Fundevogel
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Fabius, es waren die Aufwandsentschädigungen für Probanden/Teilnehmer an Studien gemeint, die im Forschungsbereich Gang und Gebe sind. Es handelt sich um ein Missverständnis.
Ich sehe das so, dass du hier im Forum darum bittest, dir und deinem Projekt KOSTENLOS zuzuarbeiten. Wenn die Menschen darauf eingehen, dann dienen sie erst einmal deiner Sache und deinen Interessen, sie bedienen dich also, in dem sie deinen Erfolg und den Erfolg deiner Überlegungen und Schlussfolgerungen fördern... und du bedienst dich ihrer Hilfsbereitschaft, um dein Projekt voran zu treiben, weil es ohne diese Hilfsbereitschaft zumindest gefährdet wäre. Du belohnst aber zum Abschluss diejenigen, denen du dich im Verein verbunden fühlst. Verbundenheit besteht also nicht mit denen, die mit ihrer Hilfsbereitschaft deinen Erfolg krönen?!
Und nochmal die Frage konkretisiert: Wofür stehst du in dieser Grundlagenforschung? Für die Interessen von Autisten oder für die Interessen der Berufsgruppe, für die du forschst? Könntest du einen Interessenkonflikt erkennen?
Wie den Beiträgen in diesem Forum zu entnehmen ist, wimmelt es hier von Menschen, die mit medizinischer Forschung und medizinischen Indikationen aller Art teilweise scheußliche Erfahrungen machten. Diesen extremen Erlebnissen gilt es sich in der Forschung zu stellen und Verantwortung zu übernehmen.
Ich möchte in diesem Zusammenhang aus einer Erinnerung an Wilhelm Kütemeyer 1904 - 1972 (Autor des Aufsatzes „Die Manipulierung der Person durch die Naturwissenschaft“ zitieren, die der website der Viktor-von Weizsäcker-Gesellschaft entnommen wurde.
"Kütemeyer erörtert hingegen die Bedingungen, unter denen der „unüberwindliche Widerstand als mehr oder weniger überwindbar“ erwiesen werden könnte. Dabei entwickelt Kütemeyer die Idee eines vom Arzt und vom Patienten nicht zu überwindenden, sondern GEMEINSAM ZU LEISTENDEN WIDERSTANDES. Kütemeyer legt die Auffassung einer ökonomischen Beziehung zwischen beiden Widerstandsarten, dem zu überwindenden und dem zu leistenden Widerstand nahe: je stärker der eine, um so schwächer der andere und umgekehrt. Das bedeutet: Je mehr es dem Kranken im Bereich sozialen Handelns gelingt, nein zu sagen, Konflikte auszutragen, Impulse aggressiver Abgrenzung zuzulassen, um so mehr kann er sich in der dyadischen Behandlungssituation dem therapeutischen Prozeß öffnen, um so geringer ist sein Widerstand gegen die therapeutische Methode und die Person des Arztes. Damit ist ein neues psychotherapeutisches Programm aufgestellt.
Kütemeyer schreibt: „Das Maß seiner Überwindbarkeit (des krankhaften, zu überwindenden Widerstandes, H.S.) ist nicht zuletzt DAVON ABHÄNGIG, WIEWEIT DER WIDERSTAND, DEN DER PATIENT LEISTET, UNTERSTÜTZT UND GENÄHRT WIRD VOM ARZT, VON DER MITWELT, VON GEMEINSCHAFTLICHEN UND GESCHICHTLICHEN IMPULSEN“. Deshalb spricht Kütemeyer von einer „prinzipiellen Grenze der Psychotherapie“ in der Behandlung organischer Erkrankungen und meidet den Begriff „Psychotherapie“, da dieser die Möglichkeit der Ausgrenzung der leiblichen und sozialen Dimension nahelegt. Kütemeyer bevorzugt die Formulierung vom „therapeutischen Umgang von Arzt und Patient“.
Konsequenz dieser Überlegungen war die methodische Einbeziehung der Angehörigen in den therapeutischen Prozeß.
ABER AUCH DIE PERSON DES ARZTES WURDE IN NEUER WEISE GEFORDERT: NICHT NUR SEINE EINSTELLUNGEN UND HALTUNGEN IN DER PSYCHOTHERAPIE STANDEN ZUR DEBATTE; SONDERN AUCH SEIN BERUFLICHES UND PRIVATES UMFELD: ER WAR AUFGEFORDERT, IN DER THERAPIE "MIT SEINER GANZEN EXISTENZ ZU GESTIKULIEREN" WIE KÜTEMEYER GERNE FORMULIERTE."
Dass eine Studie als "unbedenklich" bewilligt wurde, kann auch heißen, dass sie ohne Denken freigegeben wurde. Hier die Kommissionierer beim Namen genannt:
Mitglieder der Ethik-Kommission der Universität Witten/Herdecke
Frau Prof. Dr. med. dent. Christine Baulig, Zahnmedizinerin / Klin. Epidemiologin
Herr Prof. Dr. phil. Jan P. Beckmann, Philosoph / Medizinethiker
Herr Prof. Dr. med. Karl-Heinz Beine, Psychiater
Frau PD Dr. med. dent. Mozhgan Bizhang, Zahnmedizinerin
Herr Prof. Dr. Ludwig Brandt, Anästhesist
Herr Prof. Dr. med. Eduard David, Physiologe
Herr Siegbert Eisermann, Ethiker
Herr Prof. Dr. med. Jörg T. Epplen, Humangenetiker
Herr Prof. Dr. med. dent. Anton Friedmann, Zahnmediziner
Herr Prof. Dr. Dr. h. c. Peter Gängler, Zahnmediziner
Herr RA Prof. Dr. med. Peter Gaidzik, Volljurist / Arzt
Herr Prof. Dr. med. Henning Gallenkamp, Internist
Herr Dr. rer. nat. Robert van Gemmern, Apotheker
Frau Prof. Dr. med. Elisabeth Gödde, Humangenetikerin
Herr Prof. Dr. med. dent. Wolf-Dieter Grimm, Zahnmediziner
Herr Dr. med. Klaus-Dieter Haase, Strahlentherapie / Radio-Onkologie
Frau Prof. Dr. rer. nat. Ulrike Heinrich, exp. Dermatologie
Herr Dr. med. Christian Hick, Philosoph / Arzt
Herr Prof. Dr. med. dent. Joachim Jackowski, FZA für Oralchirurgie
Herr Dr. rer. nat. Peter M. Kaiser, Naturwissenschaftler
Herr Dr. med. Jens Kollmeier, Internist
Herr Prof. Dr. rer. nat. et med. habil. Frank Krummenauer, Med. Biometriker
Frau Dr. rer. medic. Silke Lange, Statistikerin
Herr Prof. Dr. rer. medic. Peter van Leeuwen, Mathematiker / Physiologe
Herr Dr. Arnd T. May, Klinischer Ethiker / Medizinethiker
Herr Prof. Dr. rer. nat. Herbert Mayer, Humanbiologe / Naturwissenschaftler / Biometriker
Herr RA Werner von Meding, Volljurist
Frau Prof. Dr. Sabine Metzing, Pflegewissenschaftlerin
Frau Dr. med. Ana Karena Neukirch, Chirurgin
Herr Dr. Matthias Noreiks, Apotheker
Frau Prof. Dr. rer. nat. Martina Piefke, Psychologin
Herr Dr. med. Roland Raddatz, Anästhesist
Herr Dr. med. Jörg Reißenweber, Physiologe / Arzt
Herr Prof. Dr. med. Dr. phil. nat. Achim Schmidtko, Pharmakologe / Apotheker
Herr Dr. med. Sven Schmiedl, Klin. Pharmakologe
Herr Dr. theol. Rainer Schmitt, Theologe / Medizinethiker
Herr Prof. Dr. Winfried Schnepp, Pflegewissenschaftler
Herr Prof. Dr. med. dent. Andreas G. Schulte, Zahnmediziner
Frau Prof. Dr. med. Petra Thürmann, Klin. Pharmakologin
Herr Prof. Dr. med. Hagen Tronnier, Dermatologe
Herr Dr. med. Hubert Trübel, Pädiater
Frau Jana Deborah Winter, Apothekerin
Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. (Johannes 8.12).
Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es denn allen, die im Hause sind. (Markus 4.21) (Lukas 8.16)
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