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Lernen ohne Stillsitzen

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06.10.14, 11:34:43

Fundevogel

geändert von: [modmod] - 06.10.14, 21:52:06

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In der BILD-Ausgabe vom 6.10.2014 werden 5 Übungen von Skistar Felix Neureuther (Sohn von Christian Neureuther und Rosi Mittermaier) vorgestellt, wie Kinder bis zur 6. Klasse mit Bewegung und Spielen besser, schneller und mit Spaß lernen: "Ich konnte selbst als Kind nie stillsitzen".

Übungen wie "Lerne in Bewegung" sind seinem Buch entnommen "Beweg dich schlau", Nymphenburger, 16,99 EURO

www.bild.de/ratgeber/kind-familie/erziehung/skirennlaeufer-neureuther-gibt-tipps-zum-lernen-ohne-stillsitzen-38020130.bild.html
06.10.14, 13:21:59

Löwenmama

Mein grosser Sohn hat seine Englisch-Vokabeln immer im Umhergehen gelernt, dann haben die auch gesessen. Mein kleiner macht seine Hausaufgaben im Stehen, muss dann zwischendurch kurz rumrennen, um anschliessend weitermachen zu können. Auch spricht er gelegentlich vereinzelte Wort, z.B. beim Trampolinspringen. Bewegung und lernen finde ich äußerst sinnvoll. Wird auch an der Schule meines Juniors so praktiziert.
06.10.14, 17:44:32

Bicycle

Man sagt ja gerne mal, dass es diese vier Lerntypen gibt:
Visueller Lerntyp, welcher durch sehen leichter lernt.
Auditiver Lerntyp, welcher durch hören leichter lernt.
Motorischer Lerntyp, welcher durch ausprobieren und Bewegung leichter lernt.
Kommunikativer Lerntyp, welcher durch Unterhaltung mit anderen leichter lernt.
Es gibt allerdings dazu auch Kritiken, welche meinen dass das keinen Unterschied im Lernerfolg macht, welchen Lerntyp man verfolgt.

Wenn solche Lerntechniken missbraucht werden, um Kindern "Wissen" leichter beibringen zu können, welches sie eigentlich nicht freiwillig lernen würden, davon halte ich nichts. Ich glaube wenn man Menschen in Ruhe lässt, finden sie selbst heraus wie sie am liebsten lernen.
Wenn ich mich an die erste Klasse zurückerinnere, gab's da auch die unterschiedlichsten Lerntypen, welche sich auch je nach Fach änderten. Im Laufe der Jahre bekommt man dann allerdings oft bestimmte Lerntypen aufgezwungen. Siehe z.B.: Still sitzen und in "Ruhe" lesen. Still sitzen und mit Augen zum Lehrer gerichtet zuhören. Aber auch "Zwangsbewegen" um etwas auswendig zu lernen Usw.

Mir ist mal aufgefallen, dass egal ob ich zuhöre, etwas lese oder mich mit anderen unterhalte, dass ich letztendlich immer danach noch mal darüber nachdenke um mir das für mich Wichtige einzuprägen und dabei bewege ich mich gerne. Ansonsten stelle ich mir auch gerne bildlich Situationen vor, um etwas leichter lernen zu können. So konnte ich beispielsweise bereits ab der 1. Fahrstunde gut Auto fahren, weil ich mir davor bereits bildlich vorstellte wie ich das Auto fahre und auch die Bewegungsabläufe von Arme, Beine und Kopf im "Trockenen", also ohne Auto, ausgeführt habe um sie mir einzuprägen.

Den BILD Artikel habe ich jetzt allerdings nicht gelesen.
06.10.14, 20:59:37

drvaust

Ich finde 45 min. ganz still sitzen unmenschlich, besonders für Kinder.
Aber die, in dem Artikel, angegebenen Übungen wären nichts für mich. Da würde ich eher schlechter lernen können, weil ich mich auf die Bewegungen konzentrieren müßte.
Das Beispiel 'Lernspaziergang' mit "Merke dir die Dinge ... mit Sachen, die du unterwegs siehst" finde ich, zumindest für mich, abwegig. Wenn ich mir zusätzlich noch irgendwelche Sachen aus der Umgebung merken soll, kann ich noch schlechter lernen.
Ich lerne besser in Bewegung, aber gleichmäßige Bewegung alleine, z.B. alleine in einem dunklen Zimmer gleichmäßig schaukelnd. In Gedanken wiederholen oder nachdenken kann ich gut auf einsamen Spaziergängen.
Ich befürchte, wenn sich das bei den Lehrern herumspricht, machen die verstärkt Gruppenspiele mit Bewegung. Das stelle ich mir grauenhaft vor.
Wir konnten damals in Ruhe am Platz lernen, und haben dabei gekippelt (verboten), geschaukelt (unerwünscht), mit den Füßen und Händen gewackelt (unerwünscht) usw.. Zu Hause ging das gut, da hatte ich später einen Schaukelstuhl. Oder im Stehen lernen und arbeiten.
06.10.14, 22:07:01

Sossimilo

Unser Sohn ist in der zweiten Klasse. Wenn die anderen in der Klasse lernen,
dann geht er nach kurzer Zeit raus und rechnet lieber mit Kastanien auf dem Schulhof.

Oder als die im ersten Schuljahr Buchstaben gelernt haben, da ist er durch die
Schule gelaufen und hat die Buchstaben gesucht, die gerade dran waren.

Nur die Lehrer haben nicht so viel Verständnis dafür.
Aber wir werden nicht müde, Ihnen zu erklären, dass das nun mal so ist und
das wir das im Moment nicht ändern können und auch gar nicht wollen.
 
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