08.12.06, 23:24:34
liselotte
Hallo zusammen
Hier habe ich einen interessanten Bericht
http://stern.de/wissenschaft/mensch/570808.html?q=Einstieg%20ins%20Leben zum Thema Autismus. Was meint Ihr dazu?
Mit freundlichen Grüssen
Liselotte
09.12.06, 10:13:19
Goldloeckchen
Der Bericht ist nur wenig fundiert und fokusiert sich hauptsächlich auf einzelne stereotype Bewegungsabläufe wie das "Glas zerbrechen". Der Leser könnte meinen, dass alle Autisten mit "Gläsern um sich schmeißen" und dadurch eine allgemeine Gefährdung darstellen. Da in diesen Artikel ausschließlich von schwereren Formen berichtet wird hätte man erwähnen sollen, dass es sich um Low functional Autism handelt. Die leichteren Formen werden nur in einen kurzen Nebensatz erwähnt und als "schüchtern wirkend" bezeichnet was aber eher einer Sozialphobie gleich käme. Was mir noch weniger gefällt ist, dass man Autisten in den Artikel als "bizarr" bezeichnet anstatt das "seltsame Verhalten" aus neurologischer aber v.a. aus der Sicht des Autisten zu erklären. Und wenn man schon erwähnt, dass man Autisten unterschätzt sollte man schreiben können inwiefern man sie unterschätzt. Dabei sollten sowohl die Fähigkeiten wie auch Probleme eines Autisten zur Bewältigung des Alltags gennant werde. Mit anderen Worten: Ich habe schon wesentlich bessere Artikel über Autismus in gleicher Länge gelesen.
09.12.06, 14:10:24
Altpapier
Den hatte ich schon früher gelesen. So gut finde ich den Artikel nicht, das Foto ist gewissermaßen kennzeichnend für die beabsichtigte Aussage. Allerdings fand ich die Erwähnung von möglichen Integrationsansätzen und das Beispiel dafür gut und interessant.
09.12.06, 18:16:41
Goldloeckchen
Zitat:
Allerdings fand ich die Erwähnung von möglichen Integrationsansätzen und das Beispiel dafür gut und interessant.
Das stimmt schon. Nur wurde hier nicht konkret beschrieben wie diese Integrationsansätzen aussehen könnten. Was ich fürchte ist, dass solche Artikel schnell in Vergessenheit geraten wenn nicht genügend informiert wird. Bei mir ist es zumindest so dass vieles durch Daten und Fakten samt Verknüpfung einer Lebensgeschichte dauerhaft "absorbiert" wird. Gegen kurze aber prägnante Texte ist also nichts auszusetzen aus meiner Sicht.
09.12.06, 22:19:33
DrChaoZ
ich finde den artikel etwas einseitig und lasch. vor allem weil alles autistische über einen kamm geschehrt wird, um es metaphorisch zu sagen. insgesamt wenig differenziert und in meinen augen nur eine weitere kurze fußnote.