06.04.14, 11:44:22
Saraphine
Hallo
Ich bin neu hier im Forum und wollte mal ein Thema ansprechen. Als Mutter eines autistischen Jungen erlebe ich oftmals folgende Situation; Ich bin im Gespräch mit einem NA Bekannten oder habe Jemanden kennen gelernt. Während des Gesprächs kommen wir plötzlich auf das Thema Autismus zu sprechen, ich versuche dabei zu erklären wie ich den Autismus verstehe und warum sich mein Sohn wie verhält ect. Jetzt habe ich oftmals die Erfahrung gemacht das NA die noch nie persönlich mit Autismus zu tun hatten nach kurzer Zeit fragten; "Sag mal, hast du Rainman gesehen?" Oder; "Weisst du, ich kenn' halt Autismus nur von Rainman..." ( bei geschätzten 80% neuer Bekannten verläuft das im ersten Gespräch so ) Irgendwann hab ich mich gefragt ob es den sein kann das die meisten NA die persönlich nichts mit diesem Thema zu tun haben 'ihr Wissen über Autismus' aus diesem Film beziehen? ( was ich irgendwie bedenklich fände ) Jedenfalls bin ich scheinbar bei der Minderheit derer die den Film Rainman noch nie gesehen haben ( aus zwei Gründen; 1. Tom Cruise ist mir unsympatisch. 2. Noch unsympatischer als Tom Cruise sind mir Filme in denen Menschen stereotypisiert werden ( meine Meinung ) ) Jetzt zu meinen Fragen: ist euch schon ähnliches passiert oder habt ihr den Film gesehen und wenn ja, was haltet ihr von diesem Film? Liebe Grüsse Saraphine
06.04.14, 11:51:55
55555
Das passiert vielen und es ist besonders problematisch, weil die reale Person an der sich der Film orientiert kein Autist war.
06.04.14, 12:01:22
Saraphine
Habe mal eine Dokumentation gesehen in der Kim Peak ( ich glaube so heisst er ) drin vorkam. Weiss aber nicht mehr ob er Savant mit oder ohne Autismus war/ist...
06.04.14, 23:17:11
Bicycle
Bei Kim Peek geht man mittlerweile eher davon aus, dass er das FG-Syndrom hatte und nicht Autist war.
http://de.wikipedia.org/wiki/FG-Syndrom
Verweise auf diesen Film habe ich noch nicht so häufig gehört. Eher Sätze welche aus Reportagen, Dokus oder Berichten stammen. Folglich sind die Sätze oftmals durch Vorurteile und Klischees geprägt. Entweder ich erkläre dann in ein paar Sätzen meine Sicht darauf oder ich lasse es einfach so stehen. Das kommt auf den Menschen und die Situation an.
Ich habe den Film vor ein paar Jahren mal gesehen gehabt. Ich mag Filme nicht besonders, auch dieser Film war eher seichte Unterhaltung. Abgesehen davon, wer sich durch den Film über Autisten informiert fühlt, kann getrost danach noch Titanic schauen und sich als "Master of Ship-Coordination" probieren.
In der jüngeren Generation dürfte es dann bald statt "Rainman", "Sheldon Cooper" aus "The Big Bang-Theory" sein, der in den Zusammenhang genannt wird. Wobei hier laut Autor auch nicht die Absicht bestand einen Autisten dar zu stellen.
07.04.14, 07:22:25
Saraphine
Genau das kritisiere ich bei Filmen wie Rainman. Bei den NA die mich auf den Film ansprachen, bemerkte ich im Gespräch das Sie häufig in Klischees über Autismus denken, welche hauptsächlich auf die Figur aus Rainman gestützt sind. Ich persönlich mag auch lieber informative Dokus oder neutrale, tiefgreifende Filme.