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Autor Nachricht
haggard
(Autistenbereich)

eine provokante frage. andere, die mit autisten arbeiten, scheinen dieses als typisch für heranwachsende autisten zu betrachten. kann das typisch sein? strafen waren für mich grausam und häufig nicht nachvollziehbar. das letzte, worüber ich mich gefreut hätte, wäre eine strafe gewesen.
22.02.09, 21:43:12
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Wer glaubt denn sowas?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
22.02.09, 21:44:59
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mor
(Autistenbereich)

@azrael Das kommt drauf an, was für eine Strafe es ist. Wenn ich der Meinung bin, ich hätte es verdient, dann habe ich es auch nach meiner Meinung verdient. ;-)

Aber jeder denkt da anders.





22.02.09, 22:15:05
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haggard
(Autistenbereich)

@55555:
das glauben scheinbar therapeuten.

@mor:
wenn du der meinung bist, eine strafe verdient zu haben, dann freust du dich darüber? wie funktioniert das?
22.02.09, 22:21:18
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mor
(Autistenbereich)

Zitat von azrael:

@mor:
wenn du der meinung bist, eine strafe verdient zu haben, dann freust du dich darüber? wie funktioniert das?
Naja, freuen nicht. Ich freue mich nicht auf die Strafe. Die Strafen, die wir bekommen hatten, waren hart (aber dazu nicht weiter schreiben). zwinkern Aber man sollte auch Einsicht haben. Wenn man was verbrockt hat und das weiß, bekommt man die Strafe, die einem eigentlich was lehren soll.

Strafen, das sind ja eigentlich lehren, damit man so was nicht mehr macht, oder? zwinkern Strafen sind ja auch was zu Lernen, aus den Fehlern.
22.02.09, 22:25:23
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haggard
(Autistenbereich)

persönlich hatte es mir mehr gebracht, wenn ich einen vorgang oder eine handlung durch erklärungen verstanden hatte, ich also wusste, was genau von mir nicht erwünscht war und warum es nicht erwünscht war. wenn ich es nicht verstehen konnte, empfand ich eine strafe als pure gemeinheit mir gegenüber, wodurch ich absolut nicht das tat, was verlangt wurde.
22.02.09, 22:29:07
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mor
(Autistenbereich)

Aber ich denke, ich bin dadurch auch noch immer von der Meinung meines Vaters beeinflusst, was es mit den Strafen auf sich hat.
22.02.09, 22:33:35
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Was für Therapeuten sind das? Gibt es dazu Zitate z.B aus Foren?

Warum sollte ein Kind bestraft werden, das schon einsieht, daß es etwas falsch gemacht hat?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
22.02.09, 22:40:30
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drvaust
(stillgelegt)

Azrael, kannst Du da konkretere Beispiele und Zusammenhänge angeben? Wie ist das gemeint?

Was ist eine Strafe? Manchmal ist eine Maßnahme, die als Strafe gedacht ist, für den Bestraften eine Freude.
Ich wurde z.B. mal von einem Klassenausflug ausgeschlossen (nicht als Strafe), ich hatte mich darüber gefreut, andere hatten mich bedauert. Eine Auszeichnung vor versammelter Schule wäre für mich eine Strafe gewesen (ich hatte mich deshalb versteckt).
Ich glaube nicht, daß sich Autisten besonders über Strafen freuen. Vielleicht liegt das an der Andersartigkeit, daß manchmal Strafen als angenehm empfunden werden. Außerdem sind Strafen eine Zuwendung, wenn auch negativ, und ein Ereignis. Wenn ein Autist in einem Heim eingesperrt ist und sich langweilt, könnte eine Strafe ein schönes Abenteuer sein.
Ich persönlich halte nichts davon, bestraft zu werden. Schon der Gedanke, daß mich jemand bestrafen will, macht mich wütend. Ich nehme zwar manchmal unangenehme Konsequenzen in Kauf und leiste Schadenersatz, wenn ich etwas falsch gemacht habe, aber ich erlaube es niemand, mich zu einer Strafe zu verurteilen.
22.02.09, 23:29:49
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haggard
(Autistenbereich)

@55555:
unterschiedliche therapeutengruppen.

@drvaust:
konkreter zusammenhang ist der, dass ein wohl jugendlicher autist andere personen durch körperliche übergriffe belästigt bis verletzt.

Zitat:
Was ist eine Strafe? Manchmal ist eine Maßnahme, die als Strafe gedacht ist, für den Bestraften eine Freude.

das ist mir nun auch deutlicher geworden. die frage, die sich aus der meinung anderer ableitete, wollte ich hier allgemein halten und eigentlich nicht konkretisieren. in dem konkreten fall ist das wohl freude nach bestrafung.
von mir selbst ausgehend (in bezug auf die threadfrage) fällt mir jedoch nichts ein, worüber ich mich gefreut hätte, wenn ich an die mir angedrohten oder ausgeübten strafen denke.
22.02.09, 23:53:48
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sayo
(Fettnäpfchenhüpfer)

Ich möchte zu bedenken geben, dass Schuldgefühle sehr quälend sein können. Nehmen wir einmal an, ein Kind hätte eine Bananenschale auf die Straße gelegt um zuzuschauen wie Leute ausrutschen, eben um ihnen einen Streich zu spielen. Und angenommen, jemand wäre ausgerutscht und hätte sich ein Bein gebrochen.

Wenn das Kind nicht ganz gewissenlos ist, empfindet es Schuld.
Wenn es jetzt eine Strafe erhält, z.B. nicht fernsehen zu dürfen und stattdessen etwas für den Menschen tun zu müssen der sich das Bein gebrochen hat, ist das eine Art Wiedergutmachung und kann die Schuldgefühle lindern.

Wenn man so will, ist die Beichte ja auch eine Art Strafe,zur Wiedergutmachung müssen bestimmte Gebete gesprochen werdsen und das kann das Gewissen erleichtern.

23.02.09, 16:12:29
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mor
(Autistenbereich)

Manche Sachen kann man aber nicht mehr wiedergutmachen. Es ist dann vorbei. Z.B. wenn das 'Opfer' körperliche Schädigung abbekommen hätte oder so -> oder geistige Behinderung durch einen Zusammenschlag.

Der 'Täter' könnte sich dann oftmals entschuldigen oder sich selbst bestrafen oder Strafe erhalten, aber das hilft dem 'Opfer' dann nicht mehr.
23.02.09, 16:26:00
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