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Autor Nachricht
Nanook
(Standard)

Hallo,
Ich bin seit sechs Monaten Schulhelfer für einen autistischen Jungen (Asperger) in der 7. Klasse eines Förderzentrums. Ich studiere noch und hatte vorher weder eine pädagogische Ausbildung, noch viel Erfahrung mit Autisten.
Dieses Forum habe ich heute erst entdeckt, vermutlich werde ich beim Lesen schon viele wichtige Informationen für mich entdecken.

Zuerst wollte ich aber mal fragen, ob jemand von euch, Autisten oder Angehörige, schon Erfahrungen mit Schulhelfern gemacht haben. Was ihr euch von einem Schulhelfer versprechen würdet und was nicht. Anregungen, Tipps und Hinweise, Erfahrungsberichte, whatever.

Natürlich ist diese Arbeit sehr persönlich und jeder Autist wird ganz eigene Bedürfnisse etc. haben. Vielleicht werde ich später in dem Thread noch von "meinem" Autisten erzählen, aber vielleicht gibt es ja schon allgemeine Kommentare. Ich freue mich über jede Antwort.
29.03.11, 20:21:33
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Hast du schon die ESH-Informationsblätter gefunden?

Allgemein halte ich es für wichtig, wenn Schulbegleitern klar ist, daß ihr Einsatz sich nicht aus autistischen Eigenschaften herleitet, sondern aus vermeidbar mangelden Universellen Design der noch immer sehr stark nichtautistisch geprägten Gesellschaft. Autisten bräuchten keine Leibwächter, wäre das anders. Diese Erkenntnis finde ich ganz wichtig, da sie eigen realistischere Haltung gegenüber der Situation nach sich zieht. Du hilfst der dich bezahlenden Gesellschaft ihre Verweigerung grundlegender Barrierefreiheit zu kaschieren, indem sie sich damit brüsten kann was man doch nicht alles täte (viel Geld rausschmeißen = für NA oft viel tun - leider).

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
29.03.11, 20:39:47
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zoccoly
(Autistenbereich)

Zitat:
Zuerst wollte ich aber mal fragen, ob jemand von euch, Autisten oder Angehörige, schon Erfahrungen mit Schulhelfern gemacht haben. Was ihr euch von einem Schulhelfer versprechen würdet und was nicht. Anregungen, Tipps und Hinweise, Erfahrungsberichte, whatever.


Ich habe keine Erfahrung gemacht.
Hier die ersten Ansätze, vielleicht schreibe ich später noch weiter.

Ich denke, es ist ganz wichtig welches Wissen man über A besitzt und erwarte, dass sich ein Schulhelfer umfangreiches Wissen bei erwachsenen A aneignet. (bitte kein Wissen aus gängigen, meist veralteten Fachbüchern)

Begreift man einigermaßen die äußerst sensible Wahrnehmung,entwickelt man Verständnis und kann seinen Schützling aus untragbaren Situationen herausholen und seine Bedürfnisse auch konsequent gegenüber dem Lehrkörper vertreten. Man erkennt, dass die Reaktion kein ungehöriges Verhalten darstellt oder gar eine Böswilligkeit, sondern ein „Befreiungsschlag“ ist, da man etwas schon viel zu lange versucht hat auszuhalten und die „Schmerzgrenze“ überschritten wurde.
Ich erwarte von einem Schulhelfer, dass er dem Lehrkörper begreifbar macht, dass A hier keine Kompromisse eingehen kann.
Da Lehrer oftmals kein oder ein nur unzureichendes Wissen über A besitzen, sollte vom Schulhelfer auch Aufklärungsarbeit geleistet werden.

Der Schulhelfer sollte ungewöhnliche Lösungsansätze akzeptieren und nicht den „verlängerten Arm“ des Lehrers spielen.

Dem Schulhelfer sollte bewusst sein, dass jede Arbeit die A leistet, ihn die dreifache Energie kostet.

Er sollte Rückzugmöglichkeiten in der Schule einfordern und selbst auch gewähren.

Da A i.d.R. nicht lügen und ein hohes Gerechtigkeitsempfinden besitzen, sollte der Schulhelfer jede Ungerechtigkeit registrieren und sich für das Recht des A einsetzen, wenn diesem es selbst nicht möglich ist.

stillgelegt
29.03.11, 21:19:32
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Ann Iris
(Standard)

Ich möchte mich Zoccoly anschliessen, habe aber noch etwas anzufügen.

Am wichtigsten war/ist für unseren Sohn, dass sein Coach wirklich in jeder Situation hinter ihm steht und an ihn glaubt, auch wenn es scheinbar noch so ausweglos erscheint.

Ausserdem legen wir viel Wert auf die Zusammenarbeit mit uns Eltern. Ich bin selbst Autistin und konnte so direkt in meinen Sohn hineinsehen. Unser Coach hat immer den Kontakt zu uns gesucht, sich Anregungen und Erklärungen angehört, ein Fachbuch hätte für ihn niemals so informativ sein können.

Für meinen Sohn ist die Selbstbestimmung sehr wichtig. Es gibt Dinge, die nur zwischen Sohn und Coach zur Sprache kommen. Auf manche Vorschläge kann er nicht eingehen, auch wenn es noch so gut gedacht ist, so akzeptiert der Begleiter die Entscheidung unseres Sohnes.

Das sind erstmal alle Gedanken, die ich zu diesem Thema habe.
29.03.11, 22:50:49
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drvaust
(stillgelegt)

Nanook, Du scheinst schon die richtige Einstellung zu Deiner Arbeit zu haben.
Jetzt brauchst Du noch etwas Fachwissen, deshalb bist Du ja hier.
Ich persönlich habe damit keine Erfahrung, kann nur von mir, als Autist, berichten.
Zitat von Nanook:
Natürlich ist diese Arbeit sehr persönlich ... Vielleicht werde ich später in dem Thread noch von "meinem" Autisten erzählen
Vorsicht mit persönlichen Dingen, wegen Datenschutz. Namen und erkennbare Beschreibungen gehören nicht in die Öffentlichkeit.
Also kein richtiger Name und möglichst anonymisieren (z.B. keine öffentliche Ortsangabe).
29.03.11, 23:51:05
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Schneekugel
(Standard)

Wichtig denke ist einfach eine gewisse logische Kombinationsgabe zusammen mit den Aussagen (in welcher Form auch immer) des Autisten glauben zu schenken und diese nicht ständig anhand des eigenen Gefühlsempfindens interpretieren zu wollen. Ich musste mich beinahe mal anpinkeln vor Lachen als, ich glaube eh hier im Forum, mal jemand etwas über eine wissenschaftliche Studie postete anhand der Forscher herausfanden, dass bei Autisten irgendwas grundsätzlich anders sein muss: Beim Anschauen von Filmen haben die halt Leuten so Augensensoren dran gemacht um zu sehen wo die hingucken und die NTs haben halt eher in die Augen geschaut und die Autisten eher auf den Mund der Darsteller.

Jetzt kombinieren wir mal: Probleme gerade nicht relevante Reize zu filtern: Jetzt ist da ein Film, da redet wer, dazu sind Hintergrundgeräusch und Hintergrundmusik und Murmeln irgendwelcher Pfeifenstierer im Kino, und Popcorngeknister... Könnte ein Autist Probleme haben den gerade relevanten Dialog aus den ganzen Nebengeräuschen herauszuhören, wenn das alles als ein Mischmasch ankommt und nicht als 6 unterschiedliche Geräusche von denen er die unnötigen 5 unbewusst einfach wegfiltert? Und was machen die meisten Menschen ganz unterbewusst in Gesprächen, ohne überhaupt drüber nachzudenken, wenn sie z.B. einfach anfangen langsam schlechter zu hören? Könnte es helfen auf die Lippen zu schauen? *pfeif*

Detto das ewige Generve in der eher extrovertierten Familie meines Freundes. Weil ich ja öfter Einladungen absage, würde ich diese eher nicht mögen. Ich sage öfter Einladungen ab, um eben die Zeit und die Möglichkeit zu haben meine Gedanken wieder zur Ruhe zu bringen um dann eben bei den Einladungen bei denen ich zusage, fröhlich und entspannt zu sein und die Zeit mit ihnen zu geniessen. Nur das will bis heute nicht in deren Köpfe rein, weil für sie ist ja gemeinsam was unternehmen überhaupt erst entspannend, also die werden halt kirre wenn sie alleine wo rumsitzen. Und das meine ich mit "nicht Aussagen deines Schützlings anhand deines persönlichen Gefühlempfindens zu interpretieren". Falls du dich mit deinem Schützling schlecht austauschen kannst, dann frag hier oder in anderen Foren usw.. halt mal nach, wenn du etwas nicht verstehen kannst oder dich fragst wie etwas gemeint sein könnte aber bitte nicht dieser: "Da für mich diese Aussage oder dieses Verhalten keinen Sinn macht, kann das auch nicht so gemeint gewesen sein wie es geäussert wurde, sondern anhand meines eigenen Gefühlempfindens ist das doch logisch das das nur so oder so gedacht gewesen sein kann..." Bei letzterem könnte ich regelmässig das Kotzen bekommen bzw. bekomme dem Impuls der nächsten Person die mir über die angeblich so grossartigen Kommunikationsmöglichkeiten von NTs, die komischerweise doch manchmal nicht fähig sind einfachste Sätze so wie sie sind zu verstehen, was erzählen will einfach eine reinzuwürgen.

Glaub ihm einfach, wenn er sich dir mitteilt. Das alleine ist schon die halbe Miete.
30.03.11, 10:26:18
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Nanook
(Standard)

Da sind schon viele interessante Dinge in den posts von euch. Schonmal vielen Dank für die Denkanstöße.
Ich hätte auch eine ganz konkrete Frage zu meiner Arbeit, möchte aber erst ein paar allgemeine Kommentare zu meiner Arbeit geben und warten, ob jemand antworten möchte.

Zitat von 55555:


Allgemein halte ich es für wichtig, wenn Schulbegleitern klar ist, daß ihr Einsatz sich nicht aus autistischen Eigenschaften herleitet, sondern aus vermeidbar mangelden Universellen Design der noch immer sehr stark nichtautistisch geprägten Gesellschaft. Autisten bräuchten keine Leibwächter, wäre das anders. Diese Erkenntnis finde ich ganz wichtig, da sie eigen realistischere Haltung gegenüber der Situation nach sich zieht. Du hilfst der dich bezahlenden Gesellschaft ihre Verweigerung grundlegender Barrierefreiheit zu kaschieren, indem sie sich damit brüsten kann was man doch nicht alles täte (viel Geld rausschmeißen = für NA oft viel tun - leider).

Ich stimme zu, natürlich herrscht in der Gesellschaft und der Schule eine "NA-Normativität" vor, der Autisten einfach nicht entsprechen, deswegen als anders oder schlicht behindert erscheinen, im schlimmsten Fall versucht werden umerzogen oder "geheilt" zu werden, im Besten Fall (?) durch jemanden wie mich unterstütz werden.
Interessant finde ich hierbei aber, dass Schule ein spezieller Teil der Gesellschaft ist wo allgemein eine besonders strenge Normativitä herrscht. Dieser Normativität entspricht die allergrößte Mehrheit der NA-Schüler ebenfalls nicht und verbringt den Großteil der Schulzeit damit umerzogen und angepasst zu werden. Nach meiner Erfahrung sind es aber gerade Autisten, die mit der Schul-Normativität vielleicht die wenigsten Probleme haben. 45 Minuten still sitzen, den Unterricht nicht stören, sich melden, wenn man etwas sagen möchte, regelmäßig Hausarbeiten machen...das sind alles Dinge, die für den Autisten weit weniger problematisch sind als für viele andere Schüler.

Zitat von zoccoly:

Der Schulhelfer sollte ungewöhnliche Lösungsansätze akzeptieren und nicht den „verlängerten Arm“ des Lehrers spielen.

Zitat von Ann Iris:

Ausserdem legen wir viel Wert auf die Zusammenarbeit mit uns Eltern. Ich bin selbst Autistin und konnte so direkt in meinen Sohn hineinsehen. Unser Coach hat immer den Kontakt zu uns gesucht, sich Anregungen und Erklärungen angehört, ein Fachbuch hätte für ihn niemals so informativ sein können.

Zitat von zoccoly:

Ich denke, es ist ganz wichtig welches Wissen man über A besitzt und erwarte, dass sich ein Schulhelfer umfangreiches Wissen bei erwachsenen A aneignet.


Das sind ganz interessante Hinweise, aber auch ein Bisschen erschreckend, denn meine bisherigen Arbeitshinweise sind genau gegenteilig.
Ich habe wie gesagt weder Ausbildung, noch Erfahrung in diesem Bereich. Das ich den Job bekommen habe ging aus meiner Sicht nict wirklich auf meine Qualifikationen zurück. Ich hab da angerufen, hatte ein Gespräch mit einem Ambulanzlehre und eine Woche später war ich in der Schule. Es gab keine Unterweisung, keine Schulung, kein Hinweis auf Texte oder Bücher und nie den Anspruch an mich, mich in irgendeiner Weise über Autismus zu informieren.

Weder vom Trägerverein, noch von der Schulleitung oder der Lehrerschaft habe ich bis jetzt irgendwelche Handlungsanleitungen bekommen. Das einzige, was mir seitens der Schule gesagt wurde war, dass ich vor den Schülern nicht gegen die Lehrer reden sollte und während der Schulzeit die Regeln der Lehrer mit durchsetzten solle.

Vom Trägerverein aus wurde ich explizit vor dem Kontakt und Austausch mit den Eltern gewarnt. Ich weiß nicht mehr genau, was die Gründe waren. Ich glaube es ging darum, dass die Eltern meist zu viele Ansprüche an die Schulhelfer stellen würden, die dann oft mit denen der Schule unvereinbar seien und der Schulhelfer würde sich dann in der unangenehmen Mitte wiederfinden. Ich werde das aber noch mal nachfragen.

Ich will das jetzt nicht alles ganz schlimm erscheinen lassen. Ich glaube Ambulanzlehrer, Schulleitung und ein Großteil der Lehrerschaft ist sehr fit. motiviert und hat ein großes Interesse daran, dass der Autist sich wohl fühlt und seine Schule erfolgreich beendet, aber das Schulhelfersystem hat offensichtlich noch viele Macken, wenn es so grob den Ansprüchen von Betroffenen widerspricht.
31.03.11, 09:28:06
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Antika
(Autistenbereich)

Das einzige also was hier seitens der Schule gesagt wurde war....dass der Schulhelfer während der Schulzeit die Regeln der Lehrer mit durchsetzten soll. Jetzt verstehe ich auch warum es Schulhelfer heißt. Hier soll wohl mehr der Schule geholfen werden, als dem A Schüler selbst.

"Das, was du tust, schreit so laut, dass ich nicht hören kann, was du sagst."

(Sprichwort aus Mosambik)
--------------------------------

"Die Erinnerungen verschönern das Leben, aber das Vergessen allein macht es erträglich."
(Zitat von Honoré de Balzac)
31.03.11, 09:49:56
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haggard
(Autistenbereich)

geändert von: haggard - 31.03.11, 10:18:57

Zitat:
45 Minuten still sitzen, den Unterricht nicht stören, sich melden, wenn man etwas sagen möchte, regelmäßig Hausarbeiten machen...das sind alles Dinge, die für den Autisten weit weniger problematisch sind als für viele andere Schüler.

von welcher "art" autisten schreibst du da konkret?


Zitat:
Das sind ganz interessante Hinweise, aber auch ein Bisschen erschreckend, denn meine bisherigen Arbeitshinweise sind genau gegenteilig.

kann ich mir gut vorstellen, nachdem ich gestern eine information gefunden habe, die darlegt, was ein schulbegleiter können sollte aus sicht von NA. wenn das generell so ist, plädiere ich für vollständige abschaffung von schulbegleitern, weil sie autisten - wenn das so ist - mehr schaden als nutzen.


Zitat:
Ich glaube es ging darum, dass die Eltern meist zu viele Ansprüche an die Schulhelfer stellen würden, die dann oft mit denen der Schule unvereinbar seien und der Schulhelfer würde sich dann in der unangenehmen Mitte wiederfinden.

das ist absolut notwendig. wie sollen sonst auch im schulsystem die rechte von autisten gewahrt werden? es geht mitnichten darum, noch mehr druck auf einen autisten auszuüben, sondern druck zu nehmen - dazu gehört wohl leider auch, sich in einer unangenehmen mitte wiederzufinden. aber letzteres kann man sehen wie man will. das ganze erfolgt in form eigentlich von nachteilsausgleichen. nicht wegen etwaiger nachteile von lehrern, die ein autistisches kind unterrichten sollen, sondern um nachteile von autisten. und diese nachteile sind nicht unbedingt gleichbedeutend damit, kein imaginärer 100%iger, sondern scheinbar aus sicht von NA nur ein 80%iger mensch zu sein. es geht nicht darum diese imaginäre lücke zu schließen.

einem beinamputierten würden wohl auch nicht die stümpfe besprochen oder sonst wie "behandelt" werden, damit die entfernten gließmaßen wieder nachwachsen würden, nur damit die imaginäre lücke zur "vollwertigkeit" geschlossen wäre.

älterer thread
und noch ein kurzer thread.

und bei so etwas müsste ein schulhelfer auch mal einen "unangenehmen" part übernehmen und z.b. fordern, dass der klassenraum, in dem hauptsächlich unterricht stattfindet in einen geeigneteren raum für autisten umsiedelt - oder maßnahmen ergriffen werden, damit lernen überhaupt möglich wird - nicht, autist soll sich über alle maßen noch mehr anstrengen und einfach ignorieren, was er wahrnimmt.

was für viele autisten wegen eines schulbesuches alltag ist: overload. jetzt lese noch einmal mein erstes zitat von dir.
31.03.11, 10:17:17
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von azrael:
wenn das generell so ist, plädiere ich für vollständige abschaffung von schulbegleitern, weil sie autisten - wenn das so ist - mehr schaden als nutzen.

So eine Position vertrete ich ja schon länger. zwinkern Aber es gibt immerhin einige Schulhelfer, die sich bemühen ihrem Auftrag gerecht zu werden und was den Auftrag angeht würde ich auch dazu raten sich anzuschauen wofür die Finanzmittel eigentlich zur Verfügung gestellt werden.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
31.03.11, 11:07:42
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Schneekugel
(Standard)

geändert von: Schneekugel - 31.03.11, 15:28:11

@Nanook Generell gibts es keinen DER Autismus. Jeder hier im Forum ist voneinander so verschieden, wie eben unterschiedliche Menschen verschieden sind. Ich bin auch kurzsichtig, deswegen habe ich auch keine Charaktereigenschaften mit allen kurzsichtigen Menschen dieser Welt gemeinsam. ^^

Von daher, wenn du sagst DER Autist tut sich leichter im normalem Unterricht... Stimmt halt nicht, jeder ist da anders. Ich hab mir zwar meistens leicht getan mit brav still sitzen und den Unterricht nicht stören, den Unterricht folgen ist dafür eine komplett andere Baustelle gewesen. Genauso wie es jedem hier anders ergangen sein kann.

Nimm deinen Schützling einfach als den Menschen an der er ist und fertig. Mir hats geholfen, dass ich rein aus Zufall viele Lehrer hatte die einfach den Wahlspruch hatten: "Solange die Noten passen, passts." Und wenn ich halt mal in der Stunde 10 Minuten aufs Klo gegangen bin, irgendwas gezeichnet oder gelesen habe usw... solange ich nicht wirklich den Unterricht störte wars in Ordnung für sie. Ich schätze das nervigste überhaupt sind wohl Personen denen es nicht aufs Ziel ankommt, sondern sich fanatisch auf den Weg konzentrieren. Also so muss das gemacht werden, auf gar keinen Fall anders, auch wenn im Endeffekt das gleiche rauskommt. Wahrscheinlich gäbe es sogar Pfeifenstierer die es stören würde, dass ich bei schriftlichen Arbeiten gerne Ohropax drin hatte "Weil alle anderen Klonsoldaten haben das ja auch nicht...mähmähmäh..." Sollte ich mal Kinder haben, freu ich mich schon drauf entsprechende Lehrer dann mal zu fragen ob sie wegen ihrer autistischen Fixierung (Denn NT´s sind ja angeblich sooooooo flexibel...) schon mal über eine Diagnostizierung nachgedacht haben. XD
31.03.11, 15:02:00
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von Schneekugel:
@Nanook Generell gibts es keinen DER Autismus. Jeder hier im Forum ist voneinander so verschieden, wie eben unterschiedliche Menschen verschieden sind. Ich bin auch kurzsichtig, deswegen habe ich auch keine Charaktereigenschaften mit allen kurzsichtigen Menschen dieser Welt gemeinsam.

Der Verweis auf die Individualität von Autisten ist sicher nicht falsch, allerdings meine ich schon, daß Autismus etwas ist, das man recht klar benennen kann. Allerdings nicht auf der ebene der heutigen Arbeitsdefinitionen der Mediziner, die den Kern der Sache gar nicht treffen. Mancheiner begeht daraus dann den Irrtum zu folgern, daß Autisten auch in Hinsicht auf ihren Autismus sehr verschieden sind und das finde ich dann wieder falsch, weil es in vielen Fällen nur stimmt solange man Autismus so oberflächlich betrachtet, wie es heute eben oft gemacht wird.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
31.03.11, 16:27:29
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