Diskussionen abbrechen - Zeichen von Stärke oder Schwäche?
09.01.16, 18:01:33
Todde66
Diskussion...
Notwendig, wenn
- Parteien mit unterschiedlicher Meinung eine gemeinsame Lösung erarbeiten müssen
- sich zwei Menschen gegenseitig ihr Wertesystem näherbringen wollen
- unterschiedliche Generationen sich von einander lösen :)
- Konflikte aufgelöst werden sollen
breche ich ab oder vermeide ich, wenn
- es eine bekannte Diskussion (immer das gleiche Thema) ist, deren Verlauf immer gleich ist
- die Zeit drängt und eine Diskussion keine neuen Erkenntnisse für die Sachlage bringt
- ich merke, dass die andere Seite nur provozieren möchte
- ich merke, dass die Diskussion emotional und unsachlich geführt wird
- ich keine Meinung zu einem Thema habe und auch nichts sinnvolles beisteuern kann
09.01.16, 18:49:21
Malte
geändert von: Malte - 09.01.16, 18:52:05
Kann man vielleicht schwer pauschalisieren. Was ist schwach, was stark? Solange man seine Meinungen/Analytiker (sei die Gewichtung(en) noch so stark) zu sehr zum Ich verknüpft/verschmelzen lässt, diese nicht schweben lassen kann, dies in Aufruhr und unerkannten psychischen Denken/handeln mündet, kann es kein vom Wesen her kohärentes Bewusstsein geben. Dann hat eine Diskussion/Austausch stattgefunden die eigentlich keine war. Möge man aus Einsicht dann die richtigen Gedanken nähren, die Evolution in sich entdecken und immer flüssig bleiben.
24.08.21, 02:51:38
mor
geändert von: mor - 24.08.21, 02:54:33
Wenn ich Diskussionen mitlese und meine, ich könnte antworten oder möchte antworten, dann spielt sich bei mir ein möglicher Diskussionsablauf im Kopf ab. Der könnte gut oder schlecht ausgehen.
Und wenn ich dann möglicherweise zum Schreiben komme, müssen mir dann auch dazu Sätze einfallen.
Ist nur so, dass die Gedanken im Kopf auch verständlich in Worte auf Papier bzw Forumsbeitrag gebracht werden müssen - Formulierungsschwierigkeiten.
Im Kopf können Gedanken und Bilder gut für einen zu verstehen sein, sie dann aber zu erklären, eine andere Sache.
Anderseits können Diskussionen auch anstrengend sein.
Edit:
Zitat von 55555:
[QUOTE]es sei ein Zeichen von Stärke sich auf bestimmte Diskussionen nicht einzulassen. Was meint ihr? [/QUOTE]
Gibt es nicht das Sprichwort oder Redewendung "Der Klügere gibt nach"?
24.08.21, 11:19:53
55555
Worin gibt er nach? Darin nicht miteinander zu reden? Oder wenn jemand schon sehr festgelegt auf eine Antwort zu sein scheint?
24.08.21, 12:54:47
mor
geändert von: mor - 24.08.21, 13:05:42
Vielleicht lässt es sich anhand dieses Beispiels erklären.
Beispiel:
Person A.: "Katzen liegen nur herum, schlafen und fressen den ganzen Tag"
Person C: "Katzen sind nützlich. Sie jagen Mäuse und Ratten."
Person A: "Sie haaren und das Fell liegt überall in der Wohnung herum"
Person C: "Sie können einen trösten und sind angenehme Gefährten"
Person A: "Ich hatte 2 Katzen gehabt und sie haben mir nur Ärger gemacht."
Person C: "Nur weil deine Katzen dir Ärger gemacht haben, muss es nicht heißen, dass alle Katzen so sind, wie du sie beschreibst."
Person A: "Ich bleibe dabei und Katzen sind nervig"
Person C: (seufzt)
Person A: "Früher habe ich Katzen auch gemocht"
Person C: "Und warum jetzt nicht mehr?"
Person A: "Habe ich doch schon erzählt"
Welcher von den beiden ist der Klügere und gibt die Diskussion auf?
Wer die Diskussion abbricht, ist doch der Stärkere (nicht von Muskelstärke) und der Klügerer, meiner Meinung nach.
Edit: Eigentlich behaaren beide Personen auf ihrer Meinung, oder?
Edit 2: oder ich habe ein ganz schlechtes Beispiel genommen.
24.08.21, 17:24:12
55555
Eigentlich behaaren beide Personen auf ihrer Meinung, oder?
Könnte man so sehen. Dann würde nicht streiten vielleicht als klug bewertet? Um des Friedens willen zu verschweigen, was man meint?
24.08.21, 17:38:06
mor
Dann würde nicht streiten vielleicht als klug bewertet?
"Richtiges" Streiten wäre wohl was. Nur woher sollte man lernen, wie man "richtig" streitet. Nicht streiten wäre dann besser, als wenn man falsch streitet,(falsch streiten: zb sich so streitet, dass man mit Gegenstände umherwirft oder beleidigend wird oder den Gegenüber angreift).
Ich mag Streit eher nicht.
24.08.21, 21:34:20
Perunica
Ich würde nur feststellen, dass beide eine unterschiedliche Meinung zu einer Angelegenheit haben.
Und damit die Diskussion beenden, da beide für ihre Meinung jeweils Gründe haben und eine Weiterführung der Diskussion irgendwann sinnlos wird.
Zu der Redewendung "Der Klügere gibt nach" kenne ich noch einen Zusatz.
"Aber wenn der Klügere immerzu nachgibt, regieren irgendwann die Dummen".
Sinnloses Streiten mag ich nicht, sondern versuche im Alltag Kompromisse zu finden oder mache allein, was mir wichtig ist.
25.08.21, 18:49:15
55555
Ja, sich auszutauschen finde ich gut. Es kann gerne auch leidenschaftlicher werden, aber nicht gerne unsachlich persönlich. Leidenschaft gegenüber der Inhalte, ja. Persönliche Feindseligkeit wegen verschiedener Auffassungen, nein.
25.08.21, 20:53:57
Lebensblume
Leidenschaft gegenüber der Inhalte, ja. Persönliche Feindseligkeit wegen verschiedener Auffassungen, nein.
Etwas, das in diversen anderen Foren erfahrungsgemäss oft eher gegenteilig der Fall ist.
27.09.21, 19:09:34
mor
geändert von: mor - 27.09.21, 19:15:43
Das zum Thema Streit:
Es heißt ja, wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte.
Ich habe es schon live (real life) miterlebt, wie zwei Autisten sich wegen einer Kleinigkeit gestritten hatten, und ich war dann die dritte Person, die da hilfslos war und zwischen den beiden hin-und-her-gerissen war. Und ich habe mich darüber überhaupt nicht gefreut.
Edit: Ich mochte da gleichzeitig für beide autisten den Kontakt in dem Moment halten und für den jeweiligen da sein, aber wenn die so heftig gestritten hatten und der Streit aus den fugen geraten war, war dies für mich nicht gerade sehr einfach. Das machtte mir dann zu schaffen.
Und während der eine versucht hat, mich zu trösten, war von dem anderen nichts in dem Moment nichts zu sehen.
27.09.21, 19:35:14
Lebensblume
ch mochte da gleichzeitig für beide autisten den Kontakt in dem Moment halten und für den jeweiligen da sein, aber wenn die so heftig gestritten hatten und der Streit aus den fugen geraten war, war dies für mich nicht gerade sehr einfach. Das machtte mir dann zu schaffen.
Fühltest du dich dafür verantwortlich "Frieden zu stiften"? Wurdest du danach gefragt? Hattest du dabei das Gefühl, dadurch etwas "Gutes" in den anderen bewirken zu können?