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Empathie sinkt durch Streß besonders stark

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18.01.15, 16:26:48

55555

geändert von: 55555 - 18.01.15, 16:27:21

Zitat von drvaust:
Sind die Nutzer dann Übermenschen, die nicht zu dieser Nutztierrasse gehören, warum auch immer?

Ich denke, das ist gerade der Punkt an dem Bild: Was passiert mit den Nutztieren, wenn sich herausstellt, daß der vermeintliche Nutzer (ein vergötzter die Menschenwürde aushebelnder Ökonomismus) gar nicht wesenhaft existiert?
18.01.15, 19:52:59

MadActress

Was wirklich existiert ist eine Zweiklassengesellschaft, die sich immer mehr ausbildet. Die einfache Klasse soll besser nicht denken und dafür lieber funktionieren, damit die Führungskaste davon profitiert. Das haben wir ja längst.
19.01.15, 06:06:33

drvaust

Zitat von BEinhart:
... Empathie ... Es müsste eigentlich "groupathy" heißen als eine unbewußte Guppenbindung. ...
Empathie ist die Fähigkeit, Gedanken, Emotionen, Motive und Persönlichkeitsmerkmale einer anderen Person zu erkennen und zu verstehen. Das bedeutet nicht, daß man das teilt und sich anfreundet. Ein Sadist mit großer Empathie ist höllisch gefährlich.
Wobei Empathie auch Mitgefühl bedeuten kann, das wäre für Gruppenbildung.
19.01.15, 17:12:50

elf

fehlt in dieser definition nicht die emotionale ebene?
erkennen und verstehen ist doch rational, oder?

ich glaube, das empathie vor allem das mitfühlen mit dem anderen ist, ohne, daß ich das absichtlich starte, einfach in einer situation ausgelöst.
was natürlich auch zu irrtümern führen muß, z.b., wenn ich etwas auf den anderen projiziere und mir gleichzeitig auf die schulter klopfe, wie empathisch ich doch bin?
19.01.15, 17:17:30

55555

Zitat von elf:
was natürlich auch zu irrtümern führen muß

Also eher die eigene Empfindung mitzufühlen.
19.01.15, 18:08:41

elf

genau!
19.01.15, 19:01:25

Fundevogel

Mir ist bei Krankenschwestern in meiner Umgebung aufgefallen, dass sie an Tagen, an denen sie viele kranke Menschen zu betreuen hatten, ausgeglichener und freundlicher waren als an Tagen, an denen sie mit vielen Gesunden zu tun hatten.

Deshalb glaube ich, dass das Ent-gegen-Bringen von Empathie den Nächsten wie den Überbringer gleichermaßen befreunden und befruchten kann?
19.01.15, 22:11:13

elf

echt? ist mir noch nicht aufgefallen.
es könnte aber etwas dran sein: es kommt von den patienten immer eine menge zurück! und ich fühle mich kompetent, habe erfolgserlebnisse, wenn ich helfen konnte.
es wäre außerdem nur schlau von der evolution, wenn sie vorgesehen hätte, daß empathie belohnt wird, vom hormonellen belohnungssystem im gehirn, ich meine auch, soetwas irgendwo gelesen zu haben!

zudem ist es eine echte herausforderung, auszutüfteln, was dem anderen fehlen könnte. also auch in gewisser weise eine art sport...

umgekehrt stimmt es aber auch - wenn der streß im beruf zu stark wird, durch hohe krankheitsrate bei den kollegen und das so nötige frei ausfällt, zusätzlich der ewige zeitdruck einen auffrißt und fordernde patienten und angehörige an einem zerren, dann hört man auf, zu fühlen.
weil man nicht mehr kann! an dem punkt war ich jedenfalls schon sehr sehr oft.
20.01.15, 00:09:48

Nina

Meiner Kenntnis nach ist der aktuelle Stand der Forschung der dass man zwischen einer kognitiven und einer emotioalen Komponente der Empathie unterscheidet. Theory oft mind bezieht sich dabei soweit ich weiss eher auf den kognitiven Aspekt, d.h. man nimmt an dass autisten sich gedanklich nicht gut in die Situation des anderen hinein versetzen können. Die emotionale empathie, also sich einfuhlen zu können, soll hingegen nicht beeinträchtigt sein. Mein persönlicher Eindruck ist, dass das eindenken konnen erfahrungsabhangig ist, also zumindest für erlebtes erlernt und damit die emotionale Empathie im Lebenslaufzunehmen kann. Letztlich ist das aber bei jedem individuell verschieden, Wissenschaft macht ja auch immer aussagen über Gruppen von Menschen in ihren Experimenten und liefert Mittelwerte.
20.01.15, 11:07:58

Fundevogel

Gut dass du treffend schreibst "man nimmt an...". Es ist durch eine Studie nachgewiesen worden, dass man fast Dreiviertel aller Studien zu Autismus in die Mülltonne werfen kann.
20.01.15, 12:43:13

Nina

Klar, Wissenschaft ist ja auch nicht die Wahrheit sondern unterliegt vielen methodischen Einschränkungen
24.01.15, 09:01:56

elf

ich habe heute in der tageszeitung (nrz) einen artikel über empathie gefunden, der besagte, neben einigem quatsch über autisten und das beispiel rainman, daß empathie wie du, nina, schon gesagt hast, in den emotionalen und den mentalen bereich unterteilt ist. den emotionalen bereich lernt man automatisch mit eigenen erfahrungen, er erweitert sich dadurch und die einen können davon ausgehend besser oder schlechter generalisieren. den mentalen bereich kann jeder trainieren! auch (!zitat) autisten.

grund für empathie ist nach diesem text die evolution. der mensch als herdentier ist voneinander abhängig, um zu überleben. daher muß er zusammenarbeiten und soziale bindungen erhalten. um das zu gewährleisten, haben sich die spiegelneuronen enttwickelt, natürlich auch bei anderen tieren, später die sozialen normen.
 
 
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