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Autor Nachricht
kerstin
(Standard)

Hallo,

ich möchte mich gern kurz vorstellen:
ich heisse Kerstin und bin Mutter von insgesamt 7 Kindern.5 sind bereits erwachsen.Die 2 Kleinen sind unsere Pflegekinder-Jungs- 10 und 6 Jahre alt und kamen mit jeweils 1 Jahr zu uns..Beide Kinder sind stark traumatisiert.Der Kleine ist durch den Alkoholkonsum der leiblichen Mutter ein FAS -Kind .Hat Wahrnehmungsstörungen,Autoagression und ist Entwicklungsverzögert.
Sein Bruder(10Jahre)hat als Säugling schwere Misshandlung erfahren müssen.Wir haben seit längerem den Verdacht,das er autistisch ist.
Er hat ein wahnsinns Zahlengedächtnis.Kann allerdings mit einer Uhr nichts anfangen.Er schaut Filme und erfässt den Inhalt nicht.Auch Bücher lernt er auswendig und kann den Inhalt nicht erfassen.Es gibt Tage da driftet er ab und ist kaum ansprechbar.Manchmal hat er sogar Tics-er blinkert dann mit den Augen oder verzerrt das Gesicht extrem stark.
Er besucht die 4.KLasse mit Förderintegration.Einen Schulwechsel hat er bereits hinter sich,da man in der erten Schule mit seinem verschlossenen Wesen und der Gewissheit das er ein ehemals Misshandeltes Kind war,nicht umgehen konnte.
Er sagte mir damals:weisst du Mama,ich hatte immer Bauchschmerzen,wenn ich da zur Schule musste,aber du hast ja bei der Einschulung gesagt,das Schule bestimmt spaß macht.Deshalb bin ich weiter hingegangen und habe nichts zu dir gesagt.

Entschuldigt meine Schreibweise.Ich bin so durcheinander,weil uns immer gesagt wurde:er ist eben ein traumatisiertes Kind.Die ticken anders und zeigen diese Symptome.Woran kann man denn erkennen,ob das typische Merkmale eines traumatisierten Kindes sind oder ob er nicht doch mit Autismus zu kämpfen hat.Ich möchte ihm so gern den Rücken stärken um weiter ins Leben gehen zu können.Möchte aber bei einer ärztlichen Begutachtung vermeiden,das er falsch diagnostiziert .Ehrlich gesagt,weiss ich wirklich nicht mehr was nun der richtige Weg ist ,ihm zu helfen.
Komme aus Brandenburg und möchte mich im Oberlinhaus in Potsdam anmelden.Hat da jemand erfahrung.Wo kann ich ihn testen lassen,ohne das er eine Diagnose aufgedrückt bekommt,die er nicht hat und dann vieleicht nicht richtig gefördert wird.
Ich hoffe hier einige Antworten und Anregungen zu finden.

LG
Kerstin

17.09.08, 09:44:51
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biene67
(Angehörigenbereich)

Guten Morgen Kerstin,

zuerst einmal schön das du hier her gefunden hast. Leider kann ich dir so richtig typische Merkmale nicht so beantworten, da ich auch noch ziemlich neu hier bin. Ich kann dir nur sagen wie sich die diagnose bei meinem Kind bemerkbar gemacht hat. Es fing eigentlich schon im Säzglinsalter an, das Florian stundenlang an die decke starrte, später dann hatte er nur wäscheklammern um sich dort mit zu beschäftigen, alles andere interessierte ihn nicht. Die wäscheklammern ordnete er immer in eine bestimme Reihe stundenlang. heute macht er dieses mit Karten. Ansonsten hat Florian starke probleme mit körperlichen kontaketen. Auch hat er bis heute er ist jetzt 13 noch nie einen Freund gehabt. menschenmengen machen ihm große angst. Florian muss auch immer nach einen strikt vorgegebenen tagesablauf leben, der nicht durcheinander gebracht werden darf er verharrt sehr auf regeln. Ich muss dir als betroffene mutter sagen, das es mir lieber ist jetzt mit einer dignose die erst im juli gestellt wurde zu leben. Es erleichert vieles für ihn und für mich, denn jetzt weiß ich endlich warum er so ist wie er ist und weiß das alles was er macht nicht geschieht um mich zu ärgern. Florians diagnose lautet zur Zeit autistische züge aber wir wollen ihn noch einmal im autistenzentrum auf anraten des arztes vorstellen, da dieser auch in dem gutachten geschrieben hat, das er unter kanner laufen könnte.
ich wünsche euch auf jeden fall erst mal alles gute und hoffe öfter von dir zu hören. Ich kann deine Angst vertehen, das euch eine diagnose aufgedrückt werden könnte, aber meines erachtens nach ist diese gar nicht so einfach zu stellen und es bedarf sehr vieler testungen, so war es ejdenfalls bei uns.

liebe grüße

biene67
17.09.08, 10:32:41
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kerstin
(Standard)

Hallo Biene,
danke für Deine Antwort.
Er kann Körperkontakt zulassen und mag es auch.Blickkontakt ist schwieriger.Er hat damals als er zu uns kam, mit 1 1/2 Jahren einen enormen Wortschatz gehabt.Konnte viele Kinderlieder und dann nach ca.6 Monaten, fiel er zurück in eine Babyphase.Wir haben ihn darin unterstützt,da er versäumte Säuglingszeit nachholen wollte.Das dauerte ca 3 Monate und er fand aus dieser Phase auch wieder zurück.Das nennt man Regression.Ist bei Pflegekindern nicht untypisch.
Dann folgte eine Zeit n der er sich sehr an den Sohn meiner Schwester hängte.Dieser ist ihm bis heute sein engster Freund.Er hat zwar Freunde aus Schule und Hort,jedoch "nervt"er sie oft mit seinen ständigen Erzählungen über seine Sammelleidenschaft von Pokemonkarten,dessen Spielsystem er nicht versteht.Er spiel auch Gesellschaftsspiele mit anderen,versteht aber auch dessen Regeln nicht und das verwirrt sein Umfeld oft.Bei Spielen mit einer Spielkonsole(Gamecube) wie z.B.Supermario oder Zelda spiel er immer den selben gepeicherten Modus um das Ende anzuschauen.Das darf er zeitlich begrenzt spielen,damit er nicht darin zu sehr abdriftet.Wir stellen immer eine Eieruhr,die Bimmelt,wenn die Zeit um ist.Das klappt prima.
Oh mann.Ich merke während des Schreibens wie auffälig er eigentlich ist.
Auch nimmt er sich Auszeiten,wenn er mit anderen Kindern spielt und setzt sich dann allein hin und baut Lego oder sortiert seine Karten.
Habe eben auf den Anrufbeantworter des Autistenzentrums in Potsdam gesprochen.Hoffe ich werde bald zurückgerufen.
Denke auch mit einer Diagnose,wie auch immer sie ausfällt,bin ich und auch er wieder ein Stück weiter.

LG
Kerstin
17.09.08, 10:58:20
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tabby
(stillgelegt)

Zitat:
Ich möchte ihm so gern den Rücken stärken um weiter ins Leben gehen zu können.Möchte aber bei einer ärztlichen Begutachtung vermeiden,das er falsch diagnostiziert .


Hallo Du,

nimm ihn doch einfach so an, wie er ist, damit ist ihm schon sehr geholfen. Gerade bei seiner Vorgeschichte ist oft schwer rauszufinden, was mit dem Kleinen los ist und man da wirklich gute versierte Ærzte braucht, die sich auch mit den verhaltensgestørten Eltern beschæftigen muessen, um Klarheit zu bekommen.

Ich hoffe mal das Potsdam eine gute Adresse ist.

Viel Glueck zwinkern


[Auf eigenen Wunsch deaktiviert und anonymisiert, mfg [55555]]
17.09.08, 11:50:12
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kerstin
(Standard)

Hallo Frozen,

ich nehme ihn so an wie er ist,das kannst Du mir glauben.Wenn es nach mir ginge,würde ich keine Diagnose erstellen lassen.Ich denke das eine Diagnose es ihm hoffentlich erleichtert,mit mehr Verständnis Groß zu werden,da die Menschen mit denen er ausserhalb unseres zu Hauses zu tun hat(wie Schule,Hort und später Arbeitgeber)schon wissen sollten,warum er so anders reagiert.
Ich bin froh dieses Forum gefunden zu haben und bin für jeden Rat von Euch dankbar.In mir dreht sich noch alles.

liebe Grüße
Kerstin
17.09.08, 12:04:41
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tabby
(stillgelegt)

das ist schøn zu lesen zwinkern

Zitat:
mit mehr Verständnis Groß zu werden,da die Menschen mit denen er ausserhalb unseres zu Hauses zu tun hat


Bekommt er denn schon jetzt Verstændnis? Ich meine solch eine Vergangenheit bringt automatisch Verhaltensstørrung mit sich, von denen man meinen kønnte, das das Umfeld Verstændnis aufzeigen kønnte und Geduld hat.

[Auf eigenen Wunsch deaktiviert und anonymisiert, mfg [55555]]
17.09.08, 12:15:17
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von kerstin:
Kann allerdings mit einer Uhr nichts anfangen.

Mit Zeiger- und Digitaluhren?
Zitat:
Woran kann man denn erkennen,ob das typische Merkmale eines traumatisierten Kindes sind oder ob er nicht doch mit Autismus zu kämpfen hat.

Mit Autismus zu kämpfen hat eigentlich kein Autist mehr als Nichtautisten mit Nichtautismus zu kämpfen haben. Autisten leben aber in einer Welt, die nicht für sie eingerichtet ist und das kann traumatisieren. Die psychischen Mechanismen sind dieselben, nur die Ursachen nicht. Autisten können traumatisiert sein, weil man aus ihnen Nichtautisten machen wollte oder weil man sie oft unwissentlich so behandelte wie NA, nicht erkannte, daß sie anders veranlagt sind. Autisten werden auch manchmal von Eltern noch direkt mißhandelt.
Zitat:
Möchte aber bei einer ärztlichen Begutachtung vermeiden,das er falsch diagnostiziert .

Wozu könnte eine offizielle Diagnose denn überhaupt gut sein in eurem spezielen Fall? Solche Diagnosen haben nämlich nicht nur Vorteile.

Vielleicht schaust du dir mal das Autismus-Lexikon ganz oben im Forum an?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
17.09.08, 12:54:41
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tabby
(stillgelegt)

Zitat von 55555:
Wozu könnte eine offizielle Diagnose denn überhaupt gut sein in eurem spezielen Fall? Solche Diagnosen haben nämlich nicht nur Vorteile.

Vielleicht schaust du dir mal das Autismus-Lexikon ganz oben im Forum an?


Darauf wollte ich hinaus und das das erhoffte Verstændnis oft in Enttæuschung ausartet, weil Nichtautisten Autismus kaum erfassen kønnen und oft genauso verstændnislos bleiben, wie zuvor.

Nur fuer einen selbst ist die Diagnose hilfreich, weil man selbst, wenn man dazu bereit ist, den besten Weg wæhlen kann.

[Auf eigenen Wunsch deaktiviert und anonymisiert, mfg [55555]]
17.09.08, 12:58:10
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kerstin
(Standard)

ja er bekommt Verständnis.Es wird in der Schule und im Hort sehr darauf geachtet,wenn er mal wieder sehr abwesend ist.Es finden dann Gespräche mit der Lehrerin und Horterzieher statt. Unser privates Umfeld weiss um seine Geschichte und geht damit prima um.Ich hatte gerade einen Rückruf des Autistenzentrums Potsdam.Ich werde in der nächsten Woche einen Termin per Post bekommen.
Es geht vorwärts das tut gut.

Liebe Grüße
Kerstin
17.09.08, 12:59:22
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Nein, gerade für Autisten selbst kann die Diagnose auch deutliche Nachteile mit sich bringen in Deutschland, z.B. nur beim Thema Versicherungen oder auch in der Hinsicht, daß man durch die Diagnose oft in Klischees gepresst wird.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
17.09.08, 12:59:59
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von kerstin:
ja er bekommt Verständnis.Es wird in der Schule und im Hort sehr darauf geachtet,wenn er mal wieder sehr abwesend ist.Es finden dann Gespräche mit der Lehrerin und Horterzieher statt.

Moment, wenn er "abwesend" scheint kommt dort sofort jemand und redet mit ihm?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
17.09.08, 13:01:06
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tabby
(stillgelegt)

Hm, wenn alles so prima læuft und alle Verstændnis haben,
warum bist Du dann so durcheinander (wie Du schreibst) und brauchst
unbedingt die Diagnose, damit er Verstændnis bekommt?

Ist nicht so logisch fuer mich, hm

@55555: Ich bete fast darum, das der Psychologe bei mir -nein- sagen wird, ich hab næmlich keine Lust Tabletten zu essen, die er 10x notwendiger hætte in seiner Zerstreutheit, als ich. Hat der mich doch schon wieder vergessen.

Dank Deiner Seite weiss ich mir genug selbst zu helfen

[Auf eigenen Wunsch deaktiviert und anonymisiert, mfg [55555]]
17.09.08, 13:07:42
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