Vertrauen
17.03.07, 15:18:21
Valo
Ich denke nicht, daß Autismus etwas mit fehlenden Urvertrauen zu tun hat. Mißtrauen finde ich auch nicht negativ, so wie Angst nicht negativ ist. Mißtrauen ist dazu da um uns zu beschützen. Wer nicht mißtraut hat wohlmöglich Nachteile. Natürlich ist es eine Sache des Maßes.
Meine Überleungen beinahlten keinerlei Wertung.
Außerdem geht es hier darum, ob und wem wir vertrauen, vertrauen können oder wollen.
17.03.07, 15:19:05
drvaust
geändert von: drvaust - 17.03.07, 15:21:43
Warum fallen Autisten immer wieder auf Leute rein, wenn sie kein Vertrauen besitzen?
Weil sie Verschiedenes nicht erkennen. Z.B. die unwillkürlichen Signale eines Lügners, nonverbale Signale als Warnzeichen.
17.03.07, 15:22:49
Valo
Warum fallen Autisten immer wieder auf Leute rein, wenn sie kein Vertrauen besitzen?
Gute Frage.
Meines Erachtens gibt es da keinen Zusammenhang:
a) ich vertraue nicht versus
b) ich falle auf jemanden rein, weil ich ihn anders wahrnehme, als er ist; hier vertraue ich meiner Wahrnehmung, die jedoch nicht mit der Realität übereinstimmt.
18.03.07, 12:58:05
uppsdaneben
Warum fallen Autisten immer wieder auf Leute rein, wenn sie kein Vertrauen besitzen?
Weil sie Verschiedenes nicht erkennen. Z.B. die unwillkürlichen Signale eines Lügners, nonverbale Signale als Warnzeichen.
Ich kann nur auf jemanden reinfallen, wenn ich ihm vertraue. Wenn ich als Autist nie vertraue, dann kann ich auch nicht reinfallen.
18.03.07, 13:15:26
drvaust
Ich kann nur auf jemanden reinfallen, wenn ich ihm vertraue. Wenn ich als Autist nie vertraue, dann kann ich auch nicht reinfallen.
Ohne Vertrauen geht es nicht, ich kann nicht alles nachprüfen. ;) Ich kann nicht von jedem Busfahrer den Führerschein verlangen, von jedem Bekannten ein aktuelles Führungszeugnis und Bürgen, von jedem Arzt die Qualifikationsnachweise usw.. Ich muß im Alltag viel vertrauen oder ich kann nur alleine leben, was nich geht.
19.03.07, 14:34:32
Altpapier
Ist es vielleicht so: Bei jeder Aktion muß ein Autist auch vertrauen, wenn er die Lage nicht einschätzen kann? Das wäre eine Art genötigtes Vertrauen aus der Notwendigkeit und dem Wunsch aktiv zu sein.
19.03.07, 18:13:22
bellaria
Ich finde auch den Zusammenhang zwischen Selbstvertrauen und "Fremdvertrauen" sehr interessant. Menschen mit wenig Selbstvertrauen scheinen dazu zu neigen, anderen zu sehr zu vertrauen (und dadurch Schaden zu nehmen). Kann Selbstvertrauen also vor Verletzungen in der Richtung schützen?
19.03.07, 19:24:09
Snape
>>> Ist es vielleicht so: Bei jeder Aktion muß ein Autist auch vertrauen, wenn er die Lage nicht einschätzen kann? Das wäre eine Art genötigtes Vertrauen aus der Notwendigkeit und dem Wunsch aktiv zu sein. <<<<
ja Altpapier, das hört sich für mich sehr stimmig an. Wenn ich z.B. an der Freizeitgruppe teilnehme, muß ich den Menschen dort je nach Aktivität vertrauen, obwohl ich den Personen dort eigentlich nicht vertraue (Z.B. beim Paddeln auf dem Fluß, da ich nicht immer mit der Person (Bezugsperson) der ich eben vertraue fahren kann, das die Person keinen Unfug im Boot anstellt).
21.03.07, 15:30:35
Goldloeckchen
Ist es vielleicht so: Bei jeder Aktion muß ein Autist auch vertrauen, wenn er die Lage nicht einschätzen kann? Das wäre eine Art genötigtes Vertrauen aus der Notwendigkeit und dem Wunsch aktiv zu sein.
Das war bei mir anfangs so. Weil ich viele Situationen nicht einschätzen konnte war ich naiv was mir schon öfters zum Verhängnis wurde auch in Richtung Gewalt. Mit der Zeit hat sich das jedoch so weit geändert, dass ich einige Situationen als prekär oder gefährlich empfinde obwohl sich im nach hinein rausstellt, dass sie das gar nicht sind. Geht manchmal schon in leichte Paranoia über. Aber in manchen Situationen bin ich genauso naiv wie zuvor und mache stets die selben Fehler...Dazu fällt mir ein, dass man mir in der Schule oft vorgeworfen hat ich würde aus Situationen nie lernen.