe ich es eben immer dabei.

@Leyla: Ich werde auch nicht müde immer weiter Bücher von ihm zu lesen. Von den ausgelesenen habe ich auch schon einige wieder verschenkt. Insofern paßt es doch hierher.

Mir geht es ähnlich, ich habe normalerweise alle wichtigen Dinge (von Taschenlampe über Lesebrille, Paß, Bandmaß bis Besteck) bei mir.
Den SBA brauche ich auch für Freifahrt.

Normalerweise kaufe ich mir keine Bücher, abgesehen von Nachschlagwerken und speziellen Fachbüchern. Ich hole mir Bücher aus der Bücherei, lese diese einmal und dann nicht wieder.
Aber ich verschenke manchmal Broschüren und Hefte. Eine Broschüre hatte ich an drei Personen verschenkt und einmal verborgt, bevor ich sie las. Das erste Exemplar hatte ich eigentlich für mich gekauft. Aber ich weiß jetzt nicht mehr, an wen ich diese verborgte und muß sie deshalb noch einmal kaufen, um sie selber zu lesen.