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Autor Nachricht
haggard
(Autistenbereich)

beobachte immer wieder im leben, dass man als "anders" erscheinender mensch immer wieder auffällt.
bei bloßem nichtstun hinsichtlich gestik/mimik wird desinteresse unterstellt mit der forderung "permanent" zu lächeln oder "permanent" zu nicken, überflüssige geräusche von sich zu geben oder ähnliches.

die körperhaltung wird kritisiert, weil sie zu steif erscheint. wer auf einem hocker gerade sitzen kann, MUSS eine lehne verwenden, denn wer "krumm" sitzt, würde rückenschäden erleiden und ohne rückenlehne dauerhaft aufrecht zu sitzen - eine solch starke rückenmuskulatur würde niemand besitzen.

wird dem sprecher auf den mund gesehen um sich auf das gesprochene zu konzentrieren, wird gefordert nicht "starren" zu dürfen.

kann bei aufforderung nicht prompt geantwortet werden bzw. ist das verhalten in abweichenden situationen anders als die der "norm" wird dummheit unterstellt.

wird leise gesprochen, weil die eigene stimme sehr laut wahrgenommen wird - oder ist kaum bis kein blickkontakt möglich, wird schüchternheit unterstellt.

kleidet man sich "unangemessen", so wird man als das betitelt, was andere darin sehen.

die liste wäre fast endlos.
soll man sich allen ernstes allen forderungen beugen um unterstellungen zu entkräften und als das akzeptiert zu werden, was man ist? ein mensch wie jeder andere?

besonders lustig finde ich persönlich die immer wiederkehrenden, hartnäckigen unterstellungen zur nationalität. dass es im "realen" leben einfacher der fall sein kann, leuchtet mir noch irgendwie ein. dass das allerdings auch virtuell möglich ist, ist sehr interessant.

"rate mal mit rosenthal"...

vielleicht wäre es sogar klug, sich dem zu fügen und auf durchzug zu schalten à la "ich nix verstehen".

was für eine welt.
07.10.08, 00:07:51
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drvaust
(stillgelegt)

Zitat von azrael:
besonders lustig finde ich persönlich die immer wiederkehrenden, hartnäckigen unterstellungen zur nationalität. dass es im "realen" leben einfacher der fall sein kann, leuchtet mir noch irgendwie ein. dass das allerdings auch virtuell möglich ist, ist sehr interessant.
"rate mal mit rosenthal"...
vielleicht wäre es sogar klug, sich dem zu fügen und auf durchzug zu schalten à la "ich nix verstehen".
Das verstehe ich nicht richtig, kannst Du das erklären?
Bist Du anderer Nationalität? Oder meinst Du Eigenschaften, die angeblich zur Nationalität gehören?
Was ist "rosenthal"?

07.10.08, 00:41:55
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tabby
(stillgelegt)

geändert von: tabby - 07.10.08, 07:47:31

Eigentlich wære bis dato ueberhaupt nix davon bemerkbar gewesen, wenn Du nicht angespannt auf Monks einen Post reagiert hættest. Zur Zeit bemerke ich, das Du in Kriegsstimmung bist. Du bist anders als sonst, was ist passiert?.

Ein "komischer" Auslænder in Deutschland zu sein, ist bestimmt nicht einfach.



Hans Rosenthal hatte eine Rateshow namens Dalli Dalli und irgedwann bildete sich der Spruch "Rate mal mit Rosenthal".

Er sagte immer "Das war?" und bei "Spitze" sprang er in die Luft

http://de.youtube.com/watch?v=HaxwqC3hB5U
http://de.youtube.com/watch?v=wLbEnlG_2RY

[Auf eigenen Wunsch deaktiviert und anonymisiert, mfg [55555]]
07.10.08, 07:45:16
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Die Liste finde ich gar nicht schlecht. Wenn du Lust hast schreib mal die "endlose" Liste weiter und setze sie in den Lexikonthread. Sowas fehlt dort bisher noch.
Zitat von azrael:
dass das allerdings auch virtuell möglich ist, ist sehr interessant.

Ich schätze das war hieraus entstanden:
Zitat von Monk:
Auch wir sind noch in den Kinderschuhen dieser aussergewöhnlichen Menschen und müssen auch dazulernen; ich finde das sollten auch Authisten verstehen und wir müssen halt alle mit einander lernen oder??

Zitat von azrael:
@Monk:
was sollten "authisten" verstehen?
es ist auch nicht einfach beispiele für NA zu finden, damit sie anderes erleben verstehen können, wenn sie schon danach fragen.

Zitat von Monk:
hallo azrael,
sorry, aber das ist ja dann wie mit ausländischen Mitmenschen, die auch sagen auf Grund ihrer Struktur, wir müssen sie verstehen aber uns versteht man nicht. so meine ich das
Wir müssen lernen damit umzugehen und ich wünsche mir als betroffene nichts mehr als das; glaub man.

Quelle
Zitat von azrael:
@Monk:
bissl ausländerfeindlich?

Quelle

Die Logik dabei war vielleicht folgende: "Wer jemanden als ausländerfeindlich bezeichnet wird wohl selbst ein Ausländer sein."

Die Feststellung, daß es auch Minderheiten gibt, die sich rücksichtslos gegenüber der Mehrheit verhalten, finde ich nicht falsch. Hierbei auf ethnische Minderheiten abzuzielen finde ich noch vertretbar, da es auch hier solche Effekte gibt. Dies sollte jedoch nicht zum Pauschalvorwurf werden. Viele "Ausländer" distanzieren sich von der hiesigen Kultur, das sie auf rassistische Ausgrenzung stoßen und sich davon verletzt fühlen. Einige halten ihre eigene Kultur für genauso überlegen, wie es viele Deutsche tun.

Die Schlußfolgerung, die ich oben vermutete fände ich dann allerdings auch etwas merkwürdig und weltfremd.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
07.10.08, 10:57:20
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growitcz
(stillgelegt)

Wenn man sich selbst akzeptiert, dann ist es doch eigentlich egal, ob man steif oder rückenschadend sitzt. Man wird immer jemanden finden, der kritisch ist. Aber mit der Zeit lernt man dann einfach wegzuhören... un das eigene Ding durchzuziehen..

[Auf eigenen Wunsch deaktiviert und anonymisiert, mfg [55555]]
07.10.08, 11:10:57
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tabby
(stillgelegt)

Ich bin ja auch Auslænder in Norwegen, fællt auf den ersten Blick nicht so auf, aber sobald ich den Mund aufmache *g, hørt man mein Akzent. Die Probleme sind hier dieselben geblieben. Auslænderfeindlichkeiten begegnen mir ab und an, aber das negative taucht unter bei all den positiven Erfahrungen.

[Auf eigenen Wunsch deaktiviert und anonymisiert, mfg [55555]]
07.10.08, 11:30:12
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haggard
(Autistenbereich)

@drvaust:
ja, ich beziehe mich auf eigenschaften, die angeblich bestimmten nationalitäten zugehören.

bezüglich rosenthal hat es Frozen gut erklärt.;)


@Frozen:
finde ich witzig, was mit äußerungen geschieht.
jeder mensch besitzt irgendeine vorgeschichte und ist summe seiner erfahrungen. in kriegsstimmung befinde ich mich nicht. würde mich lieber irgendwo einfrieren lassen um diese menschheit nicht mehr ertragen zu müssen.
warum ich so angespannt auf Monks beitrag reagierte? weil der anfang aggressiv/provokativ auf mich wirkte, was ich als ziemlich daneben empfand (bzgl. vermutung, warum sich kein autist äußerte (auf fragen von Verena?)). "wie man in den wald hinein ruft, so schallt es heraus". kann ich auch auf mich selbst beziehen. aber wenn ehrlich ernst gemeinte fragen schon als provokation aufgefasst werden und wiederholt - egal.

@55555:
freilich könnte jene logik dahinter stecken. bezog mich selbst jedoch nur auf die aussage des satzes und nicht auf das wesen der person (kann ja künftig romane dazu schreiben, wie ich etwas meine), obwohl ich mir dabei mittlerweile nicht mehr sicher bin, wenn man auch dieses:
Zitat:
Russisch oder Türkisch?? welcher Nationalität stammst du ab, um immer wieder mich nicht zu verstehen???

nicht übersieht. persönlich empfinde ich dies schon als ziemlich dreist. vielleicht bin ich auch zu blöd oder interpretiere dies falsch - aber ich finde, dass der diskriminierende charakter dabei doch sehr auffällt. reicht ja nicht, dass man autist ist und allein schon deswegen echte verständnisprobleme besitzen kann und dann auch noch so gehirnamputiert ist und nachfragt...

man kann auch auf sich ungebührend benehmende minderheiten (wobei es dabei auch wieder nur einzelne personen betreffen würde und nicht komplette minderheiten) hinweisen. die parallele "ausländer, die nichts für ihre integration tun wollen" und "autisten, die nichts für ihre integration tun wollen" - autisten müssen zeit ihres lebens verständnis für ihre verständnislosen mitmenschen aufbringen. irgendwo reicht es. auf diese art und weise ist kein funktionierendes miteinander möglich. nur eine koexistenz, zum leidwesen der autisten.

auf die gefahr hin, dass ich wieder nur eine unnötige frage stelle...
@furbiza:
warum muss ein mensch lernen wegzuhören?
ich weiß, diese gesellschaft ist so aufgebaut, dass sie nichts sieht, nichts hört und nichts sagt. das finde ich schlimm.


@Frozen:
weitere erklärung: menschen, die solch - in meinen augen - abfällige bemerkungen gegenüber anderen äußern, standen auch schon mit gezogenen, scharfen waffen vor mir - und empfanden ihr verhalten als einwandfrei. so etwas geht mir massiv gegen den strich. wenn ich damals meine klappe aufgerissen hätte, hätten sie mich wahrscheinlich auch noch aus spaß erschossen. fällt dann unter die kategorie "trigger".
07.10.08, 18:53:24
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von azrael:
die parallele "ausländer, die nichts für ihre integration tun wollen" und "autisten, die nichts für ihre integration tun wollen" - autisten müssen zeit ihres lebens verständnis für ihre verständnislosen mitmenschen aufbringen. irgendwo reicht es. auf diese art und weise ist kein funktionierendes miteinander möglich. nur eine koexistenz, zum leidwesen der autisten.

Diese Parallele habe ich schon bedacht gehabt. Es ist oft so, daß NA sich auf ihrer Bervölkerungsmehrheitsarroganz ziemlich ausruhen und das ist ein riesiges Problem, das bis hin zu gesellschaftlich mit zumindest teilweisem Verständnis gestützten Mord an Autisten reicht.

Dennoch finde ich es nicht zu leugnen, daß auch Autisten es wie Angehörige jeder Minderheit theoretisch übertreiben können. Wann das der Fall wäre, wäre eine andere Diskussion, die vielleicht auch mal interessant wäre. Vielleicht hat ja wer Lust so einen Thread zu eröffnen.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
07.10.08, 19:05:55
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Schamanin
(Angehörigenbereich)

[quote="azrael"]
die parallele "ausländer, die nichts für ihre integration tun wollen" und "autisten, die nichts für ihre integration tun wollen" - autisten müssen zeit ihres lebens verständnis für ihre verständnislosen mitmenschen aufbringen. irgendwo reicht es. auf diese art und weise ist kein funktionierendes miteinander möglich. nur eine koexistenz, zum leidwesen der autisten.
/quote]

Ich hab mir alles andere auch durchgelesen, bin im Moment aber zu wirr im Kopf, um darauf zu antworten. Aber das mit der Koexistenz stimmt total. Ich erlebe es im Moment auch hautnach. Vergangene Woche hab ich die Nachmittagsbetreuung meines Sohnes gewechselt.
Es ist unheimlich schwer, Unterstützung zu finden, die nicht irgendeine Form der Verhaltenstherapie macht und dementsprechend auf das Kind zugeht. Jetzt ist das Wunder passiert und die Veränderung meines Sohnes ist gewaltig.
Sie läßt sich auf ihn ein und er öffnet sich mit einer Hingabe, dass es mich umgehauen hat. Er liebt das Badezimmer und er läßt sich von ihr die HAARE WASCHEN! Einfach nur, weil sie Verständnis für ihn hat! Weil sie ihn akzeptiert, so wie er ist!

07.10.08, 20:08:24
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Monk
(Gastzugang)

Hallo @ All,
also ehrlich ich habe nichts gegen Ausländer, im Gegenteil, ich arbeite sorgar mit unterschiedlichen Nationalitäten zusammen und finde sie super nett.
Das ich jetzt fragte ob Azrael Türke oder Russischer Abstammung ist, hätte auch Chinese oder Engländer schreiben können; sorry wollte damit keine eine bestimmte Menschenrasse ansprechen; weil es mir egal ist, wer was ist.
Mensche sind Menschen für mich, ich streite mich mit deutschen genauso wie mit Ausländern; es gibt überall positive und negative Mensche, da ist es gleich wo sie wech kommen.
Freundliche Grüsse Monk

07.10.08, 20:09:27
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growitcz
(stillgelegt)

Mir ist klar, dass es sehr viele Menschen in unserer Gesellschaft gibt, die nur darauf warten anderen etwas auszuwischen. Das mit dem Weghören ist echt schlimm, aber ich selbst wurde oft kritisiert, weil ich "zu gute Beziehungen" zu meinen Autis hätte. Oder dass ich sie "zu normal" behandeln würde, kann man sich das vorstellen? Das hat mich irritiert, aber schlussendlich hab ich mir gedacht die können mich. Was kann man auch anderes tun? Man wird ja nicht verstanden...

Es geht auch nicht in meinen Kopf rein, aber wie kann man das ändern? Ich versuche halt an mir selbst zu arbeiten. Aber die Menschen verschließen sich... Ich hatte erst gestern ein Gespräch mit einem Patrioten, der gegen alle Ausländer gesprochen hat. Dabei erklärte ich ihm nur, dass der Frieden zwischen den Menschen wichtig ist, weil man bestimmte Entwicklungen wie Einwanderung nicht verhindern bzw. sogar benötigen würde (wegen Vollbeschäftigung und zu niederer Geburtenrate). Das einizige was Feindlichkeit provoziert ist Hass und der hat die Menschheit bis heute nur aufgehalten. Aber man kann bestimmten Leuten alles mögliche erzählen, die glauben sie wissen's besser...

[Auf eigenen Wunsch deaktiviert und anonymisiert, mfg [55555]]
07.10.08, 22:35:11
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drvaust
(stillgelegt)

Zitat von Frozen:
Hans Rosenthal hatte eine Rateshow namens Dalli Dalli und irgedwann bildete sich der Spruch "Rate mal mit Rosenthal".
Danke Frozen.
Ohne Fernsehen habe ich doch kleine Wissenslücken. lachen

08.10.08, 00:24:04
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