So, erstmal sorry für meinen ersten Beitrag, ich glaube der war etwas wirr, und danke für die aufmunternden Antworten. Ich weiß seit ca. 4 Tagen nicht mehr wo mir der Kopf steht. Ich habe mich vor besagten 4 Tagen in das Thema Autismus und Asperger eingelesen. Seit diesem Moment befinde ich mich wie in einem Rausch. Ich fühle mich immer sehr befriedigt, wenn ich ein schwieriges mathematisches oder programmiertechnisches Problem gelöst habe. So ähnlich fühlt sich das an, nur etwa 1.000.000.000-mal stärker. Ich bin ständig den Tränen nahe, weil mich dieses Gefühl so überwältigt. Aber das sind keine Tränen der Trauer. Noch vor einer Woche hätte ich mein Leben als eine willkürliche Verkettung von Mißverständen und Katastrophen beschrieben.
Seitdem ich durch die Autismusbrille auf mein Leben geschaut habe, macht alles für mich Sinn. Größe re Zusammenhänge ergeben Sinn, aber auch Erinnerungen an einzelne Situation in meinem Leben, manchmal nur Ausschnitte von wenigen Sekunden oder Minuten, Gesprächsfetzen an die ich mich erinnere, wo ich zum Beispiel in einer Situation war, wo ich etwas gesagt habe, und andere sich gekränkt gefühlt haben, oder so... Die ganzen psychiatrischen Diagnosen, die ich in den letzten ca. 10 Jahren gesammelt haben, lassen sich damit erklären und die Einschätzungen, die ich eh nie geteilt habe, kann ich jetzt wiederlegen.
Mir geht viel durch den Kopf. Zwischendurch sind da auch schmerzhafte Erinnerungen, und manchmal Wut auf Ärzte und anderen Menschen, die mich falsch behandelt bzw. mißhandelt haben. Aber das Grundgefühl ist einfach nur gut. Ich habe schon mit 17 angefangen darüber nach zu forschen, was mit mir nicht in Ordnung ist. Diesmal habe ich die Worte bewußt gewählt. Den ich galt schon immer als Sonderling und durch meine Diagnosen fingen die Leute an, mich als Kranken zu sehen. Irgendwann habe ich mich selber so gefühlt. Aber jetzt weiß ich, ich bin nicht krank. Ich bin einfach nur anders. Und all die Menschen, die immer versucht haben, mich in Schubladen zu pressen und mich nach der Norm zu formen, die hatten Unrecht. Auf jeden Fall habe ich das Gefühl, daß ich das Rätsel, daß ich selbst war, jetzt geknackt ist.
Jetzt möchte ich einfach nur den ganzen Ballast hinter mir lassen. Ich habe in den letzten Jahren zwar extrem gut gelernt, mit Depressionen und anderen psychischen Ausnahmesituationen umzugehen, aber ich habe nie gelernt, mein Leben in die Hand zu nehmen, wenn es mir gut ging. Das will ich jetzt ändern.
Eine Verhaltenstherapie in Deinem Alter ist etwas schwierig, da geht es mehr um Selbststudium.
Ja, Selbststudium ist ein schönes Wort, das trifft es viel besser. Jetzt wo ich endlich weiß, was ich bin, möchte ich alles darüber wissen. Ich denke, für vieles, was Normalos in mir als Defizit sehen, gibt es Strategien. Welchen Namen das Kind dann letzenendes bekommt ist mir ziemlich schnurz. Ich habe schon diverse Verhaltenstherapien hinter mir, ich habe durch sie zuminde
Ich finde es gut, dass du deine eigenen Begrifflichkeiten hinterfragst.
Wir sind nicht betroffen, sondern denken oftmals logischer

Bitte nehmt mir meine Formulierungen nicht krumm. Ich bin fast mein ganzes Leben als Sonderling und etwa mein halbes Leben lang als krank bezeichnet worden. Diese Rethorik kann man leider nicht von jetzt auf gleich abschütteln. Aber ich habe ja oben schon geschrieben, daß ich mich nicht wirklich als krank empfinde.