08.03.13, 15:16:51
wolfskind
Zitat:
Die 8- bis 21-Jährigen waren in ihrer frühen Kindheit als Autisten diagnostiziert worden, erbrachten dann aber ganz normale Schulleistungen. Deborah Fein verglich die psychiatrischen Gutachten mit den Schilderungen der Eltern und stellte fest: Die Autismusdiagnosen waren offenbar korrekt gewesen. Dann führte sie psychologische Tests an den Kindern und Jugendlichen durch:
"Wir untersuchten ihre allgemeinen geistigen Fähigkeiten, zum Beispiel ihre Intelligenz. Wir schauten, wie gut sie Gesichter erkennen können, analysierten ihre sozialen und kommunikativen Fähigkeiten, ihre Aktivitäten im alltäglichen Leben und ihr Sprachvermögen. Und wir stellten fest: Diese Menschen unterschieden sich in nahezu allen Belangen nicht mehr von ganz normalen Kindern. Ich hatte einige solcher Fälle bereits in meiner klinischen Praxis erlebt. Aber es war doch überraschend für mich, in dieser Studie zu sehen, wie 'normal' sie wirklich sind."
Deborah Fein fand noch einen zweiten Beleg dafür, dass die Testpersonen ihre Störung tatsächlich überwunden hatten. Sie schnitten sogar im Vergleich mit 44 sehr intelligenten Autisten in vielen Bereichen besser ab. Einige Wissenschaftler hatten in den letzten Jahren optimistisch geschätzt, dass über 40 Prozent aller Autisten aus ihrer Störung herauswachsen könnten, wenn sie in einem guten sozialen Umfeld ihre Fähigkeiten trainieren. Deborah Fein hält das für übertrieben, meint aber, dass das alte Dogma: "Einmal Autist, immer Autist" revidiert werden muss.
"Wenn ich auf der Grundlage aller vorliegenden Informationen schätzen sollte, würde ich sagen: 10 bis 25 Prozent aller Betroffenen können aus dem Autismus herauswachsen, wenn sie gut unterstützt werden."
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/forschak/2032053/
08.03.13, 15:44:16
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Ja, oberflächliche Diagnosekriterien können so manches "Wunder" ermöglichen (gerade auch wundersame Vermehrung von "relevanten Forschungsanliegen" die alle finanziert werden "müssen").
Letztenendes wird hier wohl lediglich der Umstand verzerrt dargestellt, daß die Lebensumstände (Barrierefreiheit, Nichtdiskriminierung) eben eine größere Rolle spielen als oft von "Experten" vermutet.
Peinlich, daß so ein Quark vom öffentlich finanzierten Deutschlandradio verbreitet wird.