29.03.13, 10:56:33
wolfskind
Zitat:
Marco T., Autist. Von Nora Bauer. SWR2 Tandem vom 11.04.2012. | Marco T., Autist. Von Nora Bauer. SWR2 Tandem vom 11.04.2012. Marco lacht gern. Er ist neununddreißig Jahre alt und wohnt allein in einem großen Haus. Er kann sich nicht vorstellen mit anderen Menschen zusammenzuleben. Er besitzt keinen Fernseher, kein Radio, kaum Möbel. Es fällt ihm schwer Beziehungen herzustellen, sowohl zu Menschen als auch zu Dingen. Marco ist Autist. Zurzeit besucht Marco eine Reha-Maßnahme zur Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt und sitzt mit anderen Autisten sechs Stunden täglich in einem Klassenraum. Manchmal fällt es ihm schwer nicht wegzulaufen - aber er hält es aus und wächst langsam hinein in ein Miteinander.
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29.03.13, 12:55:59
Fundevogel
Tja, er "wächst" "hinein" in ein "Miteinander"...
Er muss also "wachsen", um auf das Niveau der Klassenkameraden zu gelangen?
Könnte "Mit ein ander" auch bedeuten, dass die Klassenkameraden an ihm wachsen und Bedingungen schaffen, unter denen er "anders" sei kann und sich dennoch wohl fühlt beim Unterricht?
Oder fällt es den Klassenkameraden schwer, Beziehungen zu "anderen" Menschen herzustellen?
29.03.13, 17:00:50
arwen
geändert von: arwen - 29.03.13, 17:03:57
beziehungen gibt es ja auf sehr vielen verschiedenen ebenen.
mit unterschiedlichen tiefen.
das empfindet mit sicherheit jeder anders.
ich seh es ähnlich wie du, fundevogel.
wachsen. wenn etwas nicht mehr wachsen kann... was dann?
wir sind auch alle unterschiedlich groß.
da sagt auch keiner... frauen müssen alle 1.75 und männer 1.90 groß sein.
jeder ist anders. und doch ist jeder gut so wie er ist.
so wie es in seinem ureigenen plan geschrieben steht.
und überhaupt... mit 39 jahren gibt es eine reha maßnahme zur wiedereingliederung in den arbeitsmarkt.
aha.
was anderes steht wohl nicht zur verfügung?
und dann... arbeitet er für wenig geld in einer einrichtung und lässt sich durch die tage quälen?
das nennen einige dann *leben*