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Autor Nachricht
Alpakatherapie
(Standard)

Zoccoly:

In der tiergestützten Therapie habe ich positive Rückmeldungen von autistischen Kindern in Form von Lächeln, Drücken, meine Hand nehmen und mich auffordern zu den Tieren zu gehen, gemalte Bilder usw.... bekommen.
Ein Kind das sich freut und mir ein Lächeln schenkt zeigt mir positive Rückmeldung genug.
Die Eltern berichteten in den darauf folgenden Wochen, dass ihr Kind vermehrt Kontakt sucht, das Haustier plötzlich wahrnimmt, im Kindergarten anfängt sich für gleichaltrige zu interessieren, anfängt Laute und Worte zur Kommunikation zu benutzen.
Ich verspreche aber von all diesen Sachen nichts und auch ich kann wie jeder andere keinen Erfolg garantieren. Jeder Mensch ist ein Individuum ob Autist oder auch nicht.

kritische Beiträge:
bin aufgeschlossen für Kritik wenn sie konstruktiv ist. Man lernt nie aus und kann von allem lernen.
25.05.10, 20:22:45
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zoccoly
(Autistenbereich)

Irgendwie scheint hier wieder ein Kommunikationsproblem zu bestehen.
Welche Kritik empfindest du nicht als konstruktiv?

stillgelegt
25.05.10, 20:54:56
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Ich würde es mal als aalglatte PR einstufen, die für sich selbst sprechen sollte. Wie soll jemand, der derart Probleme zu haben scheint andere Meinungen auch nur sinnvoll zur Kenntnis zu nehmen und einzuordnen eine solche Tätigkeit ausüben ohne Schaden anzurichten? Diesen Thread finde ich mittlerweile ziemlich grotesk.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
25.05.10, 22:42:05
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drvaust
(stillgelegt)

Zitat von Alpakatherapie:
Ja es gibt eine einheitliche Körpersprache auf der ganzen Welt und ja sie ist seit tausenden Jahren von Genaration zu Generation weitergegeben worden und ist dadurch gewachsen.
Die Körpersprache ist nicht einheitlich.
Abgesehen von der Bedeutung von Nicken und Kopfschütteln, was schon in Europa nicht einheitlich ist, gibt es viele andere Abweichungen.
Es gibt Kulturen, bzw. Völker, in denen Blickkontakt unter Fremden als Drohung gilt. Man sieht da Fremde nicht direkt an, außer vor einem Angriff, anvisieren. Handbewegungen können verschiedene Bedeutungen haben. Jemand die Hand zu geben, kann in verschiedenen Kulturen, besonders in Asien, erhebliche Irritationen auslösen.

Ich denke, daß die Alpakatherapie für die Kinder gut ist, daß es den Kindern damit besser geht und sie dadurch mehr leisten können.
Aber eine Therapie gegen Autismus kann das nicht sein. Das Verhalten wird vielleicht normaler, weil es den Kindern besser geht, aber den Autismus wird das nicht verändern. Evtl. können Probleme, die durch Belastungen entstanden, gelöst werden. Aber das ist dann keine Autismus-Therapie.
26.05.10, 01:40:36
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Quadriga
(Irrgeleitetes Subjekt)

Es gibt wohl auch keine Therapie gegen Autismus, so wie es auch keine Therapie gegen Linkshändlersein oder Schwulsein gibt. Das sind alles Veranlagungen, die man zwar durch eine "Therapie" unterdrücken kann, aber das schadet der Person ungemein. Ein Außenstehender sieht es wohl als Erfolg an, wenn ein Autist nun Körperkontakt annimmt, aber der Außenstehende weiß nicht, ob es ein Autist nur macht, weil ihm vehement beigebracht wurde, dass er das tun muss, damit er als "normal" gilt oder ob er wirklich davon "geheilt" ist, so dass es tatsächlich auch einen Erfolg für den Betroffenen darstellt. Ich sehe diese Sache als sehr problematisch. Ob solch eine Therapie wirklich eine Hilfe für das Leben ist, bezweifle ich sehr, da es nunmal nicht die Umstände im direkten Umfeld ändern kann, und es auch nicht beibringt, wie man nun Wäsche selbstständig bügeln kann und ebenso nicht die Kommunikation zwischen NA und A fördert, sondern zwischen A und Tier.
Als reine Urlaubsoption finde ich dies aber gut, dafür jedoch zu teuer. (Siehe unten.)


Zitat:
In der Therapie geht es um den Aufbau von Kontakt und Vertrauen. Das Tier dient als Medium und Helfer für den Therapeuten. Das Kind erlbet gemeinsam mit dem Tier kleine Abenteuer und wird dadurch in seiner Person gestärkt.

Das scheint für mich eher dafür geeignet, um eine Depression und Isolation zu therapieren.

Ich verstehe auch nicht, wie man von Tier auf Mensch schließen kann. Ein Tier lügt nicht, ein Tier äußerst sich mit wesentlich weniger Mimik als ein Mensch, ein Tier spricht nicht, ein Tier fordert keinen Menschen dazu auf etwas tun zu müssen, oder anders machen zu müssen, das Sozialwesen von Tieren unterscheidet sich in gewissen bis vielen Punkte von dem des Menschens. Ich habe meine Gründe dafür, warum ich weniger Blickkontakt halte, und ich habe auch Gründe dafür, warum ich dies nicht ändern werde, nur weil andere meinen, dies müsste man tun, auch wenn es keinen Sinn hat. Daran kann auch ein Tier nichts ändern. Eher empfinde ich das als Nötigung, wenn man mich immer wieder auffordert, einem anderen in die Augen schauen zu müssen, damit zB ein Schwur gültig sei, oder als Beweis dafür, dass ich nicht lügen würde bei einer Aussage. Das ist für mich absolut absurd.

Ebenso ist die Körpersprache kulturell sehr unterschiedlich, was hier schon genannt wurde.

Ich hatte Ratten und einen Hund. Ich mochte nahezu alle Tiere, die bei uns lebten. Den Hund, weil er ehrlich und treu war, und meine Ratten, weil sie meine größten und besten Freunde waren und ebenso treu und ehrlich waren. Vorallem bei meinen Ratten mochte ich es, wenn sie ganz nah bei mir waren, und ich ihre Körperwärme spüren konnte, ebenso mochten es meine Ratten bei mir sein zu können, aber dies hat auch nichts daran geändert, dass ich es absolut nicht mag, wenn jemand, vorallem ohne mich zu fragen, seinen Arm um meinen Hals und meine Schultern legt und ich dieses fremde Körperteil so empfinde, als würde ich unter dem Gewicht zusammengedrückt werden und mich "einschnüren".
Ebenso mag ich Umarmungen nicht, weil es beengend ist für mich und bei fetten Menschen ich diese Fettmassen wie einen wassergefüllten Sack an meinem Körper "schwabbelnd" spüre. Selbst meine Mutter darf mich heute noch nur dann umarmen, wenn ich es ihr erlaube, andernfalls reagiere ich ablehnend darauf und kann wütend werden, wenn man dies nicht sein lassen will, wenn ich deutlich sage, dass ich es nicht will und jener es dennoch weiterhin versucht, weil er es wohl nicht versteht, warum ich es nicht will, und/oder es nicht akzeptieren kann, dass ich es nicht will.

Ich kann ebenso nicht verstehen, was eine wohl einwöchige bis monatliche Therapie mit Tieren effektiv bringen sollte, wenn die Umstände im direkten Umfeld nicht verbessert werden. Man sollte meiner Meinung nach immer bei den Ursachen anfangen. Und die Ursachen für Probleme liegen häufig im direkten Umfeld bzw häufig innerhalb der Familie.

An sich finde ich es sinnvoller sich für 50€ pro Tag eine Ferienwohnung auf dem Land/Bauernhof zu suchen und dort eine ruhige und erholsame Zeit mit den Kindern/dem Kind zu verbringen. Der Vorteil beim Bauernhof ist zudem noch jener, dass man dort i.d.R. viele verschiedene Arten von Tieren begegnen kann, und man daher eine größere Auswahl hat, welches Tier man nun näher kennen lernen möchte, und welches eher nicht so gerne. Wer weiß, vielleicht eignet sich ein Schwein, da es zumal sehr intelligent sein soll, noch viel besser als ein Alpaka für eine "Therapie" für Autistenkinder? zwinkern

Was sollen eigentlich die Analysen des Verhaltens des Kindes zu den Tieren effektiv auf den Alltag des Kindes bezogen bringen? Es ist ja eine andere (ruhigere) Umgebung, es sind andere Lebewesen, etc.

I'm only a unidentifiable broken piece of myself.

-

[Aufgrund eines Kniggeverfahrens zu dauerhafter Sperrung nach Nutzerabstimmung verurteilt, gesperrt, auf Bewährung nach Nutzerentscheid wieder freigeschaltet und nach einem weiterem Regelverstoß nach Verständigung in einem Kniggeverfahren dauerhaft gesperrt, mfg [55555]]
26.05.10, 02:46:02
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haggard
(Autistenbereich)

geändert von: haggard - 26.05.10, 14:08:32

@MoRtiFeR:
schweine eignen sich nicht besonders gut, weil der mensch danach nach schwein riecht.;)
auch wenn ich stundenlang im pferdestall war, sollte ich meine kleidung wechseln, weil ich so nach pferd "stinken" würde. aber autist + sofortiger kleidungswechsel...???;)

edit:
bei den schweinen war es jedoch für mich am interessantesten. besonders bei den ferkeln unterm rotlicht.
26.05.10, 14:04:51
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Hans
(Autistenbereich)

Für mich haben die Tiere nicht weniger Mimik und Körpersprache,
sie ist nur weniger kompliziert.

Auf dem Bauernhof, auf dem ich bis zu meinem dritten Lebensjahr aufgewachsen bin,
habe ich die Hühner gefürchtet und die Katzen geliebt.
Bei der Vorführung eines Wanderzirkusses hat mich so ein südamerikanisches Lama bespuckt.
Eine Schlangenvorführung in der Schule, mit Anfassen Dürfen, hat mich mehr als fasziniert.
Mit acht habe ich mit den Schafen eines befreundeten Bauernhofes gekuschelt.
Mit neun sogar einen extrem stinkenden und als "böse" verrufenen Gaisbock gestreichelt und gekrault.
Da habe ich so gestunken, daß mich meine Mutter sofort ausgezogen und in die Badewanne steckte, als ich Heim kam.

Wieso soll ausgerechnet so ein "Schaf mit Glubschaugen" mehr bringen?
Riechen die gesellschaftskonformer?
26.05.10, 14:32:32
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Toni
(Autistenbereich)

Zitat von Hans:
Wieso soll ausgerechnet so ein "Schaf mit Glubschaugen" mehr bringen?
Riechen die gesellschaftskonformer?


Der Geruch der Tiere ist schon immer da nur hat sich der Mensch über die Jahrzehnte von diesen Tiergerüchen weg gelebt. Wen man sich anschaue wie sich ein Stadtmensch verhält wenn er auf dem Land ist mit Viehzucht ist dies ein Spaß. Hab vor 13 Jahren den Beruf als Schäfer erlernt und gut 10 Jahre ausgeübt ( wegen Körperlichen Beschwerden aufgegeben). Es ist normal das ein Mensch der mit Tieren arbeitet nach diesen riecht nur in der gewohnten Umgebung wird dieser Geruch nicht mehr wahr genommen kommt man dagegen in einen Bereich wo dieser Geruch unbekannt ist so ist erst mal das verhalten abweisend.
26.05.10, 18:50:24
Link
haggard
(Autistenbereich)

@Toni:
öffnest du über schafe etc. einen extra thread? interessiert mich.
26.05.10, 21:05:22
Link
Quadriga
(Irrgeleitetes Subjekt)

geändert von: Quadriga - 28.05.10, 03:51:47

@azrael Der Geruch ist dabei ja auch nicht entscheidend. Man riecht wohl nach dem Kontakt mit einem Tier immer nach dem Tier; das ist ganz normal, so wie man nach Knoblauch riecht, wenn man Knoblauch gegessen hat.
Ich rieche ja auch immer nach mir, vorallem, wenn ich nicht immer die Kleidung wechseln will. Ich mag z.T. auch die eigenen Gerüche gerne. Ich denke, wenn man auf dem Land aufwächst, ist man tierische Gerüche auch mehr gewohnt und mag diese auch z.T.. Stadtmenschen scheinen darauf wohl abstoßender zu reagieren, wobei es früher eher so war, dass die Satdt stärker stank, als das Land aufgrund fehlender Kanalisation und/oder fehlender Hygiene. ;)

I'm only a unidentifiable broken piece of myself.

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28.05.10, 03:50:01
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Bicycle
(Autistenbereich)

geändert von: Bicycle - 28.05.10, 05:13:55

Also ich liebe Tiere außer manche. Besonders Pferde und Hunde liebe ich.
Ist eigentlich gar keine schlechte Idee das ganze, weil den Kind nichts "aufgedrängt" wird, anderseits ist es eben eine Anpassung an die Gesellschaft, anderseits ist den Kind nichts "aufgedrängt" und macht somit nur Sachen die es durch das Tier lernt.
Kapiert worauf ich hinaus will? Es gibt ein Hü und ein Hott.

Da es sowas ähnliches bereits mit Hunden und Pferden gibt, ist es jetzt nichts neues, außer das es ein anderes Tier ist, aber ich ich würde ein Pferd oder ein Hund doch eher bevorzugen als ein Tier das man "nur" füttern und streicheln kann. Mit ein Hund kann man spielen und auf einen Pferd kann man reiten und somit auch spielen.

Zum Geruch:
Ich bin sehr geruchsempfindlich, ich riech sofort wenn irgendwo ein Fenster offen ist und Grillgeruch rein kommt. Essen oder Parfum riech ich auch von weiten.
Und ganz ehrlich?
Ich mag den Geruch von Tieren mehr als den von Menschen.
Wenn ich mir Videos von Pferden anguck und mich dann da rein versetze wie ich dort wäre und das Pferd riechen würde und das Heu und die Gräser, dann fühl ich mich richtig wohl.

MoRtiFeR ich mag meinen eigenen Geruch auch gerne. Aber nur einen ganz bestimmten.


Edit:
Mir ist gerade noch etwas eingefallen und zwar dazu:
Zitat:
In der tiergestützten Therapie habe ich positive Rückmeldungen von autistischen Kindern in Form von Lächeln, Drücken, meine Hand nehmen und mich auffordern zu den Tieren zu gehen, gemalte Bilder usw.... bekommen.


Ich lach auch wenn Menschen vor mir heulend halb zusammen brechen. Das Lachen kann man sich aber nicht erklären. In diesen Fall wird es sicherlich nicht heißen das es ich es schön finde oder das ich gerade über diese Person lache, aber was heißt es dann?
Ich lächel auch auf Beerdigungen, ist das dann weil ein Mensch gestorben ist?
Ich führe auch Menschen zu etwas hin das mir nicht gefällt. Ich male auch Bilder von Sachen die mir nicht gefallen.

Ich will jetzt gar nicht darauf hinaus das es schwachsinnig ist das es den Kindern gefällt, sondern wollte ich nur sagen das Lachen, etwas malen, zu etwas hin führen nicht immer positiv ist.

Was ich noch sagen wollte.
Die Idee und den Hintergrund dieser Sache finde ich gar nicht mal so schlecht wenn man so drüber nachdenkt.
Aber trotzdem ist es noch immer etwas ein hin und her.
28.05.10, 04:24:14
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Alpakatherapie
(Standard)

Kritikannahme!

Habe ja leider die plakative Aussage getätigt, dass es eine einheitliche Körpersprache gibt. Habe in dem Moment nur an ein lachendes freuen und ein trauriges traurig Gesicht gedacht und auch wenn es mir bewusst war, die kulturellen Einflüsse ausgeblendet. Wie ich gerade gelesen habe, ist das mit dem Lachen auch nicht so ganz stimmig. Das regt auf jeden Fall zum Nachdenken an.
Werde in Zukunft in meine Aussagen auch die Verbesserung des Blick- und Körperkontaktes weg lassen und werde meine Therapie eher auf die Förderung des Selbstbewußtseins und des Selbstwertgefühls ausrichten.
Möchte die Chance gerne hier nutzen und fragen was Sie für weitere wichtige Ansätze sehen, die unbedingt in der Therapie beachtet werden müssen?
29.05.10, 01:36:56
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