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Autor Nachricht
Antika
(Autistenbereich)

Gut möglich. Wenn ich dann auch merke dass mir mein Gegenüber nicht die nötige Zeit zu Verfügung stellt, weil er selbst noch schnell was sagen möchte oder einfach keine Zeit hat, dann fällt es mir besonders schwer zu sprechen.

Ich möchte einiges sagen, weiß aber nicht was von dem für mich jetzt besonders wichtig ist, und dann eine Zeit damit beschäftigt bin das Wichtige vom Unwichtigen zu trennen.

Dabei gerate ich dann unter Zeitdruck und fühle mich gestresst. Manchmal sage ich dann einfach nur noch: "Na du weißt doch bestimmt was ich sagen wollte."

Aber der andere weiß es natürlich nicht, jedoch habe ich früher oft die Erfahrung gemacht, dass andere für mich weiter gesprochen haben, da sie glaubten zu erkennen was ich wohl sagen wollte.

Und daher glaube ich auch, dass manche Erwachsenen es so auch mit ihren Kindern machen, aber es nicht bewusst wahrnehmen.

"Das, was du tust, schreit so laut, dass ich nicht hören kann, was du sagst."

(Sprichwort aus Mosambik)
--------------------------------

"Die Erinnerungen verschönern das Leben, aber das Vergessen allein macht es erträglich."
(Zitat von Honoré de Balzac)
17.04.11, 17:37:56
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von PvdL:
Dieser Fall scheint mir allerdings, zum Einen, recht wahrscheinlich, zum Anderen, meine ich, daß das von mir vorgeschlagene Vorgehen auch dann unschädlich sein sollte, wenn die Sprachentwicklung streßbedingt sein sollte; es kommt grundsätzlich darauf an, erkennen zu lernen, was dem Kind zugemutet werden kann und was nicht.

Das sehe ich ganz anders und an diesem Erkennen mangelt es den meisten NA-Eltern von Autisten (in diesem konkreten Fall sind die Hintergründe bisher nicht sehr klar) in erheblichem Ausmaß, man sollte sich da nichts vormachen.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
17.04.11, 19:28:22
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Löwenmama
(Autistenbereich)

Ich habe Sprachblockaden, wenn ich sehr gestresst bin. Mein Sohn hat seit einigen Wochen einen Talker, den er benutzen kann, wenn er will. Diesen kann man selbst besprechen und mit Zeichen versehen, z.B. eine Taste mit einem Becher->Ich möchte etwas trinken.Toll findet er die Taste "Ich bin wütend" und "Ich bin fertig". Für ihn eine Möglichkeit sich ausdrücken.

Die Hoffnung ist der Regenbogen
über den herabstürzenden Bach
des Lebens.
Friedrich Wilhelm Nietzsche
17.04.11, 19:56:53
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PvdL
(Φιλίππος Φιλύρινος)

geändert von: [feder] - 18.04.11, 08:17:11

[Zitat der 2. Ebene entfernt, mfg [feder]]

Zitat von 55555:
Das sehe ich ganz anders und an diesem Erkennen mangelt es den meisten NA-Eltern von Autisten [...] in erheblichem Ausmaß, man sollte sich da nichts vormachen.

Elter haben es oft schwer ihr Kind unvoreingenommen wahrzunehmen, weil sie sich nichts mehr wünschen als ein normales Kind. Das wird wohl auch die Ursache des Mangels sein, den Du ansprichst. Mein Vater ist immernoch davon überzeugt, daß ich (Zitat:) "lediglich mal einen Tritt in den Arsch" brauchte. Aber mein Vater ist auch ein spezieller Fall: Er hat selber AS+ADS, nur daß er nicht bereit ist, es auch nur mal vorsichtig anzudenken, daß daran etwas Wahres dran sein könnte. Meine Mutter dagegen hat sich ganz gut mit meiner Diagnose abgefunden und mich, so gut sie konnte, unterstützt. Meinem Vater würde sie sicher auch gerne helfen, aber das ist genauso zwecklos, wie einem Paranoiden hinterher zu rennen, um ihn davon zu überzeugen, daß niemand hinter ihm her rennt.

Ich habe ein autistisches Begabungsprofil.
Mein Spezialinteresse ist Linguistik.
Ich bin Germanist, Linguist und Anglist.
Und leider bin ich zur Zeit arbeitslos.
18.04.11, 00:05:58
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wolfskind
(stillgelegt)

ich denke hier stellt sich eher die frage warum überhaupt etwas zugemutet werden soll? man geht einfach davon aus dass das kind zum sprechen gebracht werden muss.
die möglichkeiten für A sind heute sehr gut auch ohne zu sprechen. und wenn gesprochen werden möchte dann wird das A-kind alleine dies erlernen wollen und sich dann zb dingen geben lassen womit die erlernt werden kann. das hat nichts mit zumuten zu tun. zumuten ist nicht weit entfernt von dressieren und züchten.

pvdl, dein bild tut mir in den augen weh.

"Freilich ist die Welt voller Fährnisse und düsterer Orte; doch noch immer ist viel Schönes lebendig, und wenn auch die Liebe in allen Landen nun mit Leid vermengt ist, wird sie deshalb vielleicht um so größer."
"Derjenige, der etwas zerbricht, um herauszufinden, was es ist, hat den Pfad der Weisheit verlassen."

(Herr der Ringe)
18.04.11, 01:01:36
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PvdL
(Φιλίππος Φιλύρινος)

Anmerkung zum Verständnis: Wenn etwas zugemutet werden kann, genau dann ist es keine Zumutung.

Anmerkung zum Avatar: Sicher werde ich auch mal ein anderes Photo finden. Momentan möchte ich es jedoch noch nicht wechseln.

Ich habe ein autistisches Begabungsprofil.
Mein Spezialinteresse ist Linguistik.
Ich bin Germanist, Linguist und Anglist.
Und leider bin ich zur Zeit arbeitslos.
18.04.11, 21:17:03
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Man kann einzelne Bilder auch gezielt im Browser blockieren, wenn man den entsprechend eingerichtet hat.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
18.04.11, 21:21:20
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schneeweiß
(Angehörigenbereich)

Zitat von PvdL:

Elter haben es oft schwer ihr Kind unvoreingenommen wahrzunehmen, weil sie sich nichts mehr wünschen als ein normales Kind.

Dem kann ich so nicht zustimmen. Ich wünsche mir, dass meine Kinder glücklich sind, dass sie in der Lage sind ihr eigenes Leben zufrieden zu leben.
Wie soll denn eigentlich ein "normales Kind" sein?
18.04.11, 21:50:08
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PvdL
(Φιλίππος Φιλύρινος)

geändert von: [feder] - 19.04.11, 08:19:22

[Kettenbeiträge zusammengefasst, mfg [feder]]

Herzlichen Glückwunsch zu Deiner vorbildlichen Einstellung! Leider können das nicht viele Eltern so sehen, so weit meine Erfahrung reicht.

"normal" ist abgeleitet von Norm (von lat. norma ursprünglich ‚Winkelmaß‘, dann aber auch ‚Richtschnur‘, ‚Maßstab‘, ‚Regel‘, ‚Vorschrift‘) und bedeutet eigentlich "einer Norm entsprechend". Einen solchen Ausdruck auf Menschen anzuwenden mag schon zynisch anmuten, zeugt aber wohl in der Regel eher von Gedankenlosigkeit. Den Ausdruck zu verwenden, ohne sich dabei etwas Arges zu denken, ist für die meisten Menschen ganz normal.






Zitat von wolfskind:
pvdl, dein bild tut mir in den augen weh.

Zitat von 55555:
Man kann einzelne Bilder auch gezielt im Browser blockieren, [...]

Wenn Euch dieser Pudel lieber ist, ...

Ich habe ein autistisches Begabungsprofil.
Mein Spezialinteresse ist Linguistik.
Ich bin Germanist, Linguist und Anglist.
Und leider bin ich zur Zeit arbeitslos.
19.04.11, 01:08:37
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schneeweiß
(Angehörigenbereich)

Zitat von PvdL:
Leider können das nicht viele Eltern so sehen, so weit meine Erfahrung reicht.

Da sind meine Erfahrungen wohl anders. Allerdings ist mir schon bewusst, dass es Eltern zeitweise schwer fällt, ihre Kinder wachsen zu lassen, statt sie groß zu ziehen. Die Theorie, dass in der Entwicklung der Kinder besondere Zeitfenster bedeutsam sind, übt zusätzlich Druck aus.
19.04.11, 21:33:02
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PvdL
(Φιλίππος Φιλύρινος)

geändert von: PvdL - 22.04.11, 01:14:54

Zitat von schneeweiß:
Allerdings ist mir schon bewusst, dass es Eltern zeitweise schwer fällt, ihre Kinder wachsen zu lassen, statt sie groß zu ziehen.

Sehr anschaulich.

Zitat von schneeweiß:
Die Theorie, dass in der Entwicklung der Kinder besondere Zeitfenster bedeutsam sind, übt zusätzlich Druck aus.

Das ist sicher ein wichtiger Hinweis. Es sind zwar oft und gerne Mittelwerte in der Literatur angegeben, es fehlt aber leider immer die Standardabweichung.

Ich habe ein autistisches Begabungsprofil.
Mein Spezialinteresse ist Linguistik.
Ich bin Germanist, Linguist und Anglist.
Und leider bin ich zur Zeit arbeitslos.
22.04.11, 01:14:26
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Löwenmama
(Autistenbereich)

Ich denke, dass auch der Druck von außen auf die Eltern sehr gross ist. Ich werde ja auch häufig gefragt:"Was, der spricht noch nicht?" Meine Antwort ist dann meist, dass er wohl noch nicht sprechen möchte, aber alles versteht. Allerdings machen viele Mütter einen Konkurrenzkampf daraus, was welches Kind wann kann.

Die Hoffnung ist der Regenbogen
über den herabstürzenden Bach
des Lebens.
Friedrich Wilhelm Nietzsche
22.04.11, 07:10:23
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