Kaleidoskop
(in einer Seifenblase zwischen den Welten (DIS & AS & ...)

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Ich hab mir gestern die Aufzeichnung zum Scgühulexperiment Inklusive angeschaut und fand sie recht ... enttäuschend.
Bei mir wurde der Eindruck erweckt, dass die Eltern der betroffenen Kindern auf Teufel komm raus wollen, dass ihr Kind mindestens auf eine Regelschule gehen, wenn nicht sogar einen normalen Abschluss kriegen, egal um welchen Preis.
Soweit für mich erkennbar war, war der Junge mit Down-Syndrom nicht so stark betroffen, wie ich es in manchen fällen schon gesehen habe. Dennoch war zu erkennen, dass er Schwierigkeiten hat. Die Mutter wollte ihn unbedingt auf eine Realschule schicken, obwohl sie der Meinung ist, dass er keinen Abschluss kriegt. Aber er soll mit Kindern aus seiner Nachbarschaft zur Schule gehen. Klar kann es für beide Seiten ein gewisser Gewinn sein, wenn man mit einem Menschen mit Einschränkungen zusammen in einer Klasse ist. Die Kinder verlieren Berührung Ängste, die sie sonst normalerweise haben. Aber es wird auch Hänseleien geben. Solange sie noch jünger sind, wird er wunderbar akzeptiert, später fangen dann die Hänseleien an. Ist das wirklich so erstrebenswert?
Was ist so schlimm daran, wenn ein Kind auf eine so genannte Förderschule geht? Dort werden die Stärken weiter ausgebaut und an den Schwächen individuell gearbeitet. Es spricht doch nichts dagegen, danach noch auf eine Regelschule zu gehen? Oder bin ich da zu verbohrt?
Bei dem Jungen mit Autismus konnte ich ein paar autistische Züge erkennen, bin aber kein Fach Mensch. Dass er kleine Klassen braucht, ist nachvollziehbar. Aber ob eine Blindenschule da die geeignete Schulform ist? Erfahrungsgemäß sind blinde und sehbehinderte nicht unbedingt leise. Natürlich sind die Klassen kleine. Eine Klasse beinhaltet maximal zehn Schüler. Aber schon allein die Punktschriftmaschine machen einen gewissen Lärm. Und wer glaubt, dass es an einer Blindenschule keine Diskriminierung gibt, der ist absolut auf dem Holzweg. Sehbehinderte Haken auf denen herum, die noch schlechter sehen. Blinde würden wahrscheinlich dann auf dem autistischen Jungen herum hacken, weil er in sofern eine Extrawurst gebraten bekommen, als dass er noch eine Integrationskraft hat und einfach mal so aus dem Unterricht raus darf und sich ausruhen darf. Der Unterricht war meines Erachtens nach für mich trotz Beschulung in so einer Schule anstrengend. Aber Sonderpausen hatte ich nicht. Aber ich konnte eben genau diese Hänseleien hensel line von scheinbar stärkeren gegenüber schwächeren beobachten. Es ist zu bedenken, dass viele mit ihrer See Einschränkung nicht unbedingt klarkommen und sich dann vermeintlich schwächere rauspicken, um auf denen herum zu hacken. Ist das wirklich erstrebenswert? Wird der Junge auf dieser Schule wirklich seinen Abschluss schaffen können? Wäre es nicht schlauer, ihn erst einmal auf eine Schule zu schicken, wo er nicht der einzige Autist ist und er individuell so gefördert werden kann, dass er dann an einer Regelschule beschult werden kann? Man möge mir verzeihen, aber in der Regel ist eine Blinden Schule nicht eine Förderschule im klassischen Sinne. Natürlich sind zum Beispiel Karten für den Erdkunde riecht oder grafische Darstellungen in der Mathematik vereinfacht dargestellt, das ist dann einer „richtigen“ Regelschule nicht der Fall. Dort wird man mit Informationen geflutet.
Verallgemeinert gesagt kann ich nicht sagen, wie es zum Beispiel mit dem Essen in einer Blindenschule aussieht. Die Schulen, die ich erlebt habe, da könnte man sich teilweise tatsächlich aussuchen, was man wollte und sich selbst nehmen. Allerdings waren die Betreuer beziehungsweise Erzieher darauf bedacht, dass man alles ist, auch wenn man etwas partout nicht mochte. Auf der letzten Schule da kann man sein Essen einfach vorgesetzt. Man konnte eventuell sagen dass man lieber nur das oder das möchte, aber man wurde bedient.
Ich habe meine komplette Schullaufbahn bis zum Abitur an einer so genannten Förder Schule verbracht. Alle Schulen waren auf blinde und sehbehinderte spezialisiert. Was mich bis zum Abi halt durchhalten lassen, aber mein Eiserner Wille. Auch meine erste Ausbildung habe ich an dieser Schule mit eisernem willen durchgezogen. Dennoch war ich nach der Schule mit unter müde.
Da ich mit meiner ersten Ausbildung keinen Job fand, da mir die praktische Erfahrung fehlte, habe ich dann noch eine Ausbildung in eine Regelschule abgeschlossen. Es war eine duale Ausbildung. Die Klasse war mit 18 Schülern viel zu groß für mich, der Lärmpegel war viel zu laut für mich und es wurde viel zu schnell für mich gearbeitet. Wenn es Gruppenarbeiten gab, war ich der Klotz am Bein der Gruppe, die mich abbekommen hat. Ich hätte gar nicht gewusst, wo mir eine Integrationskraft helfen könnte geschweige denn eine beantragt. Ich habe mir einmal für die Berufsschule und einmal für den Ort der Lehrgänge eine Integrations Lehrerin zu Hilfe geholt, damit sie ihnen erklärt beziehungsweise am eigenen Leib Zeit, wie es ist, schlecht zu sehen. Das hat für mich eine kleine Erleichterung gebracht. Aufgaben Blätter oder Blätter allgemein wurden in der Luftschule nicht mehr auf diesem grauen Ökopapier gedruckt und ich bekam meine Klausuren in einer größeren Schriftgröße ausgedruckt. Auf den Lehrgängen bekam ich die PowerPoint Präsentationen schon vollständig ausgefüllt ausgefüllt und natürlich auch die leeren, da ja Aufgaben zu lösen waren Ich wollte durch aus lernen, wie ich die Aufgaben zu lösen hatte.
Obwohl die Berufschule nur so lange war wie meine jetzige Arbeitszeit vom Tagesplan her, hat ziemlich ziemlich k.o. gemacht. Die Arbeit in den einzelnen Bereichen hat zwar Spaß gemacht, war mit der regulären Arbeitszeit von 8 Stunden aber extrem anstrengend und ich war danach einfach nur k.o. und reif fürs Bett. Musste aber trotzdem noch Dinge des täglichen Lebens erfühlen. Dass ich in der Berufsschule und in den Lehrgängen keine Freunde bzw. Nicht mal sozialen Anschluss fand, lag an beiden Seiten. Die anderen hätten Berührungsängste „mit einer Behinderten“, ich selbst hatte zu wenig Selbstbewusstsein und war zu schüchtern. Die Einsamkeit war an der BS nicht ganz so schlimm, da ich am Ende des Schultages wieder in meine gewohnte Umgebung könnte. So konnte ich mich ein wenig für den nächsten Tag regenerieren.
Die dahinterliegenden Lehrgänge waren für mich die Hölle. Ich musste mit dem Tempo der anderen mithalten und mitschreiben. Es wurde ein winzig kleines bisschen besser, als ich die PowerPoint Präsentationen schon fertig ausgefüllt bekommen habe. Nichts desto trotz musste ich die Aufgaben ihr auch lösen. Dort war ich langsamer als der Rest meiner mit Schüler. Wenn wir dann Mittagspause hatten und essen beziehungsweise ein kleines bisschen Ruhe haben konnten, habe ich noch ein Großteil dieser Pause damit verbringen müssen, nach zu arbeiten. Danach ging es in den sehr vollen Speisesaal, wo ich mir das nötigste zu essen wollte, weil ich am Befehl Schwierigkeiten hatte. Mir war der Speiseraum zu voll und zu laut, aber was hatte ich für eine Wahl. Wenn ich Glück hatte, hatte ich nach dem Essen noch 10 Minuten Ruhe. Und dann ging es schon weiter bis circa 14 beziehungsweise 16:00 Uhr. Nach dem Unterricht musste ich das gelernte noch so auf arbeiten, dass ich es verstehen und damit was anfangen konnte, schließlich war der Stoff auch Abschluss Prüfungs relevant. Spätestens am zweiten Tag im Bildungszentrum hatte ich eine Zahnfleischentzündung beziehungsweise fühlte mich erkältet, Letzteres stellte sich im Laufe der Zeit als Allergie bedingt heraus. Man kann sich vorstellen, dass ich bis zum Abendessen um 18:00 Uhr nicht wirklich Pause hatte. Ich habe Abend gegessen und dann noch weitergearbeitet. Zeit zur Erholung gab es nur zum schlafen. Also wenig Regenerationszeit. Da diese Lehrgängen nicht in Wohnortnähe stattfanden, war ich isoliert von meiner gewohnten Umgebung und fühlte mich wie ein Fremdkörper. Auch wenn mir meine Arbeit Spaß gemacht hat, wenn ich nicht in Berufsschule oder Bildungszentrum war, so war sie doch anstrengend, weil ich keinerlei Hilfsmittel hatte. Allerdings wurde ich von den Kollegen vor Ort angenommen und ins Team integriert. Dass ich meine Ausbildung in der Regel Zeit geschafft habe lag einfach daran, dass ich wieder einmal meinen eisernen willen nutzte, weil ich wusste, dass drei Jahre für mich keine Entlastung sondern eine Zusatzbelastung wären.
Nach Bestandener Abschlussprüfung Arbeit hätte ich erst Vollzeit, dann 6 Stunden und jetzt nur noch 4 1/2 Stunden täglich. Dass ich so wenig und langsamer arbeite als meine mit Kollegen ist, zu Weißig von meinem Chef eine Belastung für meine Kollegen. Von denen hat zwar keiner den Mund, das auszusprechen aber er weiß es und ich weiß es im Grunde genommen auch, habe es gestern einfach nur klar gesagt bekommen.
Ich halte es für wichtig, dass Menschen mit Einschränkungen mit Menschen ohne Einschränkungen zusammen treffen. Aber ich glaube, dass die Schule für Menschen mit Einschränkungen nur dann auf eine Regelschule machbar ist, wenn diese Menschen zum Beispiel an den Rollstuhl gebärenden sind und sonst fit sind. Alle Menschen, die eine andere körperliche Einschränkung haben oder anders lernen, sind an einer Regelschule verloren. Und es ist demotivierend, zu wissen, dass man eventuell seinen Abschluss dort nicht schafft. Die Mutter des Jungen mit Down-Syndrom hat mir gesagt,, Dass ihr Sohn wahrscheinlich keinen Abschluss schaffen wird.
Meiner Meinung nach wurde in der Doku einfach nur gezeigt, was die Eltern wollen und ein wenig, wie sich die Schulsuche gestaltet. Es wurde aber nicht auf die Probleme eingegangen, die die Kinder in den jeweiligen Schulen haben würden bis auf die eine Situation, in der der autistischer Junge zwischendrin mal in einem ruhigen Raum sich hinlegen durfte.
Ich frage mich also, muss Inklusion um jeden Preis stattfinden? Was bringt es, wenn das Kind zwar auf eine Regelschule ist, aber am Ende dieser einen psychisches Wrack ist? Und selbst wenn das Kind die Schule schafft, was ist mit der Ausbildung? Wie wird es mit seiner Arbeit auf dem ersten Arbeitsmarkt klarkommen?
Es braucht im Bereich Inklusion mehr als nur dickköpfige Eltern, die ihr Kind um jeden Preis auf eine Regelschule schicken wollen. Die Schule muss wissen, welche Besonderheiten zu beachten sind. Die Klassen sollten kleiner sein. Es muss geschaut werden, welche Kinder welche Bedürfnisse haben und gegebenenfalls diese Kinder in einer kleineren Gruppe bis Schulen, so dass sie die nötige Ruhe haben. Es muss möglich sein, dass die Kinder, die eine Integrationskraft brauchen diese auch haben. Das Lehrmaterial muss gegebenenfalls angepasst werden. Es mangelt einfach noch an sehr vielen Ecken und enden. Theoretisch gesehen klingt das Thema ja wunderschön, aber praktisch…?
Und mal als Gegenfrage: was spricht denn dagegen zu sagen, dass gesunde Kinder auf eine „Förderschule „ integriert werden. Der Kindergarten, in dem ich war Bestand zu einem gut Teilen aus Kindern mit den verschiedensten Einschränkungen und einigen Kindern, die keine Einschränkungen haben. Also würde auch dieses Modell funktionieren.
So hart es klingen mag, ich für meinen Teil bin froh, dass ich den Großteil meiner Schulzeit auf eine Schule verbracht habe, die auf meine Bedürfnisse mehr oder weniger angepasst war. Ich wäre sonst nicht so weit gekommen trotz aller Anpassung und trotz meines starken Willen.
Mein Fazit dieser Doku ist, dass sie zu einseitig ist und nicht alle Seiten richtig beleuchtet worden. Mich würden eure Meinungen und eure Erfahrungen mit integrative Beschulung an einer Regelschule interessieren, sofern ihr welche habt.
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