02.10.13, 12:52:55
Mama
Ich habe meine Tochter geschlagen.
versteckter Text:
Du musst erst antworten, um diesen Text lesen zu können.
02.10.13, 14:29:17
Fundevogel
Das zu veröffentlichen ist mutig. Ist es eine Anklage gegen dich selbst?
02.10.13, 14:37:00
Fundevogel
Als mein Sohn in seiner Kindheit mit einem Funkeln in den Augen versuchte heraus zu bekommen, wie weit er mit körperlicher Gewalt gehen konnte, ehe er mich aus der Reserve bekam, habe ich mich mit Mühe und Not kontrollieren können und in aller Ruhe - aber angespannt - gesagt: "Das tut mir sehr weh. Damit du weißt, wie weh das tut, zeige ich das an dir als Beispiel." Es gab dann einen ähnlichen Angriff von meiner Seite. Er war danach verwundert, dass meine Handlungen an ihm schmerzten und vermied sie danach eine lange Zeit.
02.10.13, 22:56:22
Perunica
Du hast dich sicher in einer emotionalen Notlage befunden.
02.10.13, 23:55:29
CrazyCat
geändert von: CrazyCat - 02.10.13, 23:56:57
Den Begriff "schlagen" kann man sicherlich dehnen, wie einen Kaugummi...
Wahrscheinlich war es nicht mal eben nur ein kleiner Klaps, sonst würdest Du dieses Ereignis wohl kaum hier im Forum kundtun. Vermutlich wirst Du Deine Tochter aber auch nicht krankenhausreif geschlagen haben...!?!
Vielleicht wird sie sogar verstehen können, wenn auch nicht sofort, warum Du sie geschlagen hast...!?
03.10.13, 00:44:30
drvaust
Ich bin der Meinung, daß es ein großer Unterschied ist, ob planmäßig systematisch geschlagen wird, oder im Affekt 'die Hand ausrutscht'. Außerdem könnte eine einzelne vorsichtige Demonstration angebracht sein, um das Verhalten des Kindes zu spiegeln.
Ein Kind sollte zwar nicht geschlagen werden, aber eine natürliche Reaktion im Affekt ist verständlich. Das sollte aber eine Ausnahme sein und danach besprochen werden. Ein Schlag in verständlicher Wut und danach wieder gut, ist zumindest besser als langanhaltender unterdrückter Ärger mit Psychoterror.
Ganz anders ist planmäßiges systematisches Verprügeln, z.B. als Bestrafung. Das ist Kindsmißhandlung und gibt dem Kind ein Gefühl von Hilflosigkeit. Es ist schwächer und kann deshalb verhauen werden.
03.10.13, 01:46:52
Bicycle
geändert von: Bicycle - 03.10.13, 03:29:43
"Du musst erst antworten, um diesen Text lesen zu können."
Edit:
Ich habe keine Kinder und kann daher nicht aus Erfahrung sprechen.
In ähnlichen Situationen betrachte ich den Hintergrund warum die Person sich so verhält. Umso besser ich den Hintergrund verstehe, umso besser kann ich auf die Person und diese Situation eingehen. Gerade wenn sich die Situation öfters wiederholt, macht das meiner Meinung nach Sinn.
Ich wüsste nicht, ob ich in dieser Situation geschlagen hätte. Wobei in diesen Zusammenhang geschlagen meiner Meinung nach eher in Anführungszeichen gehört. Ein leichter "Schlag" zurück auf die Schulter, der die Stärke hat, wie wenn man mit der Handrückseite jemanden anstößt, ist in einer solchen Situation wahrscheinlich eine schnelle Reaktion, um das Verhalten schnell abzustellen. Langfristig allerdings natürlich keine Lösung.
Was ich in diesen Zusammenhang interessant finden würde, wie viele halten "festhalten" für okay und wie viele "schlagen". Festhalten kann meiner Meinung nach genauso körperlich schmerzhaft angewendet werden, wie schlagen. Festhalten wird, meiner Auffassung nach, allerdings dennoch von vielen Außenstehenden als harmloser empfunden. Z.B. wenn ein Kind in der Stadt von den Eltern festgehalten wird, um es zu schimpfen/zu bestrafen, auch wenn das Kind dabei sagt "Du tust mir weh." Erzieherisches Festhalten ist bei denke ich einigen Eltern in ihrer Standard-Erziehung mit drin, während sie einen Schlag ablehnen würden.
04.10.13, 10:22:18
starke Dame
Hallo,
ich finde es in manchen Spitzen schwierig immer die Ruhe zu bewahren, ich schaffe es auch nicht immer und dann schreie ich doch schon mal.
Klar ist, dass es nichts hilft, garnichts es schaukelt die Situation nur noch hoch, man müsste halt immer ruhig bleiben können, doch wäre es viel leichter, wenn man nicht andauernd selber einem Bewertungssystem unterworfen wird.
Ich hoffe es immer ohne hinzukriegen, ich kann nicht sagen, dass ich es immer schaffen werde, kann ja nicht in die Zukunft schauen. Allerdings was wirklich hilft sind Präventionsprogramme.
Einmal wäre ich fast so weit gewesen, er sah es direkt an meiner Körperhaltung und sagte, nein, nicht hauen.
Allerdings hat es auch dazu geführt, das er das auch sagt, wenn ich ihn aus Situationen schnell holen muss, d.h., der feste Griff wird von ihm ebenso wohl auch wahrgenommen, wenn er aufeinmal mitten auf der Kreuzung stehen bleibt, weil ein Auto kommt und es gerade für ihn aus irgendeinen Grund unlogisch ist weiter zu gehen.
Man kann nur immer den gewaltfreien Weg versuchen, wobei Gewalt z.B. für mein Kind schon vor einem Schlagen empfunden werden würde, d.h., zum Beispiel etwas anziehen müssen, was es nicht will oder aus einer Gefahrensituation heraus müssen, was allerdings zu gefährlich ist.
Es ist einfach schwer, es immer richtig zu machen, doch man kann es besser machen, falls Situationen dann doch nicht so optimal liefen. Ich z.B. möchte Wege aus der Brüllfalle finden, das ist eigentlich auch sehr wichtig, doch habe ich noch nicht die passenden Möglichkeiten gefunden, das auch immer anzuwenden.
Das mein Sohn mich schon einmal schlägt oder haut passiert, auch Kneifen, allerdings sage ich dann immer nicht hauen oder nicht kneifen, dann entschuldigt er sich und gut. Er macht es allerdings selten und es ist aktuell vermehrt, er ist aber auch durch der Schule neuen Geflogenheiten ausgesetzt, ich denke er testet halt aus, was er so bei anderen sieht.
Liebe Grüße
PS. Wichtig ist auf jeden Fall das entschuldigen und Reden, danach kann man Regeln festlegen oder mein Sohn hilft mir komischerweise jetzt schon aus diesen Situationen irgendwie selber raus, dass es weniger vorkommt, allerdings muss man auch bereit sein das Kind auch mal als Lehrmeister zu sehen. Spätestens, wenn beim Spielen gezeigt wird, wie das Kind manche Situationen empfindet, merkt man, das man doch verbesserunswürdige Strategien entwickelt hat.
In manchen Situationen würde ich mir ein Coaching wünschen, wie kann ich manche Spiten selber durchstehen - ohne das Gefühl zu bekommen, jetzt fehlt mir die Ruhe, leider behalte ich an anderer Stelle auch oft die Ruhe, dann merke ich das andere viel unruhiger mit ihren nichtautistischen Kindern umgehen, hinterfrage dann auch ständig, bin ich zu vorsichtig zu kritisch, habe ich mir eine zu hohe Meßlatte in meinem Handeln aufgehangen, doch irgendwie versuche ich es immer richtig zu machen - kritische Situationen zu verbessern und so lange verschiedene Dinge auszuprobieren, bis die Sitution so gut überwunden werden kann.
07.10.13, 07:31:22
Mama
geändert von: Mama - 07.10.13, 07:32:34
Ich danke Euch für die Antworten.
Hier ist nun der versteckte Text, damit auch andere Leser sich ein Bild machen können:
Meine Tochter hat sich angewöhnt manchmal ihre Wünsche durch Hauen, Kneifen oder Treten durchsetzen zu wollen. Auch mir gegenüber. Nachdem ich keine Lösung gefunden habe dieses Verhalten abzumildern, habe ich mich dazu entschlossen mich zu wehren, indem ich sie zurückhaue. Lediglich einmal und für mein Empfinden leicht (dies wurde auch von ihr bestätigt).
Fundevogel fragte ob es eine Selbstanklage wäre; ja, ich hätte gerne eine andere Lösung gefunden.
Ich schätze meine Tochter sehr und ihren starken Charakter finde ich beneidenswert. Sie soll sich ruhig immer wehren und sagen wenn ihr etwas nicht passt, aber es darf nicht durch körperliche Gewalt geschehen, da sie sonst an Respekt verliert.
Dieser beschriebene Vorfall ist vor 3 Monaten geschehen, seither gab es keine Vorkommnisse mehr. Natürlich gab es eine ausführliche Unterhaltung. Meine Tochter hat meine Reaktion verstanden und bat mich ihr zu helfen diese Eigenschaft abzulegen, da es ihr selbst sehr schwer fiele ohne Hilfe.
Ich helfe ihr gern.
08.10.13, 13:22:52
Mama
Ja, ist aber unwichtig in diesem Fall.
12.10.13, 12:22:46
55555
Wäre sie es nicht gewesen, wäre dies das falsche Unterforum.