06.12.06, 13:03:42
Altpapier
Eine Mutter hat in den USA ihren zwölfjährigen Sohn mit ADHS-Diagnose als Erziehungsmaßnahme von der Polizei verhaften lassen. Medikamente hätten bisher nicht geholfen. Wer weiß ob die Diagnose stimmt?
Der Spiegel
06.12.06, 13:20:08
Goldloeckchen
Persönlich finde ich diese Maßnahme affig weil sie sich direkt ans Jugendamt hätte wenden können anstatt ihren Sohn in so einer platten Aktion erziehen zu wollen. Letztendlich ist er davon auch nicht umgänglicher geworden.
Ob er ADHS hat? Schwer zu sagen. Das könnte auch eine Störung des Sozialverhaltens (SSV, ICD-10 F.91) sein. Dennoch reagiert nicht jeder ADHSler auf MPH postiv. Möglicherweise muss auch ein anderes Medikament aus der "MPH-Serie" eingenommen werden. Der ADHS-Sohn meiner Bekannten hat Ritalin erhalten was so gut wie gar nichts bewirkte dann hat man ihm auf Mediknet eingestellt und nun ist er wie ausgewechselt.
Natürlich weiß ich nicht wieviele Medikamente der Junge (Artikel) bereits ausprobiert hat.
06.12.06, 15:40:45
Silvana
Das wird so nicht funktionieren.
Wenn er wirklich ADHS hat ist er vieleicht vom Verstand her in der Lage die Bestrafung als solche zu verstehen aber er ist emotional nicht in der Lage danach zu handeln.
Denn das ist eines der kennzeichnenden Merkmale der ADHS.
ADHSler handel oft erst und dencken dann. Oder wenn sie vorher mal dencken, dencken sie so lannge über eine Sache nach das sie diese niemal anfangen.
Frag mich nicht wo her ich das weis :D ich kenne da jemanden der kukt mich immer Morgens an...............
........... beim waschen im Spiegel.
Aber da ich ja nicht weis was vorher passiert ist, ist das schwer zu beurteilen. Vielleicht hat die Mutter schon an tausend Stellen um Hilfe gebeten, und keiner konnte oder wollte ihr helfen. Und das was sie getan hat war eine Verzweifelungstat (und wie oft bei solchen Taten etwas über das Ziehl hnaus geschossen).
Aber vielleicht ist ja, wenn der Junge extrem ausgeprägte ADHS hat, vielleich wirklich mal eine Stationere Betreuung hilfreich. Diese Aktion hat die Sache ehr verschlimmert.
Aber ich glaube das auch die Mutter dringen therapeutische Hilfe benötigt.Irgendwie kann ich sie verstehen, ein ADHS oder anders Verhaltensauffäliges Kind, kann eine Mutter in den Wahnsinn treiben (bin zwar selbst keine Mutter, aber meine Mutter würde es euch gerne bestätigen und meine Mutter ist eigentlich eine geduldige Frau).
06.12.06, 21:19:16
arlette
naja, dass einer der nerv mal total reisst mit einem adhs-kind, kann ich doch nachvollziehen..ich selber musste mir strikte selbst-regulierungs-'cool-down'-schlaufen angewöhnen und mich bei 'nervenrissen' diszipliniert daran halten, um in gewissen situationen nicht total auzurasten (bzw. mich mal zu entfernen, abzuregen und erst mit einigermassen klarem kopf zu reagieren). das thema hier für mich ist eher die auslagerung der eigenen autorität zu handen von staatsorganen, was ich doch ziemlich grotesk finde, weil es mir nie in den sinn käme, die grenzen so aufzuzeigen. wie die geschichte vom 'schwarzen mann', wenn die kinder nicht gehorchen (e.t. hoffmann hat im 'der sandmann' eine wunderbare passage dazu; die kinderfrau erklärt dem kleinen jungen, was für ein böser unhold der sandmann ist).
10.12.06, 02:49:24
drvaust
Ich finde das absurd.
Was hat die Polizei damit zu tun?
Wieso hat sich die Polizei darauf eingelassen?
Spinnen die in den usa?
10.12.06, 10:50:38
Silvana
Das ist die andere Sache, wenn ich in der Polizei Leitstelle den Anruf entgegen genommen hätte, hätte ich keine Cops sondern die Jugendfürsorgen hingeschickt.
Zumindest hier in Deutschland giebt es in einigen Städten einen Notdienst der Jugendfürsorge. Ansonsten die Diakonie hat sicher einen Notdienst für solche Katastropfen.
Wie gesagt, soche Katastropfe kommen ja nicht aus heiterem Himmel, die Frau muss sich schon zimlich alleingelassen fühlen.
Ich betrachte diese Aktion als Hilfeschrei der Mutter.