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Von Autisten lernen heisst lieben lernen. Ehrlich, nüchtern, authentisch, verrufen, fair, sachorientiert: autistisch.
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Wursthans
(stillgelegt)

Wenn er Autist ist, dann liegt seine Andersartigkeit an anderen Gehirnstrukturen die niemand verändern kann. In diesem Fall kannst du ihm helfen indem du ihn so nimmst wie er ist. Das bedeutet nicht, daß du dir von ihm alles gefallen lassen müsstest. Wenn deine Vermutung stimmt wirst du ihm jedoch sehr deutlich sagen müssen was dich stört, d.h. du kannst nicht erwarten, daß er es hintenrum durch Andeutungen versteht was du ihm sagen möchtest und du mußt es u.U. sehr klar und am besten wohl dich selbst reflektierend formulieren. Autisten sind auch nicht krank, sie sind einfach etwas anders. Jeder hat Stärken und Schwächen.

In Bezug auf dein Problem könntest du ihm z.B. in neutralem Tonfall sagen: "Du erzählst mir immer wieder dasselbe, ich will das nicht hören, weil mich das langweilt." Die meisten Autisten sind dankbar für solche Hinweise und keinesfalls beleidigt. Es gibt jedoch auch Ausnahmen, das mußt du herausfinden - vorausgesetzt deine Vermutung ist richtig.

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22.06.06, 16:52:30
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Goldloeckchen
(stillgelegt)

geändert von: Goldloeckchen - 22.06.06, 16:53:47

Wenn du deinen Kollegen also magst dann akzeptiere ihm so wie er ist und versuche ihm zu verstehen in dem du dich intensiv mit dem Thema auseinander setzt. Versuche ihm nicht zu ändern denn das würde zur Frustration seinerseits beitragen. Autismus kann durch einiges kompensiert werden aber es ist nicht heilbar. Beispiel: Ein Mensch mit fehlenden Bein kann lernen selbstständig die Treppe hoch zu gehen mit Hilfen, Tricks die er selbst erlernt hat oder andere ihm bei gebracht haben aber das Bein bleibt ab!

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22.06.06, 16:52:47
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wolla
(Standard)

selbst wenn er autistische ansaetze hat, so glaub ich nicht , dass er sich darueber bewust ist.
um so schwiriger fuer mich mit ihm darueber zu reden.
22.06.06, 16:53:29
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Goldloeckchen
(stillgelegt)

Zitat:
In Bezug auf dein Problem könntest du ihm z.B. in neutralem Tonfall sagen: "Du erzählst mir immer wieder dasselbe, ich will das nicht hören, weil mich das langweilt." Die meisten Autisten sind dankbar für solche Hinweise und keinesfalls beleidigt. Es gibt jedoch auch Ausnahmen, das mußt du herausfinden - vorausgesetzt deine Vermutung ist richtig.


Ein: Das hast du schon mal erzählt! oder: Du wiederholst dich! Ist ausreichend. Man muss keine überschwengliche Rede dazu halten, finde ich jedenfalls. Mit allen anderen hast du Recht.

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22.06.06, 16:58:46
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wolla
(Standard)

ich habe gelesen, dass anerkennung oder lob hielfreich sein sollen, bis heute viel mir das nicht leicht weil er eigentlich nur mein wissen ausnutzt um zu glaenzen.
er fragt mich dinge dier er als antwort aufnimmt, tage spaeter versucht er mich mit dem wissen aufzuklaehren.
ich schlucke meist nur und versuche die ruhe zu bewahren.
22.06.06, 16:59:09
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Wursthans
(stillgelegt)

Das mit dem Lob ist nach meiner Ansicht ziemlicher Quatsch. Es könnte zu zusätzlichen Mißverständnissen führen. Ehrlichkeit finde ich wichtiger. Autisten können in der Regel viel ab, mehr als andere Menschen. Das bedeutet nicht, daß es angemessen ist aggressiv zu werden, das kann dann irritieren. Schön wäre es wenn du ihn nicht als krank betrachten würdest.

Mir persönlich wäre ein "Du wiederholst dich." irgendwie nicht ausreichend. Es ist wohl Geschmackssache.

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22.06.06, 17:03:26
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wolla
(Standard)

ich bedanke mich fuer die antworten, auch wenn ich nicht viel weiter gekommen bin.
muss jetzt schluss machen habe noch einen laengeren heimweg.

22.06.06, 17:06:44
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Goldloeckchen
(stillgelegt)

Übrigens kenne ich einen Autisten der ständig über seine "Behinderung" klagt und ich habe ihm bereits mehrmals darauf hin gewiesen, dass er das doch bitte sein lassen möchte. Nein, er tut es nicht. Er trägt mir sein Leid munter weiter vor obwohl ich ihm schon etwas strenger darauf hin gewiesen habe, dass es nicht nur ein Fauxpas gegen ihm selbst ist sondern eins gegen alle Autisten und mich seine Klagen mittlerweile ankotzen. Es kommt dann zwar ein: Ja, ich lasse es beleiben. aber folglich läuft es beim nächsten Mal auf das gleiche Thema hinaus.

Nur mal als Beispiel, dass unsere Reaktionen und Auffassung auf/vom Gesagten auch nicht immer gleich sind. Du solltest dir einen Weg vortasten wie du am besten mit ihm reden kannst.

Zitat:
ich habe gelesen, dass anerkennung oder lob hielfreich sein sollen,


Nur wenn man dieses nicht übertrieben vorträgt sonst fühlt sich dein Kollege womöglich noch verarscht.

Zitat:
bis heute viel mir das nicht leicht weil er eigentlich nur mein wissen ausnutzt um zu glaenzen.
er fragt mich dinge dier er als antwort aufnimmt, tage spaeter versucht er mich mit dem wissen aufzuklaehren.
ich schlucke meist nur und versuche die ruhe zu bewahren.


Hehe, passiert mir auch oft. Nimm es ihm nicht übel er merkt es selbst in den seltensten Fällen wenn dann erst wenns zu spät ist.
Ich würde dennoch auch hier anmerken, dass es dich nervt aber dies ist keine Garantie, dass er es auch bleiben lassen wird oder besser gesagt bleiben lassen kann.


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22.06.06, 17:09:28
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Goldloeckchen
(stillgelegt)

Zitat:
Autisten können in der Regel viel ab, mehr als andere Menschen.


Das finde ich sehr verallgemeinert denn ich kann vieles nicht ab. Gerade Kritik und Lob nicht auch wenn ich die Wahrheit der Lüge vorziehe. Das heißt aber lange nicht, dass ich diese Wahrheit oder das was der Redner für die Wahrheit hält psychisch gut verarbeiten kann besonders dann nicht wenn mir was an den Menschen liegt. Ne, eigentlich kommt es auf die richtige Wortwahl an die nicht übermäßig geschmückt sein sollte, kurz und prägnant ist mir am liebsten.

[Auf eigenen Wunsch deaktiviert und anonymisiert, mfg [55555]]
22.06.06, 17:18:00
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wolla
(Standard)

hallo,
eine frage haette ich noch.
ist es fuer autisten normal, dass sie sich an einem tag absolut (normal) verhalten und ich mir denke ^hey man kann sich ja heute richtig gut mit dir unterhalten^ und am naechsten tag ist es schlimmer als je. dann benimmt er sich wie ein kleines kind. oft habe ich geglaubt und diese meinung teillen auch die anderen mit mir, dass er einfach nur verhaltensgestoert ist. er kennt nur seine mutter, mit der er zusammen lebt und seinen bruder, sein einziger freund. es ist auffaellig, dass er nach dem wochenende besonders auffaellig ist. bruder hat das gesagt und mutter jenes, immer und immer wieder. jetzt glaube ich jedoch, dass er nicht verhaltensgestoert ist und ich meine anderen kollegen um mehr verstaendnis mit ihm bitten muss.

PS: muss ich jetzt glauben, dass wenn ich ihn frage ob er abends mal mittkommen will und er verneint, das er es wirklich nich moechte oder muss mann ihm in den hintern treten. ich habe ihn z.b. zu menem geburtstag eingeladen ( zum kegeln ) er ist auch gekommen und hat sich prima mit meinen freunden unterhalten. ich denke, dass er richtig freude hatte. als es zum gemuetlichen teil des abend ueberging ist seine stimmung umgeschlagen und musste ploetzlich nach hause mit den worten ^ mutter wartet ^

wie gesagt, er hat sonnst keine freunde ausser seinen bruder der im selben haus mit seiner frau lebt und der ist oft beruflich uterwegs. wie meine kollegen berichten, hat sein bruder sehr spaet jemanden kennen gelernt und seit dem hat sich auch sein verhalten verschlechtert. sein bruder gleicht ihm sehr ist jedoch offener in seiner art.
23.06.06, 08:40:19
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Goldloeckchen
(stillgelegt)

Zitat:
eine frage haette ich noch.
ist es fuer autisten normal, dass sie sich an einem tag absolut (normal) verhalten und ich mir denke ^hey man kann sich ja heute richtig gut mit dir unterhalten^ und am naechsten tag ist es schlimmer als je. dann benimmt er sich wie ein kleines kind.


Ich fürchte das kenne ich von mir *seufz*. An einen Tag kann ich mich recht gut fühlen und dann passiert irgend etwas das für andere wie eine Kleinigkeit erscheint und wirft mich so aus der Bahn, dass ich mich nicht mehr im stande sehe richtig zu handeln, manchmal sogar zu denken. Stell dir vor du stehst mitten auf der Autobahn und auf dich fahren mehrere Autos zu. So fühle ich mich in solchen Situationen.
Muss noch anmerken, dass solchen Verhaltensweisen so wie du sie beschreibst auch aus einer Reizüberflutung hervor gehen könnte (akustisch, optisch etc.) Dann kann es auch durch aus sein, dass man von allem zuviel hat.

[Auf eigenen Wunsch deaktiviert und anonymisiert, mfg [55555]]
23.06.06, 09:24:50
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wolla
(Standard)

ich habe jetzt immer noch keine gewissheit, ob mein kollege autist ist oder nicht.
aber ich werde wohl mit mehr verstaednis seinem handeln gegenueber stehen und nicht mehr schlucken muessen.

man sagt, dass autisten die aussenwelt ganz anders empfinden, wiso koennt ihr so nuechtern darueber reden und gleichzeitig nicht in der lage sein dieses, was uns (nicht-autisten) merkwuerdig erscheint, abstellen. ist eeine bloede frage ich weiss dennoch interresiert mich das.
23.06.06, 10:27:01
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