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Autor Nachricht
Mama
(stillgelegt)

azrael, Du hast mich gerade sehr zum Lachen gebracht. Ich kenne auch solche Situationen zu genüge. Und ich frage mich gerade, wer wirklich die Dummen sind.

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19.04.10, 20:11:59
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Coyote
(Autistenbereich)

Ich sitze hier oft sehr unter Zeitdruck, deshalb haue ich manchmal hier Fehler rein (wie oben)und schreibe vielleicht auch mal "Quark"
Zunge rechts

Ich habe inzwischen darüber nachgedacht, wie und ob sich Small Talk ergeben hätte.
Eigentlich sind das doch Sätze, wo man nur "ja" oder ähnlich antworten kann.
Aber Small Talk geht vielleicht so:
Kollegin: "Und hier ist ein Kaffeeautomat, da kannst du Kaffee bekommen." - Ich habe nur gedacht: Was denn sonst.
Eine Smalltalk Antwort wäre wohl etwa so: Aha, wie interessant. Schön, dass es so etwas hier gibt. Vielleicht kann man ja auch Tee bekommen. Was meinst du?"

Oder:
"Hier ist die Gardrobe. Dort an den Haken kannst du die Jacke aufhängen."
Small Talk Antwort: "Oh ja, interessant. Da sind ja noch ein paar Haken frei. Liegt wohl daran, dass Frühling ist und ...blah ... blah ...

Ihr seht: Ich glaube, dass ich Small Talken kann. Aber in dem Moment bin ich gedanklich nicht so kreativ.
Wenn sie sagt: Da ist der Warteraum. sage ich nur "ja" und andere: "Oh, wie gemütlich" oder so ...
Ehrlich geschrieben, habe ich da auch keine Lust drauf.

Mich würde sehr interessieren, wie sie es mir gegenüber gemeint hat. Ich kam mir dort wirklich dumm vor.
Mag sie nicht fragen ...

Gesellschaftsfähig sein heißt, seine Individualität aufzugeben, um der Herde zu folgen.(H.M.)
19.04.10, 21:10:28
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Paula
(Gastzugang)

geändert von: Paula - 19.04.10, 22:41:05

Zitat von azrael:
und weil der erzähler es nicht glauben will, dass man etwas verstanden haben kann ohne nachfragen zu müssen, wird man auch noch aufgefordert, entweder das erzählte zu wiederholen wie ein aufnahmegerät oder den sinn widerzugeben.


Das kann aber auch eine rethorische Methode sein. Person A sagt etwas zu Person B. A ist sich aber nicht sicher, ob seine Information so angekommen ist, wie er es gemeint hat. Deshalb ist es eine Methode, wenn B mit seinen Worten noch mal wiederholt, was A zu ihm gesagt hat, bzw. wie er es aufgefasst hat. Auf diesen Weg lassen sich viele Mißverständnisse aufklären.

Ich bin manchmal verunsichert, wenn mein Gegenüber nicht reagiert und möchte mich dann vergewissern, ob meine Botschaft angekommen ist.

Zitat:
LockenClaudi
Wenn sie mit dir nur herumgegangen wäre und nur gesagt hätte: "Hier sind die Schließfächer, hier der Kaffeeeautomat und da die Gaderobe" hätte sie auf mich als Nichtautist allerdings sehr unhöflich gewirkt und ich hätte mich über diesen "Kasernenton" geärgert!


Mir geht es ähnlich. Allerdings, jetzt da ich hier solche Aussagen geschrieben lese, fällt mir erst auf, wie eigenartig das wirken kann.

Hallo Coyote,

Deine Beispiele sind für mich sehr stimmig. Ich denke auch, das Smalltalk so geht. Mir gelingt der allerdings auch nur, wenn ich in guter Stimmung bin.

Wie Deine Kollegin ihre Aussagen wirklich gemeint hat, kann nur sie sagen. Weshalb magst Du sie denn nicht fragen?


LG
Paula
19.04.10, 22:36:42
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feder
(Autistenbereich)

Soweit ich das jeweils mitbekomme, wird dieses Wiedergeben mit eigenen Worten meist von Personen erwartet, die irgendwie komisch oder unaufmerksam wirken. Woran Unaufmerksamkeit erkannt werden kann, ist mir unklar, um zuzuhören, muss ich nicht zwingend in Richtung der sprechenden Person schauen. Einmal nachfragen, ob etwas verstanden wurde - meinetwegen (auch wenn mir selbst da nicht klar ist, wieso solches erfolgt, solange kein tatsächlicher Grund zur Annahme besteht, dass die Person etwas nicht verstanden hat). Wenn solches immer wieder gemacht wird und auch immer wieder das Gewünschte von der befragten Person korrekt wiedergegeben wird, finde ich sowas akut nervig.
20.04.10, 02:18:08
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LockenClaudi
(Standard)

Zitat von Paula:

Das kann aber auch eine rethorische Methode sein. Person A sagt etwas zu Person B. A ist sich aber nicht sicher, ob seine Information so angekommen ist, wie er es gemeint hat. Deshalb ist es eine Methode, wenn B mit seinen Worten noch mal wiederholt, was A zu ihm gesagt hat, bzw. wie er es aufgefasst hat. Auf diesen Weg lassen sich viele Mißverständnisse aufklären.


Ja, es IST eine rhetorische Methode. Ich habe mal eine Rhetorik Fortbildung gemacht,dabei ging es hauptsächlich um Elterngespräche (ich bin Erzieherin). Diese Methode nennt sich "aktives Zuhören". Dabei wiederholt man in einem Gespräch das was der andere gesagt hat nochmals mit eigenen Worten, um einerseits zu verdeutlichen, dass man eben zugehört hat und den anderen verstanden hat, aber auch andererseits um Mißverständnissen vorzubeugen. Wenn ich also z.B. etwas "falsch" wiedergeben würde, könnte mein Gesprächspartner mich korrigieren, damit ich das Gesagte auch wirklich richtig verstehe.
Im Alltag benutzt man das jetzt allerdings nicht unbedingt so ausgeprägt.
Aber: wenn ich mir z.B. unsicher bin, ob ich etwas richtig verstanden habe, mache ich es auch. Auch das Nachfragen , ob jemand etwas verstanden hat, mache ich, wenn ich das Gefühl habe, derjenige war vielleicht unaufmerksam oder hat es eben nicht richig verstanden. Ich als NA lese das aus der Mimik, dem Blickkontakt, der Gestik und wahrschienlich noch 1000 mehr Dingen, die ich dann wahrnehme (allerdings laufen solche Sachen oft sehr unbewußt ab, man hat "halt das Gefühl", dass der andere nicht zugehört hat).
Also, z.B. wenn ich jemanden erkläre, so und so läuft das hier und derjenige schaut mich nicht an und zeigt auch sonst keine Reaktion ("Ja" sagen o.ä.), dann würde ich auch nachfragen, ob er mich verstanden hat.

Es stimmt, wenn man unser NA Verhalten so durchleuchtet, wirkt es doch ab und an etwas konfus zwinkern
LG Claudi
20.04.10, 07:46:36
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Paula
(Gastzugang)

Zitat:
feder
Woran Unaufmerksamkeit erkannt werden kann, ist mir unklar, um zuzuhören, muss ich nicht zwingend in Richtung der sprechenden Person schauen.


Da stimme ich Dir zu. Und wenn ich von meinem Gegenüber weiß, dass er mir zuhört, stört es mich nicht, wenn er mich nicht anschaut. Aber wenn ich diese Information von meinem Gegenüber nicht habe, wirkt er desinteressiert auf mich. (Mein Mann ließt gerne Zeitung während des Gespräches, das irritiert mich dann doch etwas. freuen )

LG
Paula

20.04.10, 08:25:15
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blue_eye
(Standard)

Mein Gegenüber hört mir zu, sieht mich nicht an und löst dabei Sudokus am PC. Das wirkt zwar teilnahmslos, ist es aber absolut nicht.
Daran muss man sich schon erst gewöhnen.
Man deutet dieses Verhalten als unwissender NA auch als ziemlich unfreundlich.
20.04.10, 08:48:04
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Fundevogel
(Angehörigenbereich)

Durch intensiven Augenkontakt kann ein intensives Interesse an Personen und/oder Themen signalisiert werden. Das lässt sich z.B. gut erproben bei Kulturführungen in Museen. Wenn der Sprecher bewusst interessiert "mit großen Augen" angeschaut wird, dauert es nicht lange und er spricht fast nur noch an den interessiert Schauenden gerichtet.
Nach den Informationen zum multitasking bin ich mir nicht sicher, ob man Sudoku spielen und gleichzeitig aufmerksam zuhören kann;)

Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. (Johannes 8.12).
Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es denn allen, die im Hause sind. (Markus 4.21) (Lukas 8.16)
20.04.10, 19:54:31
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blue_eye
(Standard)

@Fundevogel
Doch kann man! Absolut. Dabei läuft das Sudoku noch in einer Geschwindigkeit, die ich nie schaffen würde (2 bis 3 Min). Verblüfft mich auch immer.
Unterhaltung, auch Frage und Antwort geht dabei. Sie hört sowieso alles und behält es anscheinend auf Dauer...sie sieht und erfasst auch alles mit einem kurzen Blick. Ich staune nur...
Aber ich glaube das ist hier im Forum nichts außergewöhnliches.
20.04.10, 22:49:34
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drvaust
(stillgelegt)

Vielleicht sollte man einfach Fragen stellen, um aufmerksam zu wirken.
Z.B. zum Kaffee-Automaten, ob da jeder seinen Kaffee zubereitet oder
jemand für alle Kaffee macht (wenn der keine Einzeltassen zubereitet).
Das hatte ich mir angewöhnt, damit ich aufmerksam wirke.
Immer wieder mal fragen, auch wenn mir die Antwort schon klar ist.
Da muß ich die Leute nicht so anstarren.

21.04.10, 03:25:38
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Paula
(Gastzugang)

geändert von: Paula - 21.04.10, 08:15:21

Hallo Coyote,

wenn ich jemanden herumfürhe, und dieser reagiert nur "kurzangebunden", verunsichert mich das. Diese Verunsicherung hat zur Folge, dass ich noch mehr rede. Vielleicht ging es Deiner Kollegin ähnlich.

LG
Paula
21.04.10, 08:15:02
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Coyote
(Autistenbereich)

geändert von: Coyote - 22.04.10, 11:53:47

Ja, das kann sein. Ich wirke oft desinteressiert, höre oft den Satz: "Hörst du mir überhaupt zu?" - "Interessiert dich das gar nicht?" Doch ich höre zu (meistens).
Stelle mir das Gespräch mal so vor:
"Hier ist die Gardrobe. Da an dem Haken kannst du deine Jacke aufhängen."
Coyote sagt: "Ja." denkt: "Hält die mich für blöd? Glaubt sie etwa, ich weiß nicht, was eine Gardrobe ist?"

Kollegin denkt: Ist das alles? Nur ein desinteressiertes "Ja?" Die kann froh sein, dass ich mitgekommen bin ... aber vielleicht kann ich sie zu einem Gespräch animieren. Wahrscheinlich hat sie mir gar nicht zugehört.
Sie würde viell. deshalb überdeutlich sagen: "Hast du mich verstanden? Kannst du das noch mal wiederholen?"
absurd
Erwartet sie dann, dass Coyote sagt: "Ja, habe deine Erklärung verstanden!" ?
Das ist doch echt überflüssiger Schnick Schnack und blöd dazu. Solche Gespräche will ich nicht führen.
Bei Vorträgen, Seminaren kann ich das schon eher nachvollziehen. Es gibt ja auch Personen, die schalten ab und träumen, vielleicht aus wirklichem Desinteresse.
Da könnte von mir in der Tat mal solch eine Antwort kommen: "Nein, hab nichts verstanden. Das Ganze bitte noch einmal."

Gesellschaftsfähig sein heißt, seine Individualität aufzugeben, um der Herde zu folgen.(H.M.)
22.04.10, 10:32:37
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