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Autor Nachricht
55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von Mama:
Der Täter kommt ins Gefängniss um die Menschen vor ihm zu schützen oder um ihm zu helfen?

Über diese Frage streiten sich die Menschen schon lange. An sich ist soziologischerseits wohl mittlerweile hinlänglich bekannt, daß Gefängnisstrafen bei weitem kein optimales Mittel sind um Grenzübertretungen zu begegnen. Aber die Tradition der Rache ist in unserer Gesellschaft zu stark um diese Realitäten breit anerkannt zu sehen. Insofern ist die Frage dann sogar irgendwie egal, da es um Glauben geht, wie auch bei Bildungsdebatten oft.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
19.12.10, 12:53:17
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Mama
(stillgelegt)

Pädophilie ist gleich Alkoholismus?
Lebenslange Abstinenz?
Den Ursachen auf den Grund gehen?

Verstehen möchte ich Vieles, aber nicht Alles.

[Wegen diversen Regelverstößen und Vandalismus einschließlich Mißbrauch des Gastzugangs bei bereits früher vorgekommener Sperrung bis auf Weiteres gesperrt, mfg [55555]]
19.12.10, 12:56:49
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Antika
(Autistenbereich)

@55555,
aber was soll man denn sonst mit ihnen machen? Man kann ja nun auch schlecht alle Kinder wegsperren. Man kann doch auch nicht von den Kindern verlangen, dass sie den Pädophilen gewähren lassen sollen, damit der nicht ein ganzes Leben abstinent leben muss.

Ein Gefängnis ist mit Sicherheit kein optimales Mittel, aber welche anderen Möglichkeiten gibt es sonst noch? Ich sehe das auch nicht als Tradition der Rache an. Der Verwandte von dem ich hier schrieb, befindet sich in einem offenen Vollzug. Das heißt jetzt aber nicht, dass er da so einfach rein und raus gehen darf/kann. Aber innerhalb des Gefängnisses kann er sich "einigermaßen" frei bewegen.


"Das, was du tust, schreit so laut, dass ich nicht hören kann, was du sagst."

(Sprichwort aus Mosambik)
--------------------------------

"Die Erinnerungen verschönern das Leben, aber das Vergessen allein macht es erträglich."
(Zitat von Honoré de Balzac)
19.12.10, 13:40:28
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Das ist ein schwieriges Thema. Zum einen sind Gefängnisse an sich ziemlich problematisch, da es wenig schlau ist Grenzübertreter zusammenzusperren. Es kann sinnvoll sein die Freiheit von Menschen in manchen Fällen zum Schutz der Öffentlichkeit einzuschränken. Der Begriff "Strafe" drückt jedoch gerade das nicht aus, denke ich. Unser derzeitiges Justizvollzugssystem probiert hier und da andere Modelle aus, es wäre aber z.B. die Frage wie sinnvoll nach einem Gerichtsprozess festgelegte Strafen sind und wie man andere sinnvollere Lösungen finden könnte ohne Prinzipien aufzugeben, die Bürger vor Willkür schützen sollen. Die Formalisierung eines Systems kann dessen Effizienz auch schwer beeinträchtigen. Aber die Gesellschaft muß sich auch der Frage stellen, ob Justizvollzug irgendeiner Art überhaupt "erziehen" soll.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
19.12.10, 14:12:10
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Mama
(stillgelegt)

Sehe gerade einen "stillen Stuhl" vor mir (vor meinem geistigen Auge).

[Wegen diversen Regelverstößen und Vandalismus einschließlich Mißbrauch des Gastzugangs bei bereits früher vorgekommener Sperrung bis auf Weiteres gesperrt, mfg [55555]]
19.12.10, 17:35:28
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Herr Meier
(Standard)

Zitat von 55555:
Es kann sinnvoll sein die Freiheit von Menschen in manchen Fällen zum Schutz der Öffentlichkeit einzuschränken.


Dem stimme ich zu, obwohl ich das Denkmodell der "Strafe" allgemein fragwürdig finde. Aber in Einzelfällen muß man sich wohl damit abfinden, daß man das kleinere Übel zum Wohle der Allgemeinheit wählen muß. Auch wenn Täter häufig auch Opfer (ihrer Erziehung, der Gesellschaft,...) sind, sehe ich keine andere Möglichkeit, als einige wenige Leute einzusperren, um die große Mehrheit, vor allem schwächere und Unschuldige, vor ihnen zu schützen.
Die Alternative wäre, potentiell gefährdete, z.B. alle Kinder zu ihrem eigenen Schutz, ständig zu überwachen, also die Freiheit von Millionen Menschen einzuschränken. Und das kann doch nicht der Sinn sein und wäre noch wesentlich weniger human.
19.12.10, 18:09:29
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jens
(Autistenbereich)

„Die Freiheit des einzelnen hört da auf,wo sie die Freiheit des anderen einschränkt“Sartre.Es ist schwierig.Pädophile Menschen gehören mit Sicherheit nicht in eine Vollzugsanstalt.Es wird glaube ich auch keine Lösung geben in einer Gesellschaft die auf Strafe setzt.Gleichzeitig können diese Menschen aber nicht so Leben,oder besser gesagt sich so ausleben wie sie wollen. Also doch Inhaftierung. Weil durch ihr ausleben entsteht viel Leid.Und eine gequälte Seele bleibt eine gequälte Seele.Auf ittabi zurück zu kommen.Er ist jetzt ihn einen Alter wo er sich entscheiden kann,was er will und was nicht.Das was er Nicht will muss er negieren.Jedes handeln zieht Konsequenzen nach sich.Ein Nicht handeln genauso.In dem Fall für die die nach ittabi kommen.
19.12.10, 20:30:37
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drvaust
(stillgelegt)

Zitat von Mama:
Die Wahrheit zu sagen, um Hilfe zu bitten kann mir Schaden?
Ich muss mir Gedanken darum machen wie ich mein Recht bekomme um nicht als Lügner da zu stehen?
Ja, leider. Für viele Menschen ist die Ehre der eigenen Gruppe oder Einrichtung wichtiger als die Wahrheit.
Ich meine nicht, daß itabbi das verschweigen soll. Aber die Gefahr eines Skandals in der Schule kann Leute zu Lügnern werden lassen.
Es ist vermutlich besser, der Schule zu ermöglichen, die Angelegenheit unauffällig zu bereinigen. Z.B. eine Versetzung zu einem Bürojob ohne Kontakt zu möglichen Opfern, und eine Therapie. Wenn die Polizei plötzlich vor der Tür steht, wird evtl. alles getan, um den guten Ruf zu schützen. Dann ist der, der die Polizei gerufen hat, der Böse (ernst gemeint).
Ich habe Ähnliches schon erlebt, in anderen Zusammenhängen. Ich hatte schon mehrmals Ärger bekommen, weil ich nicht gerne mit Leuten spreche, sondern lieber Ämter informiere. Manchmal ist es besser, mit den Verantwortlichen zu sprechen, als gleich den Staatsapparat in Bewegung zu setzen.
20.12.10, 02:23:56
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Antika
(Autistenbereich)

Und was ist, wenn die Verantwortlichen mir nicht glauben und mich auch der Lüge bezichtigen? Weil sie dem "Kollegen", dem Pädagogen, dies nicht zutrauen? Weil dieser Pädagoge ein "guter" Pädagoge ist? Weil sie nicht glauben können/wollen dass ein Kollege ihrer Schule so etwas macht? Wenn sie vielleicht aber doch darum wissen, aber lieber die Augen verschließen oder wegsehen?

Was ist wenn mir vielleicht nicht einmal die eigenen Eltern glauben, die eigenen Verwandten? Mit wem soll ich dann reden damit mir geholfen wird?

Selbst wenn dieser Pädagoge dann innerhalb der Schule versetzt wird, so wird er dennoch immer mal wieder Kontakt zu möglichen Opfern aufnehmen können. An einer Schule gibt es doch Möglichkeiten genug jungen Menschen zu begegnen.

Ich persönlich glaube dass Schweigen mir mehr schaden kann als wenn ich um Hilfe bitte. Jedoch um Hilfe zu bitten und keine Hilfe zu bekommen, finde ich noch schrecklicher.


"Das, was du tust, schreit so laut, dass ich nicht hören kann, was du sagst."

(Sprichwort aus Mosambik)
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"Die Erinnerungen verschönern das Leben, aber das Vergessen allein macht es erträglich."
(Zitat von Honoré de Balzac)
20.12.10, 06:24:33
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jens
(Autistenbereich)

In dieser Angelegenheit kann sich ittabi sicher sein das ihm geglaubt wird.Er könnte eine Mail an die ESH senden,die sich dann um alles kümmert,und die gegebenenfalls Strafanzeige stellt.Wie aus einen Beitrag von 55555 aus diesen Thread zu ersehen war.
20.12.10, 11:49:00
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Es ist rechtlich nicht gleichgültig wer formal Strafanzeige stellt, aber die ESH könnte die Sache aktiv begleiten.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
20.12.10, 11:54:28
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Antika
(Autistenbereich)

Eine Strafanzeige kann jeder stellen, nicht nur der Geschädigte.

Ein Strafantrag ist das Verlangen einer Person, dass jemand wegen einer bestimmten Tat strafrechtlich verfolgt wird.
Antragsberechtigt ist in der Regel nur derjenige, der durch die Tat verletzt ist, §77 StGB.

Bitte hier nicht verwechseln: Strafanzeige und Strafantrag.

Ich spreche hier von der Strafanzeige.

"Das, was du tust, schreit so laut, dass ich nicht hören kann, was du sagst."

(Sprichwort aus Mosambik)
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"Die Erinnerungen verschönern das Leben, aber das Vergessen allein macht es erträglich."
(Zitat von Honoré de Balzac)
20.12.10, 12:55:41
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