Erneute Studie: Motive, Wünsche und Bedürfnisse
09.03.16, 20:23:05
MariaLepp
Liebe Mitglieder,
wir hatten euch bereits bei unserer ersten Version der Studie um Unterstützung gebeten und haben viele hilfreiche Anmerkungen bekommen! :)
Vielen vielen Dank dafür!
Nun brauchen wir dringend noch weitere Teilnehmer und würden uns sehr freuen,
wenn ihr uns wieder so gut dabei unterstützen würdet.
Es geht um Motive, Wünsche und Bedürfnisse von Autisten und die Umfrage dauert ca.
20 Minuten und ist selbstverständlich anonym.
Jede Teilnahme ist eine große Hilfe! :)
Hier der Link zur Umfrage:
http://www.motivationlab.uni-osnabrueck.de/limesurvey/index.php?sid=36969&lang=de
Diejenigen, die die erste Version bereits ausgefüllt haben, brauchen die jetzige Umfrage natürlich nicht noch einmal ausfüllen.
Gerne könnt ihr auch noch eine Kollegin zum Thema "Alltagsverhalten" unterstützen!
Dauer: 15- 20 Minuten
Link zur Studie:
http://www.motivationlab.uni-osnabrueck.de/limesurvey/index.php?sid=48197&lang=de
Vielen Dank! :)
10.03.16, 12:44:52
Antares
Was ist denn jetzt anders wie letztes Mal?
10.03.16, 22:25:01
55555
Weniger hinterfragende Antworten als im
vorherigen Thread? ;)
11.03.16, 06:50:37
Fundevogel
Hm, ich komme ohne Beantworten der Fragen garnicht auf die zweite Seite, um mich darüber zu informieren, welche Fragen denn überhaupt gestellt werden.
Nun müsste ich also irgendwelche Angaben machen, um im Fragenkatalog weiterfahren zu können. Dafür müsste ich dann aber lügen, um anonym bleiben zu können. Da Lügen Autisten aber eher zuwider sind, erhalte ich also auch keine weiteren Informationen.
Originell ist die Verlosung von Gutscheinen unter den Mitmachern.
Ich kenne das bisher so, dass Studien insbesondere in den Psychologie/Psychiatriebereichen durch Stundenlöhne von bis zu 50,00 EURO (in Ausnahmen auch mehr) schmackhaft gemacht werden (ohne dass die Ethikgremien da sonderlich was einzuwenden hätten).
Zum Vergleich: In vielen beruflichen Bereichen werden trotz Mindestlohnfestschreibung immer noch Stundenlöhne von 6,50 EURO gezahlt.
@MariaLepp: Ich fände es spannend zu hören, wie das Echo bei Mitschülern auf deine Informationen über unsere Antworten war.
13.03.16, 17:02:58
MariaLepp
Entschuldigt bitte die späte Antwort :)
Genau, zuerst kommen Fragen zu Alter, Geschlecht, Beruf etc. Diese Daten sind anonym und nicht auf euch als Person zurückführbar.
Daraufhin folgen drei Teile.
Im ersten Teil geht es um Bildergeschichten. Dieser Teil ist etwas mühsam, aber ihr würdet da einen großen Beitrag zur Weiterentwicklung leisten. Dieser Fragebogen wurde bisher noch nicht mit Autisten durchgeführt und daher bräuchte ich eure Hilfe :) Jeder Einzelne, der sich da durchkämpft, hilft mir enorm weiter.
Also lasst auch sehr gern Anmerkungen da, wie ihr diesen Teil fandet, ob ihr damit gut zurecht kamt oder Probleme hattet oder was ihr verbessern würdet etc.
Ich bin für jede Teilnahme und Beitrag dankbar :)
Dann kommt ein Teil mit Fragen zu Zielen und Wünschen aus verschiedenen Lebensbereichen und ein Autismus-Fragebogen, den einige schon kannten.
@Fundevogel:
Ja genau, oft gibt es für die Teilnehmer viel Geld, aber das ist i.d.R. bei Experimenten oder bei Studien der Fall, in denen die Teilnehmer anwesend sein müssen. Bei Online-Umfragen gibt es meist keine "Vergütung" oder eben Gutscheine :)
Bezüglich der Informationen aus euren Antworten bin ich auch sehr gespannt :) Diese werde ich in einer Präsentation wahrscheinlich im Juni besprechen und ich würde sie gerne mit in meine Masterarbeit aufnehmen.
Also lasst gerne weiterhin eure Anmerkungen hier :)
13.03.16, 21:58:14
Bicycle
Nun müsste ich also irgendwelche Angaben machen, um im Fragenkatalog weiterfahren zu können. Dafür müsste ich dann aber lügen, um anonym bleiben zu können. Da Lügen Autisten aber eher zuwider sind, erhalte ich also auch keine weiteren Informationen.
Ich habe kein Problem damit, statt den richtigen Antworten jeweils eine 1 einzugeben. Man kann unten auf "Umfrage verlassen und löschen" klicken.
Ich gehe davon aus, dass die Antworten dann auch nicht ankommen und folglich Lüge ich auch nicht. Ich bediene mich nur eines Tricks um mir überhaupt einen Eindruck vom Test machen zu können.
Ich empfinde ihn wie alle diese "Psycho-Umfragen" als anstrengend. Gleichzeitig ist mir die Zeit dafür zu Schade. Deshalb verschwende ich dann auch nicht meine Energie dafür. Ich möchte dennoch gerne mitteilen, warum ich solche Umfragen für eine, für mich, nahezu unlösbare Aufgabe halte.
Mal ein Beispiel:
Ich war vorhin Fahrradfahren, das hat mir zum Teil Spaß gemacht, zum Teil weniger, weil ich eine gewisse Zeit zu schnell gefahren bin und durch die kalte Luft einen trockenen Hals bekam, der dadurch weh tat und mir zusätzlich komisch/schwindelig wurde. Auf der Weiterfahrt fuhr ich langsamer, dabei hatte ich wieder reichlich Spaß.
Die Frage in solchen Bögen würde lauten:
"Wie viel Spaß hatten Sie beim Fahrradfahren?
Sehr viel Spaß; Viel Spaß; Spaß; Eher weniger Spaß; Gar kein Spaß"
Als ich mal einen solchen Fragebogen machen musste, war ich nach Frage 5 kurz davor den Fragebogen zu zerreißen. Mein Bildschirm möchte ich aber ganz gerne behalten ;)
14.03.16, 20:40:11
Antares
geändert von: Antares - 14.03.16, 20:42:42
Mir geht es zum Teil auch wie Bicycle.
Ich frage mich schon auf Seite 1, wozu? Dieses Strichlein erkennen ist mir suspekt. - ich empfinde es als anstrengend. Mit dem realen Leben hat das 0,0 zu tun. So nehme ich sowieso niemanden wahr, nicht als Silhouette und auch nicht, wäre das anders gemalt.
Ich nutze am liebsten Synästhesie - Kunstinterpretation, ne ^^ sinnlos.
Außerdem ist mir der Kontrast zu hart und es gibt keinen Verstellmechanismus.
Und schon ist die Umfrage für mich beendet. - ich fühle mich nicht wahrgenommen, sondern für den Zweck zum Abschluss einer Masterarbeit missbraucht. Es geht offensichtlich nicht um mich, sondern darum eine Theorie von irgendwem statistisch zu überprüfen.
Ich weiß, dass ich so gut wie jede statistische Überprüfung hin bekomme, wenn ich einfach die tatsächliche Welt der Autisten weg lasse.
Die tatsächliche Welt der Autisten wird betreten, wenn sie gern Umfragen ausfüllen und sich wohl fühlen dabei. Ihr solltet überlegen, wie ihr Autisten wahrnehmen könnt. So - meiner Meinung nach - könnt ihr es nicht.
14.03.16, 21:46:20
MariaLepp
@ Antares:
ich denke, diese Umfrage ist auch ein guter erster Anfang, die Wahrnehmung der Autisten mit in die gängigen Fragebögen mit einfließen zu lassen.
Genau solche Anmerkungen wie von Ihnen, dass der Kontrast zu hart ist und ein Verstellmechanismus gut wäre, sind doch unter anderem auch das Ziel meiner Arbeit :)
Sonst gibt es Fragebögen, die beispielsweise von Autisten nicht durchgeführt werden können, weil sie als zu anstrengend empfunden werden, da sie eben nicht der Wahrnehmung angepasst werden können. Aber so etwas muss man klein anfangen und schauen, ob es überhaupt Probleme mit dem Fragebogen gibt und wenn ja, welche.
An alle, die bereits teilgenommen haben:
Was genau würden Sie ändern, dass der Teil mit den Bildergeschichten für Sie einfacher zu bearbeiten wäre? Sind es zu viele Bilder?
Lassen Sie gerne Ihre Anmerkungen und Ideen hier :)
15.03.16, 01:40:23
55555
ich denke, diese Umfrage ist auch ein guter erster Anfang, die Wahrnehmung der Autisten mit in die gängigen Fragebögen mit einfließen zu lassen.
Es ist generell kein guter Anfang, wenn seit Jahrzehnten eine Bevölkerungsgruppe unter den seltsamsten Vorstellungen mit schlimmen Folgen bis hin zu Genozidvorbereitungen beforscht wird, mit deren Eigenorganisationen man auch einfach auf Augenhöhe zusammenarbeiten und reden könnte. Das ist eine Herangehensweise, die systemerhaltend herablassender Behandlung von Ureinwohnern im Rahmen des Kolonialismus ähnelt.
Studie über Nichtautisten:
1. 4 + 5 = ?
a) 3
b) 11
c) grün
d) 7
Je nachdem, wo seit Jahren gedemütigte und frustrierte Leute dann ihr Kreuzchen machen, was zieht man aus dem Ergebnis dann für Schlüsse? Daß 40% der Nichtautisten meinen 4 + 5 ergibt 11? Fändest du es toll, wenn auf solchen "wissenschaftlichen Erkenntnissen" dann Politik gegenüber Nichtautisten aufbauen würde?
15.03.16, 13:28:43
Antares
geändert von: Antares - 15.03.16, 13:40:35
Ich kann 55555 hier nur beipflichten.
Das mit dem Kontrast ist ja nur so ein kleines Fitzelchen... es bringt nun auch nichts, wenn ihr emotionale Synästhesie zu erforschen versuchen würdet, oder weniger unsinnige Fragen stellt.
Ihr tötet die Ratte, bevor ihr ihre Organe zerlegt sozusagen. ... klar hinterher weiß man, wie die Ratte innerlich aussieht, aber sie ist und bleibt tot.
Ebenso wie Hunderte autistische Kinder geistig sterben müssen, weil man denkt so wie am Rattenbeispiel erforscht man Autisten.
EDIT:
Lies Dir doch mal diese Seite durch: http://autisten.enthinderung.de/kollision/ und überlege Dir, ob Du die gesamte Masterarbeit nicht ggf umändern kannst, so dass hinterher das was da steht überprüft und bewiesen ist. Dann hast Du die Wünsche und Bedürfnisse ernst genommen. Denn dann hast Du vorher Autisten gefragt und kannst Deine Forschung dem anpassen. Aber bitte so, dass wir Autisten uns dabei respektvoll behandelt fühlen und es nicht als anstrengend erleben, sondern als angenehm endlich ernst genommen zu werden.
Das was ihr gerade macht ist... sinnlos.
19.03.16, 23:13:50
Fundevogel
@MariaLepp:
Ich lese, dass du "positive Sprache" zur Erzielung deines Wohlbefindens ganz gut beherrschst.
Nun kommt es darauf an, dass diese Sprache nicht einseitig bleibt, sondern dass du versuchst, die Kommentare hier so ernst zu nehmen, dass sich auch bei den Befragten Wohlbefinden einstellen kann.
Beispiel: Ich denke, dass du nicht auf eine Hochzeit eines Freundes gehen und ihm erst nach der Trauung einen Geschenk-Katalog vorlegen würdest mit den Worten, dass er sich eines von mehreren von ihm als scheußlich empfundenen Dingen aussuchen dürfe und er irgendwann Monate später mit der ausgesuchten Scheußlichkeit beschenkt werde?
Wenn er dein Freund wäre, würdest du ihn einige Zeit vor der Hochzeit schon fragen, was er sich wünscht, was er braucht, wie du ihm bei den Vorbereitungen helfen könntest, welche Texte er aus diesem Anlass zum Ausdruck bringen will, ob du sie auf schönen Papier ausdrucken sollst, wie repräsentativ die Feier sein kann und werden soll...