rabox
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Hallo antares,
nö, geb dir in einigen Punkten jetzt mal nicht recht. aber es ist trotzdem interessant, was du schreibst. Ich diskutiere das gerne mit dir.
Zunächst mal, will ich was relativieren: Ich teile das nicht der ganzen Welt mit. Das meinen die Leute oft, wenn sie einen Blog sehen, dass den "die ganze Welt" liest, nur weils technisch möglich ist. De facto liest meinen Blog kaum wer und die meisten Besucher springen rein, picken sich eine Info über Suchmaschinen oder anderen Techkram und sind wieder draussen.
Gerade weil ich natürlich Bedenken habe, und du ja ganz gezielt auf meine Bedenken eingehst, habe ich ja den Link hier eingestellt. Also danke für deinen Kommentar. Ich werde die von dir verlinkten Seiten dann später noch ansehen, das ist sicher interessant.
Ich antworte jetzt mal zu deinen Argumenten:
Also grundsätzlich weiss ich mal was HSP, ADHS etc. sind, das will ich schon klarstellen. (Entsteht der Eindruck ich wüsste es nicht?)
Weiters ist es so, dass ich insgesamt an die 10 Jahre verschiedenster Therapieformen hinter mir habe, bei denen ich viele Probleme in meinem Leben lösen konnte, aber es ist ein bestimmter Rest, eine Grundstruktur geblieben, an die ich nie herankam. Warum die Therapeuten übrigens nicht auf ADHS bzw. Asperger kamen, kann ich vom heutigen Standpunkt aus schon nachvollziehen, das würde hier aber den Rahmen sprechen.)
Über die Therapien schreibe ich in dem Artikel nicht, das liegt u. A, auch daran, dass ich ja in einem Artikel nicht alles schreiben kann, was zu einem Thema nur denkbar ist. Lassn wir das jetzt mal weg. Trotzdem habe ich von "inneren Themen" wahrscheinlich doch ein wenig mehr Ahnung als der Durchschnitt.
Was ich allerdings nicht habe, das sind Diagnosen für ADHS und Asperger. Das ist richtig. Mein Problem dabei ist, dass ich einfach satt habe von Arzt zu Arzt zu rennen und mir irgendwas anzuhören, was mir im Grunde nicht wirklich weiterhilft. Fakt ist, dass ich im Leben vor Problemen stehe, die andere nicht kennen. Und die Probleme schienen lange Zeit nicht lösbar. Nachdem ich dann vor Jahren über ADHS gelesen hatte, viel es mir wie Schuppen von den Augen: DAS BESCHREIBT DICH.
Der nächste Schritt war dann, dass ich vor ca. einem halben Jahr jemanden mit offizieller Asperger-Diagnose kennen gelernt habe. (Der Freund, der uns bekannt machte, meinte noch, dass er mir ziemlich ähnlich wäre.) Wir haben viel über Asperger gesprochen und ich habe begonnen zu lesen und es ging mit wieder so wie vor Jahren mit ADHS: Die absolute Klarheit, dass ich da auf ein Thema gestossen bin, das mit mir zu tun hat.
Der Status quo (und hier stimmen wir sicherlich überein (bzw. wirst du keine Einwände haben) ist also folgender:
- Ich habe ein Leben, von dem mir nicht ganz klar ist, wieso manche Dinge so ganz anders laufen als bei anderen Menschen.
- Ich würde gerne damit besser umgehen können.
- Die Informationen, die ich über ADHS und Asperger erhalten habe, waren für mich wie der Jackpot im Lotto. Endlich konnte ich was mit den unklaren Themen anfangen und mir z. B. ein Buch dazu kaufen oder in einem Forum darüber schreiben.
Die Frage ist, wie ich damit umgehe. Und hier könnten wir anderer Meinung sein, bzw. lasse ich mich gerne beraten. In meinen Augen ist es nicht wichtig, dass ich zu einem Psychiater gehe um die selbstgessellten Diagnosen abzuklären. Ich fühle mich gut so und ich bin echt happy, dass meine "Besonderheiten" endlich irgendwo reinpassen. Würdest du anders reagieren, wenn ich ein offizielles Papier hätte? Das würde mich wirklich interessieren.
Was den Blogartikel betrifft: Ich kann den Beitrag auch löschen, wenn sich hier in weiterer Diskussion rausstellt, dass er einfach nur schlecht ist.
Danke für antworten!
Raphael
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