Ein passiver RFID-Chip hält sehr lange und ist sehr klein, auch die Antenne ist nicht groß und kann leicht getarnt werden, die Lesegeräte können unauffällig aufgestellt werden, die RFID-Chip kosten wenig. Alle WM-Tickets hatten einen RFID-Chip. Soweit zu Paranoia.
Zum ursprünglichen Thema:
Ich halte den extremen Neuerungswahn auch für schlimm.
Es gibt gute Neuerungen, z.B. Computer und Internet. Aber das Meiste ist 'alter Wein in neuen Schläuchen' oder mehr Leistung für mehr sinnlose Funktionen. Die Ausfallsicherheit wird immer schlechter.
Ich habe erlebt, was ein extremes Hochwasser heutzutage bewirken kann.
Stromausfall. Keine Kasse ging, fast alle Geschäfte mußten schließen, nur ganz wenige hatten noch Kassen ohne Elektronik. Die Steuerungssysteme, z.B. Ampelanlagen, gingen nicht mehr, große Kreuzungen mußten gesperrt werden. Aufzüge gingen nicht mehr, früher gingen die notfalls noch mit Kurbeln. Die Heizung ging nicht mehr, auch keine E-Herde und Warmwasserversorgung. Gebäude mußten geräumt werden, weil die Lüftung nicht ging. Automaten gingen nicht mehr, Schalter gibt es nicht mehr. Es gab keine Telekommunikation. Nachts war es Dunkel, keine Beleuchtung.
Der Server der Bank war zerstört, unter Wasser. Die Bank konnte nicht an die Daten, kleine Geldmengen wurden gegen Unterschrift ausgegeben.
Wie konnten die Menschen früher ohne Strom leben, sogar problemlos?
Meine Mutter hatte von 1994-2005 einen Computer, '486 DX2-66', 'Windows 3.1', '16 MB Ram', '540 MB HDD' usw.. Der war für das Meiste völlig ausreichend. 2005 bekam sie einen Neuen, weil es inzwischen kaum geeignete Software gibt, die Festplatte nicht mehr ausreichte (Win 3.1 kann nicht mehr), neue Dateiformate nicht gelesen werden konnten und Internet nicht ging. Jetzt hat sie zwar mehrfache Leistung, viel mehr Funktionen usw., aber die eigentliche Arbeit geht nicht besser, teilweise wird die Arbeit durch die vielen Funktionen behindert.
Ich habe kein Mobiltelefon. Wozu? Bis jetzt brauchte ich erst einmal ein Mobiltelefon, als meine Telekommunikationsanlage gestört war, kein Internet und kein Telefonanschluß (grauenhaft), da war ich für den Technik-Service nicht erreichbar (ging aber auch, Briefpost).
In öffentlichen Verkehrsmitteln sind Mobiltelefone manchmal zum Ausrasten, da wird ungeniert laut Smal-Talk betrieben (es geht nur laut, weil das Mikrofon bei den winzigen Geräten nicht am Mund sondern am Ohr ist).
Wozu soll ich immer erreichbar sein? Wer etwas will kann mich anrufen, dann gehe ich ans Telefon oder er landet bei meiner Mailbox, die mir das als E-Mail schickt. Kurzfristige Änderungen übers Telefon vertrage ich sowieso nicht.
Meine Mutter braucht manchmal geschäftlich ein Mobiltelefon. Da hatte sich der Service gemeldet, weil die Mailbox voll war. Meine Mutter hatte nie eine Mailbox eingerichtet und dort war nur Werbemüll.
Auch die neuen Festnetztelefone werden immer unhandlicher, aber viele unnütze Funktionen. Ich habe mir jetzt ein Zweittelefon gekauft, eines der ersten Geräte mit Tonwahl, große Tasten und ein Hörer, den man bequem anfassen kann (Knochenform).
Es wird immer wieder von Einsparung durch Computertechnik geredet. Aber es wird, vor allem im Bürobereich, mit dem gleichen Aufwand und Nutzen mehr verarbeitet. Wo früher ein A4-Formular ausreichte, werden jetzt Daten für 10 A4-Formulare erfasst, verarbeitet und ausgedruckt. Wo früher eine kurze Erklärung ausreichte werden jetzt Fragebögen gebraucht. Es gab mal die Vision vom papierlosen Büro, jetzt gibt es umfangreiche Ausdrucke in vielen Exemplaren. Früher genügte eine mündliche Information, jetzt gibt es für jede Kleinigkeit Rundmails.
Statt durch die neue Technik das Leben zu erleichtern, wird es komplizierter und es wird immer mehr produziert.

Ich kann aber nicht mehr im Urwald leben.

Alles Mist.

Aber so schlimm ist es auch nicht.