Schneekugel
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Hallo, mein Name ist Schneekugel. Ich hoffe ich bin in diesem Forumbereich richtig, da ich die Anleitung so verstanden hatte, dass jeder Forumunterbereich sein eigenes Meta-Forum zur Vorstellung haben sollte? Falls ich das falsch verstanden habe, möchte ich mich entschuldigen und darum bitten es entsprechend zu verschieben. Da ich bisher im Forum nur mitgelesen habe, aber noch nichts geschrieben habe, habe ich die Einleitung etwas länger gelassen.
Ich besitze wahrscheinlich das Asperger Syndrom. Mit etwa 25 führten diverse Probleme unter anderem zu einer Depression bzw. Zusammenbruch bei mir, in Folge der Gespräche mit einem Therapeuten bzw. der Beschäftigung mit den diversen "Problemstellen" kam dann der konkrete Verdacht des Aspergers Syndrom aufs. Der Therapeut selbst wollte sich nicht genau darauf festlegen, da es ihm eben um die Depression ging (bei der er mir auch sehr geholfen hatte, wenn wir auch nur sehr wenig Zeit hatten) bzw. er selbst sagte über Asperger/Autismus und Co zu wenig persönliche Erfahrung zu haben um eine konkrete Aussage dazu machen zu wollen. Generell haben mir die diversen Selbsthilfeforen zu diesem Thema sehr geholfen die rätselhafte Welt und die für mich manchmal rätselhaften Menschen um mich herum besser verstehen zu können. Auch diverse Selbsttests sowie generell das schon immer an mir festgestellte Verhalten stimmt mit den diversen Eigenheiten überein.
Allgemein ist es denke ich jetzt nicht übermässig stark. (Ich hab halt für so ziemlich alles ein Konzept: Wie ich einkaufe, Morgenablauf, Gerätereihe im Fitnessstudio, ... bei deren Nichteinhaltung ich einfach je nach Stärke der Störung unruhig werde. Es ist als würde sich ein Teil meines Kopfes an dem festkrallen, was ich eigentlich laut Ordnung jetzt tun sollte und ist solange ich das dann nicht tue eben unangenehm belegt und nicht nutzbar und stört zusätzlich den Rest und je mehr es davon wird, desto unangenehmer ist es.) Störungen während ich in ein Projekt vertieft bin halten mich komplett auf, ich hab das Gefühl andere Menschen schaffen es das was sie aktuell tun wirklich ein paar Minuten zur Seite zu legen und dann einfach weiterzumachen, während bei mir 30 Sekunden erzwungener Small Talk irgendwie einen Totalreset verursachen. Das gute alte "Warum schaust du so böse?" während ich eigentlich nur irgendwelchen Gedanken nachhänge ist schon nimmer erwähnenswert und irgendwann nach dem 5. bis 10, mal schaffe ich es mir sogar Gesichter von sporadischen Bekanntschaften zu merken, irgendwann 2 Jahre später klappts dann auch mal mit dem Namen. (Spitznamen, ich war total überrascht als mein Partner wie aus der Pistole geschossen, tatsächlich volle Vor- und Nachnamen eher loser Bekanntschaften von sich geben konnte.) Ich hab zwar schon regelmässig gerne Kontakt zu Freunden, brauche aber sozusagen vorher und nachher Ruhe dafür. Also gestresst aus der Arbeit kommen und dann "zur Entspannung" zu Freunden fahren geht mal gar nicht. Ansonsten brauche ich meist halt etwas drumherum auf das sich die Aufmerksamkeit konzentriert. Also z.B. einfach irgendwo in ein Cafe fahren und dort einfach reden läuft eher nicht. Bei einem Brettspielabend oder Bowling usw... wo die Konzentration und das Thema eben auf dem Brettspiel oder Bowling liegen, gibts wiederum kaum Probleme. Ansonsten hab ich auch nichts dagegen wenn mein Partner sich auch öfter mal Freunde einlädt solange diese sich nicht daran stören oder es als unhöflich empfinden, dass ich daneben glücklich vor einem Buch sitze oder versunken PC Spiele.
Zum Thema hören, es stört mich meist nichts wenn ein gewisser Grundgeräuschpegel herrscht, ist der Fernseher oder anderes z.B. nicht komplett ausgeschaltet sondern nur auf Stand By, dann geben einige Geräte für mich eine Art seltsames Brummen ab, welches für meinen Partner nur wahrnehmbar ist, wenn er wirklich den Kopf ans Gerät hält.
Über eine Diagnose habe ich mich bereits informiert, diese würde aber bei der Autistenhilfe Wien z.B. rund EUR 400 kosten, was mir irgendwie zu viel ist für etwas das im Wesentlichen eh nichts an den Tatsachen wie sie sind ändern kann. Dann hab ich halt bedrucktes Zellstoff wo das nochmal drauf steht. (Meinen Ing. Titel habe ich mit 8 Jahren Verspätung beantragt, da das regelmässige Generve meines Partners und seiner Mutter für den dummen Wisch mir schon weitaus schlimmer schien, als das zu erwartende bürokratische Generve. - Dachte ich naiverweise halt. -.- )
Ich habe bei euch schon öfter mitgelesen in den offenen Bereichen, angemeldet habe ich mich aber erst kürzlich. Der Grund warum ich gerne in den internen Bereichen lesen möchte, ist der das ich eben in einer langjährigen Partnerschaft bin. Mein Partner ist von irgendwelchen offiziellen Verdachten nichts bekannt, natürlich hat auch er schon diverse Eigenheiten mitbekommen. Da ich mich nicht verstelle und wir jetzt schon seit 10 Jahren zusammen sind, denke ich gibts da nicht viel was man da neu erzählen könnte. Jetzt würde wohl in den nächsten Jahren das Thema Kinder aktuell werden und ich bin sehr verunsichert, da ein Kind im Gegensatz zu meinem Partner keine Möglichkeit hat frei entscheiden zu können ob es mit mir glücklich ist oder nicht.
Von daher würden mich vor allem die Erfahrungen anderer Asperger/Autisten interessieren die selbst Eltern eines kleinen Menschen sind, der sich eher weniger um Mamas korrekte Tagesplanung kümmert usw... Meine Sorgen sind halt vor allem das Kontaktthema bzw. das ich dem Kleinen vielleicht unbewusst zuwenig Aufmerksamkeit zeigen könnte, als es für ein normales Kind notwendig wäre bzw. es glücklich macht. Andererseits denke ich mir, dass ein Kind auch noch nicht auf "normal" geeicht ist und sich vielleicht einfach entsprechend der es umgebenden Umstände entwickelt, sprich es eigenständiger wird und schlicht und ergreifend eben von Mama einfordert wenn es spielen will usw...
Ich hoffe ihr erlaubt mir mich soweit vielleicht etwas schlauer zu machen, liebe Grüße von der Schneekugel.
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