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Autor Nachricht
Hans
(Autistenbereich)

Wenn man in der Schule oder Arbeit ist hat man ja meistens kein eigenes Büro, keinen Rückzugsraum.
In einer größeren Werkstatt oder Büro kommt es vor,
daß plötzlich mehrere Leute im Raum sind und laut (durcheinander) reden.
Dabei konzentriert zu arbeiten fällt schwer.
Wenn dann eine "hektische Situation" entsteht,
muß ich auch mal plötzlich auf den Topf.
Der Darminnendruck steigt in kurzer Zeit enorm.
Wenn ich lange nicht weg kann,
weil es Sachzwänge erfordern,
gibt es dort dann eine "heftige" Entladung.
Schaffe ich es frühzeitig den stillen Ort auf zu suchen,
muß ich vielleicht gar nicht mehr,
entspanne zwei drei Minuten und kehre "einsatzbereit" wieder zurück.
In verschiedenen Schulsituationen habe ich auch Teile der Pause auf dem Stillen Örtchen verbracht,
um meinen Peinigern zu entgehen.

Mich wundert es, daß ich darüber noch nichts im Forum gefunden habe.
Geht es da nur mir so, oder spricht "man" darüber nicht?

02.12.08, 03:06:23
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drvaust
(stillgelegt)

In der Schule habe ich die Toiletten wegen des ätzenden Gestanks möglichst nicht benutzt.
Aber auf Arbeit habe ich zeitweilig die Toiletten oft zum Erholen benutzt, wenn ich mit den Menschen nicht klar kam.
Das sind gute Rückzugsräume.
Die Verdauung reagierte aber dabei nicht, ich musste nur, um nicht durchzudrehen.

02.12.08, 03:50:23
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Hans
(Autistenbereich)

Jetzt da ich hier viel über mich gelernt habe,
bin ich immer öfter in der Lage, die Situationen zu vermeiden,
bevor sie so viel Innendruck erzeugen.
Ich erkenne sie frühzeitiger.
Bei verschiedenen Schulen und Arbeitsplätzen hatte ich Glück,
der Geruch war meißt erträglich,(wenn vorher keiner war).
02.12.08, 04:34:50
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Cathryn
(Autistenbereich)

Hallo an alle,

bei meiner ersten Arbeitsstelle hatte ich zwar ein eigenes Büro, aber wegen der Unternehmensrichtlinen durfte ich die Tür nicht schließen. Die anderen Kollegen hatte auch die Tür offen. Ich hörte also jedes Wort und Geräusch aus den anderen Räumen. Konzentration ade. Also bin ich übermäßig oft zur Toilette gegangen, wegen der angenehmen Stille. Ich kann bei "Lärm" nicht denken. Als Programmiererin muss ich aber denken, also hab ich das auf dem Klo gemacht.

Schwierig wurde es jedoch bei Besprechungen. Die waren meist sehr lang und für mich gesehen völlig nutzlos. Leider durfte ich da in Stress-situationen nicht rausgehen. Also erschuf ich die Lüge meiner Essstörung. Sobald ich sagt ich: Mir wird schlecht! Dann durfte ich rausgehen. Mir kam die Lösung perfekt vor. Bis mein Chef auf die Idee kam ich soll ein Therapie machen, da ich auch viel zu dünn sei ... lange Geschichte. Ich machte die Therapie inklusive Klinikaufenthalt ... lange Geschichte ... Kündigung ... mmh

Aber das Klo ist immer noch ein herrlicher Ort zum nachdenken. Die besten Idee kommen mir auf dem Örtchen.

Grüße

Cathryn
02.12.08, 13:45:49
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Ei, was ist denn das? zwinkern

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
02.12.08, 16:10:30
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stringbound
(Autistenbereich)

@Hans, klar gibt es auch Andere, denen es so geht.

Als Kind habe ich das in der Schule auch gemacht.

Bei meinem jetzigen Job gehe ich in die Abteilung für Akustikgitarren, wenn ich Ruhe brauche.
Macht mehr Spaß und stinken tut es da auch nicht.

Ich habe lange geraucht und sehr früh damit angefangen.
Damit könnte ich meine Tics verbergen, hatte eine Entschuldigung, wenn ich Ruhe brauchte (Raucherpause) und einen ruhigen Pausenraum.

Seit es mir keine "Vorteile" mehr bringt rauche ich nicht mehr.

02.12.08, 16:42:18
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arlette
(Autistenbereich)

wenn ich an gesellschaflichen anlässen teilnehmen muss, verstecke ich mich oft länger in der toilette.
03.12.08, 22:37:40
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laleni
(Standard)

das machen auch genug NAs.
bin auch schon mal auf die toilette weinen geangen- wenns nicht mehr auszuhalten war. oder einfach nur um wenigstens ein paar minuten pause zu haben.
05.01.09, 15:33:34
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birgit
(Standard)

Zum Thema stilles Örtchen!
Der Name kommt nicht von ungefähr...!Ich hatte meine besten Ideen auf dem stillen örtchen,wenn die last draußen war,purzelten die Ideen nur so die Leere rein.Auch als ich noch arbeitete und dringend Nachdenken,oder Entschlüsse fassen mußte,bin habe ich mich immer an diesen Ort zurückgezogen.Schon als Jugendliche bin ich dahin,um mich vorm geschirrabwaschen.oder sonstigem zu drücken,zum Ärger meiner Geschwister.Auch um meine Gefühlsregungen nicht zu zeigen,oder um mich mal richtig auszuweinen,ebenfalls.Außerdem ist dies der einzige ort,an dem man wirklich alleine ist und einem keiner stört.
27.01.09, 01:06:13
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warmlyFriday
(Standard)

Ja, wenn sie sauber und nicht stinken (bin etwas geruchsempfindlich - ich finde es auch als unangenehm wenn andere Menschen in meiner Nähe unangenehm riechen - besonders wenn ich selber frisch geduscht bin).

Aber in letzter Zeit bin ich eigentlich relativ gut ohne Ruckzugsraum ausgekommen ...
03.02.09, 15:55:11
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Hyperakusis
(Autistenbereich)

Ich habe früher in einem grossen Unternehmen mit grossem Firmengelände gearbeitet. Dort waren an vielen Stellen Toiletten die auch sehr sauber waren. Ich habe mich dort unabhängig davon ob es ein Bedürfnis gab oft eingeschlossen, mich auf den Deckel der Toiletten gesetzt, die Arme in einander gefaltet, mich nach vorne gebeugt so dass ich den Kopf auf die Beine/Knie legen konnte, die Augen geschlossen und habe mich dann für Minuten entspannt, abgeschaltet und in der Stille ein wenig erholt soweit niemand die Toilette betreten hatte. Das musste von Zeit zu Zeit einfach mal sein, man verbringt soviel Zeit täglich an seinem Arbeitsplatz, da können viele Menschen manchmal wie Verkehrslärm sein von dem man sich einfach mal zeitweise erholen muss.

~ fucked beyond repair ~
05.04.09, 14:15:58
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Mi-Mundo
(Standard)

geändert von: Mi-Mundo - 05.04.09, 20:57:13

Geht mir auch so, Toiletten sind gute Rückzugsräume, meist leer und oft in erreichbarer Nähe. Zum Glück habe ich in immer in Firmen oder sozialen Einrichtungen gearbeitet wo auch der Aufenthaltsraum ein guter Rückzugsort war. Wobei ich einmal das Glück hatte, das es einen Raum gab, der sich higiene psico habitación nannte. Ein Raum mit nur einer einzigen Farbe, blau. Ich mag blau, es beruhigt mich sehr.

Gut heute bin ich arbeitslos, interessiert also nicht mehr.
Aber man muß ja auch mal aus dem Haus gehen, einkaufen (schrecklich) zum beispiel. Mittlerweile habe ich auch da meine eigenen Strategien für entwickelt und zur Not auch einen Rückzugsort gefunden.

Ansonsten kann ich ganz gut abschalten, aber nicht wenn zuviele Lärmquellen um mich herum sind, Menschen können viel Lärm erzeugen.

Denke jeder muß seine eigene Strategie für sich finden, hoffe das mal.


Cuiusvis hominis est errare, nullius nisi insipientis in errare perseverare
05.04.09, 19:13:55
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